27.8.22
Aufregung um neuen Winnetou-Film - Das steckt hinter der Kontroverse
Soll Winnetou verboten werden? Das suggerieren viele Posts in den sozialen Medien. Was wirklich hinter der Debatte um Film und Bücher steckt.
Mehr dazu hier.
Warum der Ravensburger Verlag ein neues Winnetou-Buch aus dem Handel nahm
Hintergrund der Debatte ist ein Kinderbuch, das zum Start des Films Der junge Häuptling Winnetou erscheinen sollte.
Die Kritik an dem Buch: Stereotype und Verharmlosung eines Genozids
Die Reaktion des Verlags: Das Buch wird nicht mehr ausgeliefert
Das erntete Kritik, unter dem Instagram-Post häuften sich unzählige Kommentare an.
Stimmen dazu:
Vor was hat man eigentlich genau Angst ? Gibt es nicht immer
ein Für und ein Wider, ein Pro und ein Kontra??
Ganz schlimme Verhältnisse sind das mittlerweile!
Was kommt denn als nächstes? Bücherverbrennung ? Erinnert an ganz dunkle Zeiten. Erst das Wort, dann das Buch, bald der Mensch ?
Der Mensch ist bereits dran. Wenn man „falsch“ denkt, sind diverse Gruppierungen schon daran interessiert, einen gesellschaftlich völlig kaltzustellen.
Es ist einzig und allein Zensur und die Bevormundung einer gesamten Gesellschaft durch eine kleine, ideologisierte Truppe Möchtegern-Intellektueller Revolutionäre. Das hier ist doch nur ein ganz kleiner Tropfen, so langsam könnte das Fass zum überlaufen gebracht werden. Ist eine Diskussion hier noch möglich, muss man sich langsam fragen. Sehr schade. Die Kunst wird verschandelt, wenn sie in absurde Regeln gepresst wird. Beim Film, bei den Oscars, bei der Literatur. Ein höchst erschreckender Vorgang, der zu Denken gibt. Wohin solls noch führen?
Und wann fangen wir mit den Bücherverbrennungen
an.............
Verbietet doch einfach alle Bücher und Filme die nicht im Land des Autoren
spielen. Wenn wir uns nicht mehr für andere Kulturen interessieren, können wir
auch nicht mehr der "kulturellen Aneignung"
bezichtigt werden......
Also kein Romeo und Julia mehr, wie kann ein Brite auch eine Geschichte in
Italien erzählen.
Keine zweiten Weltkriegsfilme mehr aus Amerika in denen deutsche Soldaten von
Engländern gespielt werden.
Delonghi
*
Faschistoide
Umtriebe in Kunst und Unterhaltung.
Allein schon mit dem Grundgedanken kann ich mich nicht anfreunden: fiktionale
Unterhaltung vergangener Jahrzehnte müsse plötzlich im Kontext der
Realitätstreue und zur Schau gestellten Moral "angepasst" oder gar
aus dem Verkehr gezogen werden. Kunst (auch triviale Unterhaltung) ist doch
immer ein Spiegel seiner Zeit. Jeglicher Eingriff in der Nachbetrachtung (und
sei er noch so moralisch motiviert) ist für mich als Manipulation an Zeitdokumenten
zu werten und daher äußerst bedenklich.
Zudem
wehre ich mich generell gegen faschistoide Methoden und Maßnahmen Menschen
systematisch nach einer Doktrin Zeitdokumente vorzuenthalten, zu entziehen oder
entsprechend gefällig „anzupassen“.
Erfundene fiktive Geschichten wie etwa ‚Winnetou‘ ‚‘Moby Dick’ etc.
dokumentieren den Zeitgeist in dem sie entstanden sind.
Kunst muss stets in diesem (Zeit-)Kontext gelesen werden.
Mündige Menschen können und müssen das differenzieren können - ohne wenn und
aber.
Wo führt
das sonst hin?
Eine vom Mob übermalte Mona Lisa?
Entfernung ägyptischer Steintafeln mit abgebildeter Sklaverei aus Museen?
…damit jüngere Generationen „nicht irritiert und fehlgeleitet“ werden??
Eine zur Schau getragene linke moralische Überlegenheit darf nicht zum Freischein werden, der manipulative Maßnahmen an Zeitdokumenten rechtfertigt. Da ist mehr Ideologie als Hausverstand im Spiel. Und die Einmischung vieler rechter Spinner in diese kontroverse Diskussion dokumentiert diese ideologische Sackgasse nur noch eindrucksvoller.
Faschistoide
Mechanismen setzen Unmündikeit voraus um Fremdbestimmung durchzudrücken.
Das Volk soll gefälligst nur „Richtiges“ zu sehen bekommen, damit es nicht vom
„Falschen“ verleitet wird…
Hysterie, Shitstorms, Verbots- oder Zensur-Forderungen und entsprechende
Rückzüge haben sich längst zu gängigen Manipulations-Szenarien etabliert, die
eine graue Zukunftsvision vorzeichnen.
daOnki