9.12.21

 

Martin Luther über die Seuchen

 Zu Luthers Lebzeiten gab es zwar nicht den Corona-Virus, aber dafür die Pest. Darum machten die Menschen in manchen Dingen ähnliche Erfahrungen wie wir heute mit dem Corona-Virus.

So schrieb Luther 1527 an Johann Hess, als die Pest in Wittenberg ausbrach:

"Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren. Dann will ich das Haus räuchern und lüften, Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde. Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm und dreist ist und Gott nicht versucht." (Luthers Werke Band 5, Seite 334f.)

In einer Predigt zu Mk 5, 21-43 schrieb Luther (sprachlich geglättet):

"Wenn ich die Pest gleich tausend Mal an meinem Leibe hätte, will ich mich darum nicht zu Tode fürchten; denn ich habe Christus, Ist es sein Wille, so soll mir die Pest weniger schaden als ein Floh unter meinem Arm; der frisst und sticht wohl ein wenig, er kann mir aber das Leben nicht nehmen. Aber weil wir nicht glauben und solche geistliche Augen nicht haben, kommt es, dass wir uns so fürchten und verzagen, und in so närrische Gedanken geraten. Alles Unglück, wie groß es vor deinen Augen ist, vor unserem Herrn Christus weniger denn nichts ist. Darum, so du Sünde, Krankheit, Armut oder anderes an dir siehst, sollst du nicht erschrecken; tue die fleischlichen Augen zu, und die geistlichen auf, und sprich: Ich bin ein Christ, und habe einen Herrn, der mit einem Wort diesem Unrat allem wehren kann. Was will ich mich darum so sehr bekümmern? Darum sollen wir doch glauben, vor Gott habe es ein ganz anderes Ansehen, und fröhlich sagen: obgleich Armut, Pest und Tod da sind, so weiß ich doch, als ein Christ, von keiner Armut, Tod noch Pest; denn vor meinem Herrn Christus ist es lauter Reichtum, Gesundheit, Heiligkeit und Leben. Gott gebe uns solche geistlichen Augen um Christi willen, dass wir durch den Heiligen Geist das Unglück anders denn die Welt ansehen, und solchen Trost behalten, und endlich mögen selig werden. Amen"

Martin Luther empfinde ich immer wieder erfrischend. Seine Sprache mag manchmal derb klingen, seine Theologie hier und dort pragmatisch-einfach. Dennoch braucht es heute dieses kindliche Vertrauen auf Gottes Gegenwart und Durchhilfe, die uns vor Leichtsinn auf der einen Seite und Überängstlichkeit auf der anderen Seite bewahrt. Unser Leben steht in Gottes Hand; ebenso unsere Welt. Gerade in unserer Corona-Krise können wir durch das Vertrauen auf den Gekreuzigten und Auferstandenen neue Hoffnung für uns selbst und für diese Welt gewinnen. Wir müssen nicht ängstlich in der Ecke sitzen, brauchen aber auch nicht in Hyperaktivität verfalen. "Gott sitzt im Regimente und machet alles wohl." (Martin Schrott)

Quelle

 


8.12.21

 

Mariä Empfängnis - Was die Kirche heute feiert

 „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria“: So heißt das heutige Hochfest in voller Länge. Was ist damit gemeint?

 

Es war Papst Pius IX., der 1854 den Satz von der „ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ als Dogma formulierte; die Mariensäule in der römischen Innenstadt, ganz nah von der Spanischen Treppe, erinnert daran.

Das Fest bezieht sich auf eine Grundaussage unseres Glaubens: Gott setzt in Maria einen radikalen Neuanfang in seiner Geschichte mit den Menschen und unterbricht durch seine Menschwerdung den Kreislauf des Bösen. Allerdings ist mit „Erbsünde“ kein persönliches falsches Verhalten vor Gott gemeint. Vielmehr meint der Begriff einen Hang zum Bösen und zum Tod, der seit der Sünde Adams auf der Menschheit lastet.

Eine Feier des Menschseins

Indem Gott Maria zur Mutter seines Sohnes erwählt, bewahrt er sie vor diesem Makel. Sie entspricht dieser Berufung durch ihr „Ja“ gegenüber dem Engel, das sie durchträgt bis unter das Kreuz Jesu.

Deshalb feiert die Kirche sie als Ersterlöste und Urbild der Menschheit. An ihr wird deutlich, wie Gott den Menschen von seinem Ursprung her gemeint hat; sie ist das unverdorbene Konzept Gottes vom Menschen. Wer heute dieses Marienfest begeht, der feiert in gewisser Weise auch das Menschsein…

Vatikan

 


 

Gebet für den katolischen Fernsehsender EWTN

 O Gott, Herr des Himmels und der Erde, Du allein vollendest alles, was wir tun.
Möge dieser katholische Fernsehsender zur Schönheit Deiner Kirche beitragen.
Möge Dein Sohn, das Ewige Wort, durch dieses Werk Deiner Hände verherrlicht werden.
Segne alle Programm, die von diesem Sender ausgestrahlt werden.
Himmlischer Vater, das von Dir gesandte Wort, Jesus Christus, möge das Herz eines jeden Zuschauers berühren.
Lass Deinen Heiligen Geist in Freiheit durch die Menschen wirken, die in den Programmen dieses Senders Deine Wahrheit und Deine Kirche verkünden.
Gewähre diesem Sender die Kraft, Menschen zu inspirieren, dass sie nach der Heiligkeit des Herzens streben,
mit Eifer der Verbreitung Deiner Kirche dienen, mit Mut für Gerechtigkeit und Menschenrechte eintreten und mit Geduld in Verfolgung ausharren.
Amen.

 

EWTN


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