9.4.16

 

Sinnhaftigkeit von Arbeit

Nehmen wir an, wir hätten bereits ein BGE weltweit. Könnten wir ohne die Aufgabe "Erwerbsarbeit" überhaupt leben? Würden wir ohne Erwerbsarbeit in eine tiefe Sinnkrise rutschen, weil wir nicht gelernt haben, ein sinnvolles Leben ohne Arbeitszwang zu führen?

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Wenn man es genau betrachtet ist der Arbeitszwang für die meisten auch kein wirklicher Sinn, es wird dann einfach zur Gewohnheit und meist mehr schlecht als recht in den Alltag integriert. Körperliche und psychischen Leiden sind weiterhin im Steigen begriffen.

Wenn wir das Recht haben, uns eine Zivilisation auf der Grundlage wissenschaftlichen und technischen Fortschritts zu erschaffen, dann haben wir auch das Recht, deren Früchte zu genießen, das Recht zur Muße, zum Spiel, zur Kunst, zur Freiheit, zur Gerechtigkeit, zu weiterem Fortschritt.

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Arbeiten ohne Leben oder doch lieber Leben ohne Arbeit?

Wie das denn gehe, ohne Arbeit zu leben? Das fragen sich erstaunlicherweise sehr wenige Menschen. Dabei haben uns unsere vermeintlich fleißigen Vorfahren mehr als nur Gehorsamkeit, Disziplin und Pünktlichkeit mit auf den Weg gegeben.
 
Viele bedeutsame Denker und Wissenschaftler sind durch Ruhe und ein ausgeglichenes Leben zu großen Leistungen gekommen. Hart arbeitende Menschen findet man dagegen eher im Bergwerk oder im Büro.
Doch die Idee, dass harte Arbeit gut ist, hält sich hartnäckig. Nicht nur das Märchen „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ verknüpft tugendhaftes Ackern mit dem Traum vom Leben in Reichtum. Auch und gerade unser deutscher Geist würdigt vor allem den grenzenlosen Fleiß und die Verantwortung gegenüber dem Rest der Gesellschaft. Wir zeigen daher Respekt vor harter Arbeit und nutzen diese sogar zur Profilierung in unserem Umfeld.

Doch ist diese Arbeit wirklich gut? Nicht nur das Zeitphänomen „Burnout“ spricht dagegen. Wer verbessert durch seine Arbeit das Leben in der Gesellschaft denn wirklich? Viele produzieren nutzlose Ware, verkaufen ungesunde Nahrung oder schaffen geschmacklose Unterhaltung. Manche produzieren Waffen, andere ruinieren unsere Umwelt. Sie alle mögen hart arbeiten. Und sie bekommen Respekt. Doch ich habe sie nie um diese Leistung gebeten. Es gibt viel Arbeit, die besser nicht gemacht werden würde.

Die Utopie der Arbeit

Selbst die Kommunistische Bewegung, träumend von einer Gesellschaft ohne Geld, tatsächlich aber lebend in einer Gesellschaft voller Zwang und Kontrolle, stellt sich nicht gegen die Arbeitsdoktrin. Während die kapitalistische Gesellschaft in der Arbeit vor allem eine Funktion zur Wohlstandsschaffung sieht, wird Arbeit in der linken Welt als banales Recht angesehen. So stellen sich selbst heute noch linke Politiker vor die Massen und versprechen Vollbeschäftigung.
Doch was ist mit unserem Leben seit der unsäglichen Industrialisierung geschehen? Jenes Zeitalter, welches uns von Arbeit entfremdet, das Kapital in Form von Maschinen leichter sammel- und kontrollierbar machte und die systematische Zerstörung der Umwelt eingeleitet hat? Die Automatisierung der Arbeit schreitet auch heute noch weiter voran. Sie brachte uns neben allen Unsäglichkeiten immerhin auch einen gewissen Komfort, ersparte uns viele Handgriffe. Und hätte uns eigentlich mehr Zeit zum Leben schenken sollen.
Doch der Plan von Ingenieuren und Konsumenten ging bis heute nicht auf. Statt mehr Zeit zum Leben begann der Kampf gegen die Effizienz der Maschinen. Nachtschichten raubten vielen den Schlaf und die Durchdringung mit blitzschneller Kommunikation gibt den anderen den Rest. Und das, während bezahlte Erholungsangebote sich als Triebfeder der Selbstausbeutung entpuppen.
Wir leben heute in einer Welt mit riesiger Arbeitslosigkeit. In unserer hochentwickelten Gesellschaft der Eurozone haben im Durchschnitt 10% der Menschen keine Arbeit – so die „offiziellen Zahlen“. Sie sind die Abgehängten. Sie sind abgehängt von „billigeren“ Arbeitskräften in anderen Teilen der Welt oder durch hochmotivierte, gestresste Mitmenschen, die vor Arbeit gar nicht mehr zum Leben kommen.

Nicht arbeiten heißt nicht, passiv zu sein

Um aus diesem Kreislauf auszubrechen, müssen wir lernen, nicht mehr zu arbeiten. Wir können warten auf den Kommunismus, das bedingungslose Grundeinkommen oder Roboter. Wahrscheinlich ist, dass uns nichts davon helfen wird.
Weniger Konsum bedeutet mehr Verantwortung für sich selbst.
Dabei gibt es in unserer Gesellschaft, die freier ist, als manche glauben, bereits zahllose Möglichkeiten. Alles hängt von uns selbst ab. Je weniger wir konsumieren, desto weniger brauchen wir etwas in zweierlei Hinsicht: weniger Konsum heißt weniger Bedarf an Geld. Und: Weniger Konsum bedeutet mehr Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Wir schulden niemandem etwas, wenn wir nichts von jemandem brauchen.
Wenn wir selbst unser Brot backen, muss der Bäcker nicht mehr um 5 Uhr morgens zur Arbeit. Und wenn wir ein gutes Buch lesen, müssen die Menschen in Hollywood keine trashigen Filme mehr produzieren. Wenn wir laufen oder Fahrradfahren können wir unsere Zeit wirklich genießen. Und es gäbe keinen Grund mehr für zahllose militärische Konflikte, den Raubbau an der Natur und fürchterliche Arbeit in weniger entwickelten Gegenden der Erde, um uns Kisten aus Stahl, Kupfer und Alu zu bauen und Treibstoff dafür aufzutreiben. Alles stark vereinfacht – aber wir müssen schon alle einzeln unseren Teil dazu beitragen.
Viele profitieren von der Hilfsbereitschaft anderer Menschen. Denjenigen, die unsere Alten pflegen, sich um die Kinder kümmern oder Dinge produzieren, die wir tatsächlich brauchen. Doch warum tun sie das? Bestimmt nicht, weil sie sich selbst bereichern wollen, weil sie nicht mehr aufhören können, zu arbeiten. Sie strafen die PR-Abteilungen vieler Konzerne lügen, die von einem „Engagement für die Gesellschaft“ sprechen, sich stattdessen vor allem um ihren shareholder-value kümmern. Es gibt viele Menschen die arbeiten müssen, nur um den Schaden durch dieses sogenannte Engagement wieder auszubügeln.
Arbeit muss auch nicht gleich Arbeit sein. Wenn wir Spaß und Erfüllung in etwas finden und darüber hinaus ein ausgeglichenes Leben führen können – was ist dann eigentlich schlecht an dieser Arbeit? Rein Garnichts, denn streng genommen ist es dann eben keine mehr.


 

Würde das Grundeinkommen den Sozialstaat zerstören?

