7.4.16
Ende des Christentums in Nusaybin
Nach über 1700 Jahren: Letzter Christ flieht aus antiker Bischofsstadt Nisibis.
Ein Bildnis des »Heiligen Jakob von Nisibis«.
Im Südosten der Türkei tobt seit einigen Monaten ein Krieg des Militärs gegen kurdische Freiheitskämpfer, zu leiden hat unter den Kämpfen vor allem die Zivilbevölkerung. Unmittelbar nachdem Präsident Erdogan angekündigt hat, Unterstützern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK die türkische Staatsbürgerschaft zu entziehen, begann heute offensichtlich die massive Bombardierung der Stadt Nusaybin an der Grenze zu Syrien.
In der Antike hieß die Stadt Nisibis, ihre Geschichte reicht 3000 Jahre zurück. Im 4. Jahrhundert war Nisibis Bischofsitz, Bischof Jakob, der später heiliggesprochen wurde, ließ eine Kirche errichten, die nach ihm benannt ist und bis heute existiert. Im Kellergewölbe der alten Ruine befindet sich sein Grab. Jakob von Nisibis gründete eine Theologenschule, die im alten Mesopotamien sehr bedeutend war. Die Kirche wurde ab dem Jahr 2000 archäologisch erforscht und auch wenn die alten Portale schon lange zugemauert sind, kann man an vielen Stellen im Inneren noch die kunstvolle Gestaltung der Bögen und Gesimse erkennen. Viele außerhalb der heutigen Ruine aufgefundene Steinfragmente sind im Inneren der Kirche ausgestellt.