6.4.19
Kampf gegen Zucker-Fallen
Große
Initiative für weniger Zucker in Lebensmitteln
Keine Frage: Ohne Zucker kann der Mensch nicht leben -aber zu viel davon gefährdet unsere Gesundheit in hohem Maße. Auf Initiative des Handelsriesen Spar wurde jetzt die "Allianz gegen zu viel Zucker" ins Leben gerufen, Partner sind u. a. die Ärztekammer, der Fruchtsafthersteller Rauch und Berglandmilch. Ziel ist, auf die Gefahren hohen Zuckerkonsums hinzuweisen und den Zuckergehalt in Lebensmitteln zu reduzieren. Wenig Süßigkeiten zu essen, reicht bei Weitem nicht: Viele Lebensmittel von Ketchup bis Joghurt und Fertiggerichten sind nämlich echte Zuckerfallen .
41 %der
Österreicher kämpfen mit Übergewicht
Gefahren.
Die Österreicher nehmen täglich 92 g Zucker zu sich, im Jahr sind das 33,4 kg.
Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Konsum liegt aber bei
nur 25-50 g Zucker pro Tag. "41 %der Österreicher haben Übergewicht",
sagt Top-Mediziner Friedrich Hoppichler, Präsident der Österreichischen
Adipositas Gesellschaft. Besonders alarmierend: 330.000 Kinder bei uns sind zu
dick. Die Gefahren für die Gesundheit sind vielfältig: Diabetes, Fettleber,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
"Acht
von zehn Österreichern nehmen derzeit mehr Zucker zu sich, als von der WHO
empfohlen", so Hoppichler. "Zu viel Zucker hat ähnlich krank machende
Wirkung wie Rauchen", so Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres.
Spar: 575
Tonnen Zucker in Eigenmarken eingespart
Spar hat
bereits Anfang 2017 intensiv begonnen, Zucker aus den Produkten seiner
Eigenmarken zu entfernen. "Wir haben bis jetzt 575 Tonnen Zucker aus 248
Eigenmarken-Artikeln entfernt. Das entspricht 155,3 Mio. Stück
Würfelzucker", erläutert Spar-Chef Gerhard Drexel. "Ziel sind 1.000
Tonnen bis 2020." So hat Spar u. a. bei seinem Bio-Ketchup den
Zuckergehalt von 21 auf 14 g reduziert. "Bei einem Apfelmus setzen wir gar
keinen Zucker mehr zu", so Drexel. Ohne Abstriche beim Geschmack. Und,
wichtig: "Der Zucker wird nicht durch künstliche Süßstoffe ersetzt" -
denn auch das schade der Gesundheit.
Die neue
Allianz (www.zucker-raus-initiative.at) wendet sich nun mit einem Aktionsplan
auch an die Politik, fordert u. a. die Weiterentwicklung der Qualitätskriterien
für Schulbuffets.