Geht es BefürworterInnen des Grundeinkommens um die Zerstörung des Sozialstaates? Und ist die Forderung nach einem Grundeinkommen tatsächlich unrealistisch? Karl Reitter antwortet auf einen Artikel von Markus Marterbauer in der Wiener Wochenzeitung Falter. Eine Antwort auf Reitter wird folgen.

Unter dem Titel „Grundeinkommen statt Sozialstaat“ kritisiert Markus Marterbauer im Falter vom 3. Februar vehement das Grundeinkommen. Das geplante Grundeinkommensexperiment in Finnland würde den wahren Charakter dieses Konzepts erweisen: Es ginge um die Zerstörung des Sozialstaates im Geiste Hayeks und des Neoliberalismus – so Marterbauer, um dann sofort auf die Situation in Österreich zu sprechen zu kommen. 80 Milliarden betragen die Sozialausgaben hierzulande. Würde diese Summe umgeschichtet, wäre der Sozialstaat erledigt, statt dessen gäbe es ein Grundeinkommen in der Höhe von etwa 800 Euro pro Monat, was zwar einzelne soziale Gruppen begünstigen, die „breite Mittelschicht“ aber hart treffen würde. Wieso es gerade die breite Mittelschicht ökonomisch durchbeuteln würde, wenn jeden Monat bedingungslos 800 Euro pro Person zusätzlich aufs Konto kämen, kann ich zwar nicht nachvollziehen. Aber wenn Marterbauer das Grundeinkommen als Hebel der Zerstörung des Sozialstaates bezeichnet, so kann Zerstörung doch nur eines bedeuten: massive Senkung der Kosten. Dies ist ja das erklärte Ziel neoliberaler Vordenker: der Sozialstaat käme uns zu teuer, also weg damit.

Entweder Grundeinkommen oder Sozialstaat?

Marterbauers Darstellung suggeriert, der Staat könne Steuergelder entweder in ein Grundeinkommen oder in den bestehenden Sozialstaat investieren. Abgesehen von der Frage, wo denn dann die angestrebte Ersparnis bliebe, entspricht es nicht den Tatsachen, dass es sich bei den 80 Milliarden Euro Sozialtransfers durchgehend um Steuergelder handelt. Das österreichische Bundesbudget beträgt rund 90 Milliarden, werden also in etwa 89 Prozent für Sozialausgaben ausgegeben? Selbstverständlich nicht. Der Großteil der Sozialausgaben wird direkt aus den Beiträgen zur Sozialversicherung finanziert. Bund, Länder und Gemeinden beteiligen sich mit etwa 35 Prozent und zahlen rund 28 Milliarden Euro in den Topf ein. Der Großteil der Sozialausgaben, also 52 Milliarden, wird aus der Pensionsversicherung, der Arbeitslosenversicherung, der Kranken- und Unfallversicherung bezahlt.
Nehmen wir nun den fiktiven Fall an, eine rabiate neoliberale Regierung würde alle Sozialtransfers von einem Tag auf den anderen streichen. Erspart sich diese Regierung dann Ausgaben in der Höhe von 80 Milliarden, wie Marterbauer suggeriert? Keineswegs, sie würde sich ein Drittel, also in etwa 28 Milliarden, ersparen. Werden die staatlichen Sozialversicherungsträger liquidiert, dann gibt es auch keine Einnahmen aus den Sozialversicherungsbeiträgen mehr! Auf diese Tatsache kommt Marterbauer mit keinem Wort zu sprechen. Wenn wir die 28 Milliarden Steuergelder, die in die Sozialausgaben fließen, durch die gerundete EinwohnerInnenzahl Österreichs (8,5 Millionen Menschen) und durch zwölf Monate dividieren, dann käme ein Pseudogrundeinkommen von 275 Euro monatlich heraus. Bei dieser Höhe hätte sich der Staat noch keinen Cent Sozialtransfers erspart, obwohl sämtliche Sozialausgaben gestrichen wären. Also keine Pensionen, keine Leistungen aus der Krankenversicherung, kein Arbeitslosengeld, keine Studienbeihilfen, keine Mindestsicherung usw. mehr. Stellen wir uns das einmal realistisch vor: Die Pensionsversicherungsanstalten, die Krankenkassen, das AMS, die Sozialämter, alles wird aufgelöst und stillgelegt, dafür werden 275 Euro bedingungslos monatlich überwiesen. Das soll politisch durchsetzbar sein? Das soll der Königsweg des Neoliberalismus sein, den Sozialstaat zu zerschlagen?

Das Grundeinkommen als unrealistische Forderung?

Ein Blick auf die europäische Realität zeigt, dass es ganz anders läuft. Die bestehenden Sozialtransfers werden gekürzt und an immer mehr Bedingungen und Auflagen gebunden. Von Bedingungslosigkeit, ein ganz wichtiges Kriterium für das Grundeinkommen, weit und breit keine Spur. Marterbauer, im Glashaus sitzend, wirft mit dem Vorwurf „unrealistisch“ gegen die Konzeption des Grundeinkommens, die selbstverständlich Sozialausgaben wie die Kranken- und Unfallversicherung mit einschließt. Unrealistisch ist hingegen jene politische Orientierung, der sich Marterbauer verpflichtet fühlt. Seit über 30 Jahren vermögen es europäische Sozialdemokratie und ihre Gewerkschaften nicht, den neoliberalen Angriff zu stoppen. Reallohnverluste, Aushebelung von ArbeiterInnenrechten, Anhebung der Pensionsantrittsalter, Ausweitung von Niedriglohnsektoren und nicht zuletzt massive Lohnsubventionen für Unternehmen, die hilflose Lösung gegen die Massenarbeitslosigkeit – all das soll nun in den nächsten Jahren mit einem „Hände weg vom Sozialstaat“ ins Gegenteil verkehrt werden können? Jetzt plötzlich soll diese Entwicklung durch eine Sozialdemokratie umgedreht werden, die keinen Finger rührte, als die EU Kommission, die EZB und der IWF Griechenland schamlos erpressten?

Ich bin wahrlich kein Pessimist, aber zu glauben, dass die defensive Losung „verteidigen wir den Sozialstaat“ jetzt plötzlich, nach dreißig, vierzig Jahren, greifen würde, das ist nicht bloß blauäugig und naiv, das ist desorientierend und blockierend. Entweder können wir das Ruder mit der offensiven Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen herumreißen, oder der Sozialstaat der 1970er Jahre, von dem Marterbauer noch immer träumt, ist rettungslos verloren.

Karl Reitter ist Privatdozent für Philosophie und Mitglied des Netzwerks Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt.

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Kommentare:

Für die AK steht viel auf dem Spiel: Sie würde ihr Hauptargument
verlieren, dass die "Kapitalisten" die Arbeitnehmer ausbeuten und
da nur die AK helfen könne.
Ein Grundeinkommen würde das aktuelle ODER - Modell (entweder
beschäftigt ODER arbeitslos) in ein UND - Modell verwandeln, weil
dann ein Erwerbseinkommen immer hinzukommt.
Allerdings ist dann der Kollektivlohn geringer, weil ein Teil des
Lebensunterhalts bereits vom GE gedeckt wird. Das verringert
die Einnahmen der AK, die Anteile am Erwerbseinkommen als
ihr Einkommen einnimmt.


Eine detailliertere Darstellung auf: www.nachhaltigkeitskonzept.eu
(/ Konzept / Geld) zeigt die verpflichtende Antwort (Nachhaltiges
Einkommensmodell) auf das aktuelle Auslaufmodell. Mit dieser
Antwort können gleich 5 Formen der Arbeitslosigkeit reduziert werden!
 Rudolf Mletschnig ·
Universität Klagenfurt
 
 
 
Schmunzel,ein bGE kostet nun einmal nach Friedman 0 Cent bei beliebigem Steuersatz und Freibetrag Prokopfeinkommen ! Dabei wird das halbe bGE-Volumen von Oben nach Unten umverteilt !

