10.1.22

 

Wie die Großindustrie Hitler wirklich unterstützte

 

Zu den wohl einflussreichsten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts zählt eine Fotomontage, die erstmals am 16. Oktober 1932 erschien. Der Berliner John Heartfield brachte darin für die kommunistische „Arbeiter-Illustrierte Zeitung“ den vermeintlichen „Sinn des Hitler-Grußes“ auf eine visuelle Formel: Hinter einem kleinen Adolf Hitler steht ein riesiger Anzugträger ohne Gesicht, der dem NSDAP-Chef Tausend-Mark-Scheine in die erhobene rechte Hand drückt. „Motto: Millionen stehen hinter mir“, schrieb Heartfield dazu.

Dieses Titelblatt prägte wohl mehr als alles andere die Vorstellung, die NSDAP sei ein politisches Instrument der Konzerne gewesen, speziell der Schwerindustrie. Auch fast 90 Jahre später hält sich in weiten Teilen der Öffentlichkeit diese Ansicht und trägt zur verbreiteten Wirtschaftsfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft bei.

Sichtbar wird dieses Vorurteil auch in der ersten von Historikern erarbeiteten Geschichte des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und seiner Vorgängerinstitutionen, vor allem des Reichsverbandes der Deutschen Industrie (RDI), über die Zeit zwischen 1919 und 1990.

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