So wird KEIN Sozialstaat tangiert, es entfallen bei Steuersatz 50 % nur die Kosten für Grundsicherungen, halbe Staatsgehälter, halbe Renten und halbes Arbeitslosengeld ! D.h. die Öffentlichen Haushalte reduzieren sich um diese Summen, das bGE zahlt diese Einsparungen an alle aus !
Es wird immer vergessen, dass die Negative Einkommensteuer für bGE als Nullsumme, die Sozialabgaben und die Gütersteuern für den verbleibenden Staatshaushalt nacheinander ablaufende Steuern/Abgaben sind.
bGE und Sozialversicherugen tragen die restlichen Konsumsteuern immer mit !

Aber es ist bekannt, dass es Götz Werner und Daniel Häni NUR um die Zerstörung des Sozialstaates und Gewinnmaximierung durch Steuerfreiheit für Unternehmer geht 

Juergen Rettel


 

 

Irmgard Grieß unwählbar

So denke ich über die Bundespräsidentenwahl: Irmgard Griss wirkt sehr nett und kompetent. Leider steht sie gesellschaftspolitisch ziemlich weit links: Sie hat sich mehrfach für die „Homoehe“ ausgesprochen und findet, dass der Feminismus gar nichts falsch gemacht hat.

Norbert Hofer ist werte-orientiert und steht dazu. Viele christlich geprägte Menschen wollen aber die FPÖ aus mehreren Gründen nicht wählen. Für diese ist Andreas Khol die richtige Wahl: Er war und ist in vielen wichtigen Punkten ein echter Vorkämpfer: so z.B. für den Schutz der Ehe, für den konfessionellen Religionsunterricht und einen Gottesbezug in einer Verfassungsreform, gegen Christenverfolgung und gegen eine Verschärfung der Antidiskriminierungsgesetze.


Gudrun Kugler

8.4.16

 

Über 100 Trojaner-Apps im Play-Store entdeckt

Die russische Sicherheitsfirma Doctor Web hat eine Vielzahl an Apps entdeckt, die im Hintergrund einen Trojaner installieren. Über 3,2 Millionen Geräte sollen betroffen sein. 

Der russische Sicherheitsanbieter Dr. Web hat 104 Apps im Google Play Store entdeckt, die mit dem Trojaner „Android.Spy.277.origin“ infiziert sind. In vielen Fällen handelt es sich um Fälschungen beliebter Android-Anwendungen. Zusammen wurden sie trotzdem mehr als 3,2 Millionen Mal heruntergeladen. Google hat nach Angaben des Unternehmens inzwischen einige der Apps aus seinem Online-Marktplatz entfernt.

Die Schadsoftware verfügt über verschiedene Spionagefunktionen. Sie sammelt umfangreiche und zum Teil auch persönliche Daten und überträgt sie an einen von Cyberkriminellen kontrollierten Server, und zwar bei jedem Start der infizierten Anwendung. Die Hintermänner des Trojaners erhalten so Zugriff auf die mit dem Google-Konto verknüpfte E-Mail-Adresse, die Seriennummer des Smartphones (IMEI) sowie den Standort, die Handynummer und den Namen des Mobilfunkanbieters. Darüber hinaus werden technische Daten des Geräts ausgespäht wie OS-Version, Modellbezeichnung, Bildschirmauflösung, CPU-Typ und die MAC-Adresse.
Darüber hinaus ist Android.Spy.277.origin in der Lage, unerwünschte Werbung anzuzeigen. Einige dieser Anzeigen sind zudem als Systemwarnmeldungen getarnt, die beispielsweise zuerst einen Akkudefekt vorgaukeln und anschließend eine App vorschlagen, die das Problem lösen soll. Die Anzeigen erscheinen aber auch in den Benachrichtigungen oder als Programmsymbole auf dem Startbildschirm.

Sollte man betroffen sein, ist es auf jeden Fall ratsam die betroffenen Apps zu löschen. Um die Auswirkungen des Trojaners besser überblicken zu können, wäre auch die Installation eines Anti-Viren-Programms von Vorteil. Neben Avira und Kaspersky gibt es auch von dem Unternehmen, das die "Android.Spy.277.origins"-Trojaner entdeckt hat, eine kostenlose Grundversion im Play-Store.

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Das Schlüsselprinzip

Vielerorts gibt es Gebäude oder Räume in Kirchengemeinden, die mittlerweile nur selten genutzt werden. Dies liegt unter anderem durch die immer größer werdenden Pfarreistrukturen, aber auch der demografische Wandel spielt hier sicherlich eine große Rolle.
Doch was tun mit den Gebäuden, die eine immer größere Last darstellen, weil sie verwaltet und gepflegt werden müssen? Die Gebäude abzuschließen und die Schlüssel einzusammeln ist auf jeden Fall nur auf ganz kurze Sicht eine Lösung.
Ich habe vor einiger Zeit einen schönen Artikel über die Bruderklausen-Kapelle gelesen, die ihren Standort in der Schweiz hat. Dort ist der verantwortliche Pfarrer hingegangen und hat genau das Gegenteil von dem gemacht, was viele erwartet hätten: Er hat die Schlüssel vervielfältigt und verteilt.
Das Schlüsselprinzip ist für fast jedes Gebäude umsetzbar, dennoch wird vielerorts sofort das ABER kommen. Dieses ABER muss immer überwunden werden, doch es lohnt sich. Rückblickend auf meine Jugendzeit war es ähnlich, dass mit der Übergabe des Schlüssels zum Pfarrheim die Verantwortung gestiegen ist. Natürlich gab es zu jeder Zeit immer Diskussionen rund um die mal mehr oder weniger großzügige Schlüsselvergabe, doch die vielen Begegnungen die durch die Schlüssel möglich wurden, würden bei der Erbsenzählerei deutlich überwiegen.
In dem Fall der Bruderklausen-Kapelle hat sich das Schlüsselprinzip auch gelohnt und eine aktive Gemeinschaft ist entstanden, die sich rund um die Kapelle engagiert und in ihr einen Glaubensort gefunden hat. Die Aktion lädt zur Nachahmung ein und bietet eine große Chance das verlassene Orte, wie alte Kirchen, Kapellen und viele weitere neu entdeckt und belebt werden.

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Dank Lücken im Lebenslauf zum Job

Sind Freisemester, die viermonatige Reise nach Südostasien oder private Projekte Stolpersteine bei der Bewerbung? Nicht unbedingt Geschichten über Menschen, die die Reißleine gezogen – oder sich für eine gewisse Zeit anderen Projekten gewidmet haben, finden sich zuhauf: Der Manager, der nun Gärtner ist, die Lehrerin, die nun endlich einen Fotokurs macht. Oder der Young Professional, der den Fixjob kündigt, weil er sich einfach nicht richtig anfühlt.

Aber ist der 650. Buchsbaum gepflanzt, sämtliche Idylllandschaften abfotografiert oder treten die negativen Seiten der Arbeitslosigkeit zu Tage, sehnt sich so manch einer wieder nach einer Fixstelle. Aber dafür muss man Personalern erstmal erklären, was man ein Jahr lang gemacht hat. Wie das geht?

Kenntnisse erworben 
Zunächst sei es wichtig, möglichst offen mit Werdegängen umzugehen, rät Christoph Krelle in der ZEIT Online. "Denn jede Lücke hat eine positive Seite." Wer etwa ein Sabbatical genommen hat und in dieser Zeit durch die USA gereist ist, könne betonen, er habe dabei seine Englischkenntnisse verbessert. "Die Pflege eines Familienangehörigen zeugt von emotionaler und sozialer Kompetenz." Das Gleiche gelte für Erziehungszeiten von Kindern. "Und wer die Arbeitslosigkeit genutzt hat, um sich selbst ein bisschen mehr zu verstehen, kann stolz auf die Ergebnisse seiner Selbstfindung blicken", schreibt Krelle.

Mit Storytelling zum Job 
Er empfiehlt, bereits ein Anschreiben "positiv zu gestalten": "Am besten ist es, wenn er ihre Persönlichkeit selbst darstellt – in Form einer Story." Das würde bei den Empfängern nicht nur kognitive, sondern auch emotionale Effekte bewirken. "Damit bleibt sie potentiellen Auftraggebern länger im Gedächtnis."

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EU- Grüne wollen Verbot von Volksabstimmungen!

Nach der herben Niederlage für die EU- Politik bei der aktuellen Volksabstimmung in den Niederlanden  soll die direkte Demokratie begrenzt werden: Die Fraktionschefin der Grünen im EU- Parlament, Rebecca Harms, will nationale Abstimmungen über EU- Themen verbieten. Die ÖVP sieht das ähnlich.
"Volksabstimmungen, die so angelegt sind wie jene in den Niederlanden, können die EU in ihrem Bestand gefährden", sprach sich die EU- Fraktionschefin der Grünen deutlich gegen die direkte Demokratie auf EU- Ebene aus. Europäische Themen würden sich für Volksabstimmungen in den einzelnen Mitgliedsländern "nicht eignen", sagte Harms am Freitag.
Und sie argumentierte: Das Plebiszit in den Niederlanden, bei dem nun ein Freihandelsabkommen der EU mit der Ukraine abgeschmettert wurde, habe "weitere Schwächen von Referenden aufgezeigt, sie können die EU in ihrem Bestand gefährden".

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Flüchtling will Baby gegen Polizisten werfen

Die Methoden vieler Flüchtlinge, ihre Interessen durchzusetzen, werden immer heftiger: Waren bereits Ende Februar beim Sturm auf Mazedoniens Grenze bewusst Kinder an die vorderste Linie geschoben worden, so griff nun ein Mann im griechischen Piräus zu noch härteren Mitteln.


 Er drohte damit, sein Baby gegen Polizisten. Seit mehreren Wochen campieren rund 5000 Flüchtlinge in der Hafenstadt Piräus. Sie weigern sich, in organisierte Auffanglager zu gehen, weil sie fürchten, dann dauerhaft in Griechenland bleiben zu müssen. Ein Großteil der Asylwerber hat Deutschland als Endziel. Die Behörden versuchen immer wieder, die Menschen in professionelle Einrichtungen umzusiedeln. Dabei kommt es oft zu Auseinandersetzungen.

Flüchtling will Baby gegen Polizisten werfen (Bild: AP)


 

The Panama Papers prove it: America can afford a universal basic income

If the super-rich actually paid what they owe in taxes, the US would have loads more money available for public services.

We should all be able to agree: no one should be poor in a nation as wealthy as the US. Yet nearly 15% of Americans live below the poverty line. Perhaps one of the best solutions is also one of the oldest and simplest ideas: everyone should be guaranteed a small income, free from conditions.
Called a universal basic income by supporters, the idea has has attracted support throughout American history, from Thomas Paine to Martin Luther King Jr. But it has also faced unending criticism for one particular reason: the advocates of “austerity” say we simply can’t afford it – or any other dramatic spending on social security.


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Los Angeles muss das Kreuz aus dem Stadtwappen entfernen!

http://www.latimes.com/…/la-me-ln-la-county-seal-cross-2016…
In a long-awaited ruling, a federal judge has sided with plaintiffs who argued it was unconstitutional for Los Angeles County supervisors to place a Christian cross on the county seal.
latimes.com|Von Los Angeles Times
 

 

Im Alleingang: Der einsame Kampf der mächtigsten Frau der Welt

Angela Merkel ist mit der grössten Herausforderung ihrer politischen Karriere konfrontiert: der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Die deutsche Bundeskanzlerin kämpft für ein Europa ohne Grenzen. Doch dieser Kampf hat sie vereinsamen lassen. Sogar Exponenten der eigenen Partei rücken von ihr ab. Die mächtigste Frau der Welt ist sich indes seit ihrer Kindheit gewohnt, «die Dinge mit sich auszumachen», wie es Jacqueline Boysen formuliert. Die Journalistin hat eine frühe Biografie zu Angela Merkel geschrieben - zu einer Frau, die sich nicht scheut, allein zu sein, um ihre Politik durchzusetzen.

SRF Doku

 

Wie Gerüche uns beeinflussen


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Papstdokument zu Ehe und Familie "Amoris Laetitia": Die sechs zentralen Punkte



Das von vielen Erwartungen begleitete neue Papstdokument zu Ehe und Familie ist erschienen. In „Amoris laetitia“, zu Deutsch: „Die Freude der Liebe“ legt Papst Franziskus auf 300 Seiten seine Überlegungen zu neuen Wegen der Familienpastoral vor, wie sie bei den beiden Bischofssynoden von 2014 und 2015 zur Sprache gekommen waren.

Amoris Laetitia: Die sechs zentralen Punkte

Ich „empfehle nicht, es hastig ganz durchzulesen“: Papst Franziskus legt dem schnellen Interesse Zügel an, gleich zu Beginn des Dokumentes Amoris Laetitia (7) erklärt er, warum der Text so umfangreich geworden ist, und warnt vor einem zu schnellen Suchen und Lesen. Um sich aber in diesem, wie der Papst sagt, umfangreichen Text orientieren zu können, geben wir hier einen Überblick über die wichtigsten Punkte der Apostolischen Exhortation.

1. Nicht immer nur Rom
„Nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen (müssen) durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden“ (AL 3). Gleich zu Beginn gibt der Papst einen der Schlüssel für den Umgang mit der Wirklichkeit an: Lösungen kommen nicht ausschließlich ‚von oben’. Dahinter steht die Idee der Inkulturation, das heißt, vor Ort können Lösungen anders aussehen als im Nachbarland oder in einem anderen Kulturkreis, weil die Umstände andere sind.

2. Realismus
Es sind „Urteile zu vermeiden, welche die Komplexität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen“. Dem Papst geht es um den Blick auf die Wirklichkeit, nicht auf das Ideal. Ohne Aufmerksamkeit für die Realität kann man weder die Bedürfnisse der Gegenwart noch den Ruf des Heiligen Geistes verstehen, heißt es im Text. Realismus helfe dabei, „ein allzu abstraktes theologisches Ideal der Ehe (...), das fast künstlich konstruiert und weit von der konkreten Situation und den tatsächlichen Möglichkeiten der realen Familien entfernt ist“, zu vermeiden (AL 36). Idealismus führt dazu, dass die Ehe nicht als das gesehen wird, was sie ist, nämlich ein „dynamischer Weg der Entwicklung und Verwirklichung“ (AL 37).

3. Es geht um Liebe
Das zentrale Kapitel – wie der Papst es bezeichnet – ist das Kapitel über die Liebe, wobei der Papst das Wort „amor“ benutzt, nicht das der Nächstenliebe nähere Wort „caritas“. Es geht um alle Aspekte der Liebe, von Verlässlichkeit und Hingabe über Leidenschaft und Erotik bis zum Wandel im Alter und zum Tod. Sexualität zum Beispiel wird „als eine Teilhabe an der Fülle des Lebens in seiner (Christi) Auferstehung erlebt“, es herrscht ein positiver Grundton vor. Der Papst betont, dass „im Wesen der ehelichen Liebe selbst die Öffnung auf die Endgültigkeit hin vorhanden ist“ (AL 123), und zwar in der ganzen Weite der Ehe, im „Miteinander von Wonnen und Mühen, von Spannungen und Erholung, von Leiden und Befreiung, von Befriedigung und Streben, von Missbehagen und Vergnügen“ (AL 126).

4. Eingliederung aller
„Es geht darum, alle einzugliedern; man muss jedem Einzelnen helfen, seinen eigenen Weg zu finden, an der kirchlichen Gemeinschaft teilzuhaben, damit er sich als Empfänger einer unverdienten, bedingungslosen und gegenleistungsfreien Barmherzigkeit empfindet“ (AL 297). Pastoral ist nicht einfach die Umsetzung von Regeln in die Praxis, sie muss vom Einzelnen in seiner jeweiligen Situation ausgehen. Die Perspektive dazu ist die, alle – dieses Wort betont der Papst – zu integrieren.

5. Das Gewissen
„Wir sind berufen, die Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, sie zu ersetzen“ (AL 37). Zu einer Erwägung im Gewissen gehören der Blick auf die Lehren Christi und auf die Tradition der Kirche, zu leichte und zu harte Lösungen gleichermaßen sind Verrat an der konkreten Lebenssituation. Außerdem ist aber der Einzelne zu respektieren, im Gewissen ist er allein mit Gott. Das erklärt auch, weshalb das Dokument keine neuen Regeln vorgibt: „Wenn man die zahllosen Unterschiede der konkreten Situationen (…) berücksichtigt, kann man verstehen, dass man von der Synode oder von diesem Schreiben keine neue, auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art erwarten durfte. Es ist nur möglich, eine neue Ermutigung auszudrücken zu einer verantwortungsvollen persönlichen und pastoralen Unterscheidung der je spezifischen Fälle“ (AL 300).

6. Wider das öffentliche Gezerre
„Die Debatten, wie sie in den Medien oder in Veröffentlichungen und auch unter kirchlichen Amtsträgern geführt werden, reichen von einem ungezügelten Verlangen, ohne ausreichende Reflexion oder Begründung alles zu verändern, bis zu der Einstellung, alles durch die Anwendung genereller Regelungen oder durch die Herleitung übertriebener Schlussfolgerungen aus einigen theologischen Überlegungen lösen zu wollen“ (AL 2). Dem Papst ist bewusst, was für einen Begleitlärm die Synode hatte, innerkirchlich und auch medial. Bereits in seinen beiden Abschlussreden hatte er das kritisiert, in Amoris Laetitia benennt er diesen Umstand noch einmal deutlich. Hinter der Kritik steckt auch eine Aufforderung: nicht hektisch zu lesen, nicht die Debatte zu überspitzen, sondern ruhig und betrachtend die einzelnen Themen und Teile des Textes durchzugehen.

 

Stadtmönche - klösterlicher Lifestyle für Stadtmenschen

Lebst Du wie ein Mönch?

Sind Mönche nur noch etwas fürs Museum? Werden irgendwann alle Klöster in Deutschland ausgestorben sein und nur noch als Inhalte von Geschichtsseminaren an Universitäten oder für Kulturreisen für Oberstudienräte dienen müssen? Manchmal kann man das meinen – und nicht selten befürchten. Wenn man selber Mönch ist und in einem Kloster lebt, dann spürt man sehr deutlich, wie ein Kloster nach dem anderen schließt, wie Gemeinschaften und Ordensprovinzen zusammengelegt werden und ganze Konvente in Altersheime umziehen.
Um so stärker werden Professen und Noviziatsaufnahmen in der Presse erwähnt und gefeiert.
Aber machen wir uns nichts vor, das klösterliche Leben und die klösterliche Kultur, wie wir sie kennen, wird es nur noch an wenigen Orten in Deutschland geben – quasi wie in einem Reservat.
Doch eins glaube ich nicht, dass das mönchische Leben damit verschwinden wird. Es wird vielleicht nicht mehr kirchlich gebunden sein und ob es sich immer auf christliche Wurzeln berufen wird, sei noch dahingestellt.
Ganz im Gegenteil, ich glaube, dass das mönchische Leben gerade eine echte Alternative und eine Möglichkeit für viele sein kann.
Und deshalb möchte ich Dir ein paar wesentliche Aspekte eines solchen neuen Mönchtums vorstellen – vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit für Dich?
Wir haben unsere Seite vor Monaten zu einem Blog gemacht, um möglichst vielen von dieser Form des Mönchseins mitzugeben. Ein Mönchsein, dass für Männer und Frauen zugleich, für Glaubende und Zweifelnde ebenso, für alle Suchenden eine Möglichkeit und eine Form sein kann. Ein solches Mönchsein ist unabhängig davon, ob ich verheiratet bin oder getrennt lebe, geschieden bin oder gerade frisch verliebt.
Dem Leben eine Richtung und Orientierung zu geben, eine Form, eine Prägung, darum geht es.

 1. Den Tag gestalten

In Amerika gibt es den Begriff des “Urban Monk”, des Stadtmönchs, der nicht in einer Klausur lebt, sondern mitten in einer Familie als Mutter oder Vater oder auch allein als Single. Es gibt einiges, was zu diesem neuen Mönchtum dazu gehört und ich will es an dieser Stelle nochmals sagen: wenn ich vom Mönch spreche meine ich nicht, dass es hier nur um Männer geht, immer sind beide oder alle Geschlechter gemeint. Ich glaube, dass auch zu einem zukünftigen mönchischen Leben ein Rahmen oder eine Form des Alltags gehört, Zeiten, die reserviert sind. Nicht die Beliebigkeit, sondern die Klarheit des Alltags wird auch für den Urban Monk wichtig sein. Weder im Buddhismus noch im Christentum leben Mönche oder Nonnen in den Tag hinein, sondern halten sich an Tagesabläufe. Und das tun sie nicht nur, weil es so abgesprochen ist, sondern weil die äußere Struktur die innere beeinflusst. Wenn ich bspw. immer zu gleichen Zeit meditiere, dann fällt es der Seele leichter, sich darauf einzustellen und sich für die Meditation zu öffnen.

2. Zeit für Kontemplation

Für alle Mönche ist es wichtig, dass sie Zeiten der intensiven Gotteserfahrung und der inneren Sammlung haben. Gerade für Urban Monks wird es wichtig sein, im Trubel der Stadt und der Arbeit eine Zeit zu haben, sich um die eigene Seele und um Gott zu kümmern. Vermutlich wird das weniger das Stundengebet in seiner bisherigen Form sein, kann es aber natürlich auch. Aber Zeiten der Meditation oder Kontemplation werden wichtig sein. Es kann auch Tai Chi sein oder gar das Joggen, wenn es nicht nur die körperliche Fitness zum Ziel hat.

3. Minimalistischer Lebenstil

Minimalismus ist total in – es gibt zahlreiche Blogs dazu. Es geht dabei darum, durch weniger materielle Dinge intensiver zu leben. Das gehört ganz gewiss auch wesentlich zum mönchischen Leben dazu. Der Urban Monk wird nicht in Armut leben, vermutlich nicht, aber er wird darauf achten, mit weniger zufrieden zu sein. Der Mönch konzentriert sein Leben auf geistige Güter und nicht auf materielle.

4. Lesen, lesen, lesen

Die Seele braucht Futter, und das besteht nicht nur aus Meditation und Gebet, sondern auch aus einer geistigen Auseinandersetzung. Das Lesen gehört fundamental zur benediktinischen Tradition dazu. Auch für das mönchische Leben außerhalb von Klostermauern wird das Lesen guter Bücher wichtig sein. Dazu zählen gute Literatur, geistliche Bücher aller Traditionen und die Schriften der Mystiker dieser Welt.

5. Beten für die Stadt

Der Mönch in der Stadt ist auf Gott bezogen, was immer er darunter versteht. Und dazu gehört das Beten. Diese Form, sich mit Gott zu verbinden, ist nochmals von der Meditation zu unterscheiden, bei der ja nicht bewusst eine Nähe zu Gott aufgebaut wird, sondern in der man sich dem Prozess der Stille stellt. Beim Beten jedoch sucht man die Nähe zu Gott, spürt die Zuwendung Gottes und betet.

6. Treue zur Stadt

Der benediktinische Mönch lebt die Stabilitas, das ist die Treue zur konkreten Gemeinschaft. Man verspricht als Benediktiner, treu in der Gemeinschaft zu bleiben – in guten wie in schweren Zeiten. Ähnliches kann auch für den Urban Monk gelten, in Bezug auf die Stadt in der er oder sie lebt. Das ist die Treue zur eigenen Stadt. Es braucht kein spirituelles Umfeld, sondern eine Treue zur Realität der Stadt. Und diese Realität kann in Berlin-Marzahn genauso sein wie in Hamburg-Eimsbüttel, in der Innenstadt wie am Stadtrand, im Chemnitz wie in Passau.

7. Alleinsein üben

Zum mönchischen Lebensstil gehört die Kunst, allein sein zu können und der Wille, das Alleinsein immer wieder zu suchen. Dieser Aspekt gehört gewiss zu den Basics. Immerhin kommt das Wort Mönch von dem griechischen Wort für Alleinsein, einzeln sein. Dieses Alleinsein kann man mitten in der Stadt üben. Abends oder frühmorgens durch die Straßen gehend, aber auch mitten im Trubel ist das Alleinsein oft zum Greifen nahe. Es ist auch ein Akt der Solidarität mit den vielen, die unfreiwillig alleine sind und darunter leiden.

8. Sich entscheiden

Wer mönchisch leben möchte, braucht eine Entscheidung. Es ist nichts, was man mal für eine Woche tut, sondern etwas, was man lebt. Es wird auch nur dann wirklich Früchte tragen, wenn Du es eine Zeit lang gelebt hast. Man muss sich entscheiden und damit andere Lebensformen und Lebensstile ausschließen. Das heißt nicht, dass ein Mensch, der mönchisch leben möchte, nicht auf einer Party zu finden ist, aber er wird anders auf dieser Party sein und vielleicht früher gehen als andere und vielleicht sich immer wieder herausziehen, um das Erleben zu spüren.

9. Auszeiten suchen

Passend zum Alleinsein braucht der Mensch, der mönchisch leben möchte, Auszeiten, Tage, Wochen, wo er sich zurückzieht und eine lange Zeit meditiert, betet und sich von einem Gegenüber Impulse holt. Dazu können auch Selbsterfahrungseminare gehören, eine Woche der Stille oder eine Woche kreatives Training. Alles, was das menschliche Potential zu entwickeln hilft, alles, was den Menschen zu sich führt, alles, was sich auf Gott bezieht und zu dem Menschen passt, ist geeignet.

10. Solidarität leben

Der Mönch in der Stadt wird Solidarität leben, wird gerne geben, ohne sich etwas vorzumachen. Er wird sich ehrenamtlich engagieren, oder einfach versuchen, gerade zu den Randständigen freundlich zu sein. Dabei wird das Engagement nicht nur bei den Menschen Halt machen – manche werden sich vielleicht gar nicht explizit um Menschen kümmern. Tiere und Natur, aber auch Kultur brauchen Menschen mit einer Geisteshaltung und mit Liebe zur Arbeit. Auch hier kann Solidarität gelebt werden.
Um es auf den Punkt zu bringen: mönchisch zu leben ist vor allem nicht irgendein Tun, es ist eine Haltung. Und wenn nicht die rechte Haltung vorhanden ist, dann nützen auch die oben erwähnten Aspekte nichts.
Und die Haltung möchte ich so beschreiben:
offen zu sein, für das was sich zeigt
offen zu sein für die Gegenwart des Göttlichen
sich führen zu lassen
und an der Präsenz Gottes in jedem Schweinestall glauben.
Nun? Ist diese Form mönchischen Lebens auch etwas für Dich?

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Warum müssen wir sterben?

Die Altersforschung geht davon aus, dass Menschen rund 120 Jahre alt werden können. Die meisten sterben allerdings wesentlich früher. Wissenschaftler untersuchen, welche Rolle DNA-Schäden, Stammzellen und Zelltodmechanismen dabei spielen.

BR Doku
 

 

Kann jeder singen lernen?

So mancher Gesangslehrer verkündet froh, dass jeder Mensch singen lernen kann. Meiner Meinung nach kann so etwas nur behaupten, wer absolut keine Ahnung hat oder sich Geld von denjenigen verspricht, die das glauben.

Die Wahrheit ist: Es gibt Menschen, die Legastheniker sind, es gibt Menschen, die Dyskalkulie haben und es gibt Menschen, die nicht singen lernen können, z.B. weil sie Tonhöhen nicht korrekt wiedergeben können. Sie haben dafür eben kein Talent.

Mangelnde Musikalität ist einer der Gründe, warum manche Leute nie singen lernen.

Welche Art von Talent?

Ich sage ja immer „singen ist sprechend Musik machen mit der Stimme“. Man braucht also 3 Arten von Talent: Sprechen, Musikalität und Stimme. Davon habe ich schon im Zusammenhang mit dem Wesen des Singens gesprochen.

Talent zum Sprechen

Das Talent zum Sprechen geht dabei in schauspielerische Richtung, aber auch in Richtung ästhetische sprachliche Gestaltung.

Musikalität

Musikalität unterteilt sich in melodisches und rhythmisches Talent. Melodisches Talent bezieht sich auf das Treffen von Tönen, rhythmisches Talent auf das exakte Einhalten des Rhythmus, also das Erfühlen von gleichmäßigen zeitlichen Abständen.

Stimmliches Talent

Stimmliches Talent schließlich würde ich unterteilen in die grundsätzliche Fähigkeit, seiner Stimmgebung eine gewisse Ästhetik zu verleihen, die jenseits von Geknödel, Genäsel, Gequetsche oder „Gewürge“ liegt und die weiter führende Fähigkeit, die Stimme ökonomisch und sicher über den gesamten Umfang und die gesamte Dynamik einzusetzen.
Ein Popsänger braucht vor allem die erste Komponente, ein Opernsänger, der Karriere machen will, vor allem die Zweite. Denn wenn man in bequemer Lage wohlklingend singen kann, heißt das noch lange nicht, dass man über eine aufgeschlossene Singstimme verfügt. Ich selbst konnte ersteres von Anfang an, für letzteres habe ich mehr als 20 Jahre gebraucht.



 

Die neue grüne Genetik

Die Versuche, Zellen bis in die sogenannte Keimbahn hinein genetisch zu verändern, haben weltweit einen Schub erhalten. Grund: die erst im Jahr 2012 entwickelte Crispr Technologie. Gert Scobel wird gemeinsam mit seinen Gästen versuchen, das Crispr Verfahren - mit Blick auf die Anwendungen in der Landwirtschaft - zu erklären.

Scobel

Mit Crispr / Cas9 , der sogenannten Genschere, gelingen rückstandfreie, buchstabengenaue Eingriffe im Erbgut bei Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren oder Menschen. Crispr / Cas9 funktioniert in praktisch jedem Organismus und gilt als besonders leicht anwendbar, präzise, preiswert und selbst in einfach ausgestatteten Laboren durchführbar.

Artikel

In den letzten zwölf Monaten haben die Versuche, Zellen bis in die sogenannte Keimbahn hinein genetisch zu verändern, weltweit einen ungeheuren Schub erhalten. Die Ursache ist die erst im Jahr 2012 entwickelte CRISPR Technologie. Tatsächlich war CRISPR auf dem Treffen der National Academy of Sciences Anfang 2016, an dem hunderte von Wissenschaftlern teilnahmen, das dominante Thema. Das Verfahren bietet scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten der genetischen Veränderung von Pflanzen und Tieren, die eingesetzt werden können, um völlig neuartige und optimierte Nahrungsmitteln zu "produzieren".

Daher sollen in einem ersten Schritt "alte", mit herkömmlichen gentechnischen Mitteln oder durch Zucht veränderte Nahrungsmittel verglichen werden mit den "neuen", mit Hilfe von CRISPR erzeugten Pflanzen und Tieren, die als Lebensmittel dienen. Eine zentrale Frage ist dabei, ob es entweder aus genetischer Sicht oder aus der Perspektive des komplexen Zusammenspiel des gesamten Organismus Unterschiede zwischen natürlichen (etwa durch Zucht erzeugten) und künstlichen CRISPR-Nahrungsmitteln gibt.

Interview: Mit CRISPR an die ethischen Grenzen der Gentechnik?
Fragen an Prof. Jörg Hacker: Wie ist die neue Methode zu bewerten. Ist sie als Gentechnik einzustufen oder nicht? Wir haben Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch Instituts befragt.

CRISPR / Cas9 - die Genschere
Leicht anwendbar, präzise, preiswert und einfach
Mit CRISPR / Cas9 , einem gentechnischen Verfahren, laiensprachlich auch "Genschere" genannt, gelingen rückstandfreie, buchstabengenaue Eingriffe im Erbgut bei Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren oder Menschen, denn CRISPR / Cas9 funktioniert in praktisch jedem Organismus.
Die neue Technik gilt als besonders leicht anwendbar, präzise, preiswert und selbst in einfach ausgestatteten Laboren durchführbar. Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna haben als erste gezeigt, dass man die von Bakterien zur Phagenabwehr entwickelte Genschere CRISPR / Cas9 dazu benutzen kann, jede beliebige DNA-Sequenz anzusteuern und zu zerschneiden. Sie haben das Verfahren radikal vereinfacht und dies 2012 in "Science" beschrieben. Tausende Forscher weltweit arbeiten seither mitCRISPR / Cas9 .
Potenzial und Gefahren
Wie mit einem Skalpell kann das Erbgut verändert werden ("genome editing"). Eine Gensequenz kann zerschnitten, ausgeschaltet oder durch eine andere ersetzt werden. Während zuvor jeweils spezielle Werkzeuge kreiert werden mussten, funktioniert CRISPR / Cas9 stets mit der gleichen Schere, die zusammen mit zwei einfachen Molekülen eine bestimmte Stelle in der DNA findet. So können Forscher Gene ausschalten, defekte DNA-Teile ersetzen oder neue Gensequenzen einfügen. Das funktioniert bei allen Zellen - Viren, Hefen, Pflanzen, Tieren und auch beim Menschen. Die Methode hat großes Potenzial, birgt aber auch Gefahren.

Eine mögliche Chance: Vielleicht ist es möglich, damit Erbkrankheiten zu kurieren und Krankheiten ausrotten.

Eine mögliche Gefahr: Es ist auch möglich, Spermien und Eizellen zu verändern - und damit in den menschlichen Genpool einzugreifen. Charpentier und Doudna lehnen Eingriffe in die Keimbahn ab.
Die Allround-Schere für die Bearbeitung von Genen war nach Einschätzung des Magazins "Science" der wissenschaftliche Durchbruch des Jahres 2015: Die Abkürzung CRISPR steht für "Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats".
Infobox
Die Berliner Molekularbiologin Prof. Emmanuelle Charpentier gilt wegen der Entwicklung der Methode als Kandidatin für einen der kommenden Nobelpreise. Das CRISPR / Cas9-System hat sie ursprünglich in Bakterien entdeckt. Bei der Studie dieses Systems entdeckte Charpentier während ihrer Zeit als Gruppenleiterin an der schwedischen Umeå-Universität in Schweden mit ihrem Team diesen Mechanismus, mit dem sich Bakterien gegen eindringende Viren verteidigen. Gemeinsam mit Prof. Jennifer Doudna von der Universität Kalifornien in Berkeley feilte sie ihn zu einem molekularbiologischen Werkzeug aus.

 

Ich will Dich sehen wie Du bist, Einfühlung nach Edith Stein

Ich sehe meine Mitmenschen äusserlich, aber ich erlebe auch, was innerlich in ihnen geschieht. Die Erkenntnis der Innenwelt anderer Menschen nennt Edith Stein „Einfühlung“.
Im Anschluss an Edith Stein fragen wir:

 Wie ist Einfühlung möglich? Wie gelingt sie? Kann ich ihr trauen?
 Ist Einfühlung Voraussetzung für Nächstenliebe?
 Kann ich mich auch in Gott einfühlen?

Leitung: Dr. David Oberreiter, Psychiater und Psychotherapeut, Linz
P. Roberto Maria Pirastu OCD, Provinzial der Karmeliten in Österreich, Wien


Videos


 

Via Crucis with Pope Francis, from the Colosseum, Rome 25 March 2016

Video


 

Musik zur Osternacht/Easter Vigil (Ostern 2016) 26. 3. 2016 20.00 in der Karmelitenkirche Linz

Tanja Fleischanderl – Sopran, Lena Pruscha – Alt, Markus Stumpner – Tenor, Bert Brandstetter – Bass
Cantores Carmeli Linz, Collegium Carmeli Tubarum, Leitung: Michael Stenov

00:00 GL 345-1 Veni sancte spiritus + Michael Stenov – Psalm 103
04:14 Heinrich Schütz – Psalm 136
08:10 GL 312-6 + Michael Stenov - Psalm (Jesaja)
11:15 GL 312-7 + Michael Stenov – Psalm 19
13:52 GL 905 + Michael Stenov – Psalm 42 (URAUFFÜHRUNG)
17:37 Orgelimprovisation: Andreas Schnee
19:12 GL 724 Ehre sei Gott in der Höhe (Josef Kronsteiner-Florianmesse, Satz: Peter Planyavsky/Michael Stenov)
21:20 GL 174-3 + Michael Stenov – Psalm 30 op. 33
26:20 GL 924/1-3 Fest soll mein Taufbund immer stehen (Satz: Michael Stenov)
29:32 831/1-3 Der Heiland ist erstanden (Satz: Michael Stenov)
31:39 Orgelimprovisation: Andreas Schnee
33:04 GL 135 Heilig (Josef Kronsteiner-Florianmesse, Satz: Peter Planyavsky/Michael Stenov)
34:33 GL 136 Lamm Gottes (Josef Kronsteiner-Florianmesse, Satz: Peter Planyavsky/Michael Stenov)
35:48 Heinrich Schütz – Verleih uns Frieden
38:18 Claudio Monteverdi – Cantate Domino
43:31 Bernhard Klein - Singet dem Herrn ein neues Lied
45:00 Orgelimprovisation: Andreas Schnee

 

PRIMIZ von P. Christian Kussbach am Barmherzigkeitssonntag, 3. 4. 2016 in der Karmelitenkirche Linz

00:00:00 Eingang: Komm, komm Du Sohn des Höchsten von Lothar Kosse
00:03:22 Begrüßung durch P. Provinzial Roberto Maria Pirastu
00:04:59 Kyrie: Missa Misericordiae von Andreas Schätzle
00:07:26 Gloria: Missa Misericordiae von Andreas Schätzle
00:10:48 Tagesgebet
00:11:54 1. Lesung
00:12:57 Gott ist nur Liebe + Tagespsalm (Taizé)
00:17:25 2. Lesung
00:19:24 Halleluja von Andreas Schätzle
00:20:51 Evangelium
00:24:57 Primizpredigt (P. Provinzial Roberto Maria Pirastu)
00:45:25 Glaubensbekenntnis
00:46:39 Fürbitten
00:48:28 Gabenbereitung: Mein ganzes Leben (Mel.: Marc James)
00:53:02 Hochgebet
00:55:07 Missa Misericordiae von Andreas Schätzle - Sanctus
00:57:49 Präfation
00:59:00 Wandlung
01:04:22 Vater unser
01:06:53 Messe zum Hl. Geist von Christian Heidenbauer - Agnus Dei
01:13:02 Kommunion: Heilig, heilig das Lamm Gottes von Jennie Lee Riddle
01:20:24 O Himmelskönigin frohlocke (anonym)
01:31:11 Einzelprimizsegen

7.4.16

 

Ende des Christentums in Nusaybin

Nach über 1700 Jahren: Letzter Christ flieht aus antiker Bischofsstadt Nisibis.


 Ein Bildnis des »Heiligen Jakob von Nisibis«.

 Im Südosten der Türkei tobt seit einigen Monaten ein Krieg des Militärs gegen kurdische Freiheitskämpfer, zu leiden hat unter den Kämpfen vor allem die Zivilbevölkerung. Unmittelbar nachdem Präsident Erdogan angekündigt hat, Unterstützern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK die türkische Staatsbürgerschaft zu entziehen, begann heute offensichtlich die massive Bombardierung der Stadt Nusaybin an der Grenze zu Syrien.

In der Antike hieß die Stadt Nisibis, ihre Geschichte reicht 3000 Jahre zurück. Im 4. Jahrhundert war Nisibis Bischofsitz, Bischof Jakob, der später heiliggesprochen wurde, ließ eine Kirche errichten, die nach ihm benannt ist und bis heute existiert. Im Kellergewölbe der alten Ruine befindet sich sein Grab. Jakob von Nisibis gründete eine Theologenschule, die im alten Mesopotamien sehr bedeutend war. Die Kirche wurde ab dem Jahr 2000 archäologisch erforscht und auch wenn die alten Portale schon lange zugemauert sind, kann man an vielen Stellen im Inneren noch die kunstvolle Gestaltung der Bögen und Gesimse erkennen. Viele außerhalb der heutigen Ruine aufgefundene Steinfragmente sind im Inneren der Kirche ausgestellt.  


Die Kirche des Heiligen Jakob.
 
Weitere einflussreiche Christen aus Nisibis waren Ephräm der Syrer (4. Jahrhundert) und Elias von Nisibis (975–1046). Das Christentum behielt seine Bedeutung in diesem Landstrich durch alle Jahrhunderte hindurch, auch unter der Herrschaft islamischer Reiche.

Vor wenigen Tagen wurde berichtet, dass der letzte Christ Nusaybin verlassen hat. Der Küster Daniel Cepe, der mit seiner Familie die altehrwürdige Jakobskirche bewacht hat, ist vor den Kämpfen zwischen kurdischen Rebellen und dem Militär geflüchtet. Damit endet die Geschichte des Christentums in Nisibis nach über 1700 Jahren! Es bleibt zu hoffen, dass Kirche und Grab des archesuchenden Bischofs nicht weiter zerstört werden.
 
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Ex-IS-Mitglied enttarnt 22.000 Jihadisten

Die Daten von 22.000 mutmaßlichen Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind dem britischen TV-Sender zugespielt worden. Ein Ex-IS-Kämpfer soll sie gestohlen und Sky News übermittelt haben. Vom Geburtsdatum, der Blutgruppe, Terror-Vorkenntnissen und Kampfwünschen bis hin zur Wohnadresse bringt der Datenstick brisante Details ans Tageslicht. In sechs Fällen soll es laut ZIB2-Angaben einen Österreich-Bezug geben.

Der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, wollte den Bericht aus ermittlungstechnischen Gründen nicht kommentieren. Mit den internationalen Behörden stehe man aber in Kontakt.

"Der Österreicher"
Wie der "Standard" in seiner Freitags-Ausgabe berichtet, soll in der Datei eine Person auftauchen, die mit dem Kampfnamen "al-Namsi" geführt wird. Er soll als Bürge für deutsche Jihadisten fungieren. "al-Nimsawi" bedeutet übersetzt "der Österreicher". Bei fünf weiteren gibt es den Verdacht, dass sie einen Bezug zu Österreich haben.

Bei den auf dem USB-Stick gesammelten Daten handelt es sich um Bögen mit 23 Fragen, die die Kämpfer ausfüllen müssen. Sie machen Angaben zur Blutgruppe, ihrer Ausbildung, der Kampferfahrung, ihrer Familie, ihrem Beziehungsstatus und ihren Kenntnissen im islamischen Scharia-Recht.

Ein Datensatz soll extra "Märtyrer" auflisten, die sich zu Selbstmordanschlägen bereiterklärt und auch schon ein Training dazu absolviert haben. Die "angehenden" IS-Terroristen stammen aus 51 Ländern, darunter Großbritannien, USA, Kanada sowie aus zahlreichen Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas.

Die Akten sind von einem enttäuschten IS-Mitglied gestohlen worden. Er nennt sich selbst Abu Hamed.


In den Akten seien die Daten von mutmaßlichen IS-Mitgliedern aus 51 Ländern gespeichert. Unter den übermittelten Namen inklusive Adressen und Telefonnummern sind offenbar auch bisher unbekannte Jihadisten unter anderem aus Nordeuropa, Kanada und den USA.

Die Daten würden Behörden im Kampf gegen den Terror in zweierlei Hinsicht helfen, sagte Terrorexperte Peter Neumann am Donnerstag im Gespräch mit der "ZIB2". Man würde einerseits erfahren, wie die Person zum IS gekommen ist und könne andererseits die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation möglicherweise auf einfachere Weise beweisen.

Fragebogen
Insgesamt 23 Fragen müssen die Anwärter auf einem Fragebogen beantworten. Sky News habe die Behörden informiert und den USB-Stick übermittelt, wie der Sender auf seiner Website mitteilt.

Ein Datensatz listet explizit "Märtyrer" auf, die sich zu Selbstmordanschlägen bereiterklärt hätten und auch dafür ausgebildet worden sind, heißt es weiter.

Laut dem Bericht ist der Datendieb ein Ex-Kämpfer der "Free Syrian Army, der sich selbst "Abu Hamed" nennt. Da er mit der Terrormiliz "unzufrieden" war, hat er sich von ehemaligen Soldaten der irakischen Baath-Partei des Ex-Diktators Saddam Hussein anwerben lassen.

Hier eine Auswahl an Fragen, die potentielle IS-Kämpfer in dem Fragebogen beantworten müssen:
 

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