9.3.19

 

Das Fegefeuer: Ist das Barmherzigkeit?

Ein Schmerz, der im Inneren brennt (Christoph Haider)
 
Das Fegefeuer – ein Thema, das nur ungern angesprochen wird. Im folgenden eine einleuchtende und ansprechende Deutung.

Gehen wir davon aus, dass ein Mensch im persönlichen Gericht nach seinem Tod den Himmel offen sieht und seine erste direkte Begegnung mit Gott hat. So jedenfalls hat es der sterbende Stephanus beschrieben: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,56). Diese Begegnung mit Gott und mit Christus an der Seite Gottes wird für einen heiligen Menschen wie Stephanus überaus beglückend sein. Dieser war ja der erste Christ, dem der Glaube an Jesus mehr bedeutete als sein eigenes Leben. Als erster christlicher Märtyrer konnte Stephanus hoffen, dass Jesus „seinen Geist aufnimmt“ (vgl. Apg 7,59) und dass seine Seele sogleich „die Herrlichkeit Gottes“ (Apg 7,55) genießen darf. Diese Vorfreude auf den Himmel prägte auch den Apostel Paulus. Sein großer Wunsch war es, „aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein“ (2 Kor 5,8).

Die Gottverbundenheit der Apostel, der Märtyrer und natürlich der heiligen Jungfrau Maria war schon zu Lebzeiten so intensiv, dass der Übergang vom Zustand des Glaubens in den Zustand des Schauens nur ein sehr kleiner Schritt für sie war. Ähnliches gilt von allen großen Lichtgestalten der Geschichte. Sie trugen auf der Erde schon so viel Himmel in sich, dass sie von der Herrlichkeit Gottes nicht geblendet, sondern angezogen wurden. Was aber ist mit jenen Menschen, die in der Gnade Gottes sterben, aber bis zu ihrem Tod das Gute nur bruchstückhaft verwirklicht haben? Der katholische Glaube sagt über sie: „Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1030). Mit etwas einfacheren Worten: Nur Heilige kommen gleich nach dem Tod in den Himmel.

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Fegefeuer setzt sich zusammen aus zwei Teilen: Der erste Teil heißt Fegen im Sinn von Reinigen. Es ist das, was wir normalerweise mit dem Putzzeug machen. Der zweite Wortteil ist Feuer und erinnert daran, dass Gold erst dann richtig zum Vorschein kommt, wenn es im Feuer geläutert ist (vgl. 1 Petr 1,7; Offb 3,18). Der Name Fegefeuer kann sich auf eine Stelle im ersten Korintherbrief stützen, die wohl Pate für Wort und Inhalt des Fegefeuers gestanden ist. Ganz vortrefflich hat Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika Spe salvi diese Bibelstelle erklärt. (…)

Der heilige Paulus vergleicht in seinem Brief das Leben des Christen mit dem Bau eines Hauses. Der Grund, auf dem das Haus steht, ist Jesus Christus. Solange wir diesem Fundament treu bleiben, wird unser Lebenshaus am Lebensende nicht völlig zugrunde gehen. Wohl aber kommt es darauf an, ob wir mit gutem oder schlechtem Material darauf weiter gebaut haben.

Denn am Tag des Gerichtes, den Paulus mit dem Bild vom Feuer umschreibt, wird sich zeigen, was unser Lebenshaus wert war. Kommt bei einem Menschen dann zum Vorschein, dass vieles in seinem Leben aus dürftigem Material gebaut war, hält es im Feuer nicht stand. Wer nur mittelmäßiges Material für das Haus seines Lebens aufgewendet hat, über den sagt Paulus ab­schließend: „Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch“ (1 Kor 3,15).

Das reinigende Feuer des Purgatoriums muss nicht von außen kommend gedacht werden. Es ist der Schmerz im Innern, wenn wir erkennen müssen, so viele Chancen im Leben verpasst zu haben, so viel Gutes unterlassen, Gott so wenig ernst genommen oder an den Mitmenschen vorbeigelebt zu haben. Dieser Schmerz des Erkennens und zugleich die Unfähigkeit, es wieder gutmachen oder nachholen zu können, macht wohl das Leiden des Fegefeuers aus. Die Liebe Gottes brennt in unserem Herzen, um es zu reinigen. Gleichzeitig leidet die Seele unsäglich, weil sie im Tod bereits einen Blick in das Antlitz ihres Herrn und Erlösers werfen durfte, dann aber selber merkte: für diesen Blick bin ich noch nicht reif.  Wer Liebeskummer kennt oder im Leben einmal lange auf einen Geliebten warten musste, ahnt vielleicht, wie sich Sehnsucht nach dem Himmel anfühlen könnte.

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Was ist dann mit Gottes Barmherzigkeit, die doch in unserer Zeit und besonders von Papst Franziskus so stark verkündet wird? Gerade weil Gott barmherzig ist, macht der Glaube an ein Fegefeuer Sinn. Wenn wir nämlich in dem Zustand in den Himmel eingehen würden, in dem viele von uns beim Sterben sind, wäre der Himmel recht armselig. All die sündigen Schwachstellen, unter denen wir zeitlebens leiden, wären auch im Himmel noch nicht aufgearbeitet und würden uns und die Gemeinschaft mit den anderen belasten.

Sehr schön schreibt Benedikt XVI. in seiner Enzyklika über die Hoffnung: „So wird auch das Ineinander von Gerechtigkeit und Gnade sichtbar: Unser Leben ist nicht gleichgültig, aber unser Schmutz befleckt uns nicht auf ewig, wenn wir wenigstens auf Christus, auf die Wahrheit und auf die Liebe hin ausgestreckt geblieben sind“ (Spe salvi, 47).

Auszüge aus seinem Buch: Das Ziel vor Augen (S. 89-99)

VISION 2000 1/2019

 

Die Hölle, eine verschwiegene Wahrheit

Die Predigt von der Hölle: eine Warnung für die Lebenden (Von Christoph Casetti) 

Nachdem ungefähr in der Mitte des letzten Jahrhunderts der Tübinger Theologe Herbert Haag den Abschied vom Teufel verkündet hat, ist es auch um die Warnung vor der Hölle stiller geworden. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich selber auch noch nie ausführlicher über die Hölle gepredigt habe.

Dennoch ist festzuhalten, dass Jesus ausdrücklich von der Existenz des Teufels und der Dämonen sowie von der Gefahr gesprochen hat, auf ewig verloren zu gehen. Allen, die Ihm in der Not der Mitmenschen nicht geholfen haben, „werden weggehen zur ewigen Strafe“ (Mt 25,46), lesen wir im Matthäusevangelium. In der Bergpredigt sagt Jesus: „Geht durch das enge Tor! Weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm gehen“ (Mt 7,13). Es gibt allerdings auch die gegenläufige Linie in der Bibel: Gott, der Retter, „will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen,“ heißt es zum Beispiel im 1. Brief an Timotheus (2,4).

Was lehrt die Kirche zu unserem Thema? Sie hält an drei Wahrheiten fest:
1. Die Hölle existiert.
2. Ihre Strafen dauern ewig.
3. Sie beginnt nach dem Tod und nicht erst beim letzten Gericht am Ende der Welt.

Bis diese Wahrheiten geklärt waren, dauerte es einige Zeit. Gerungen wurde um das Thema der Ewigkeit der Hölle. Gefragt wurde auch, ob eine Strafmilderung für Christen denkbar sei? Ist die Hölle vielleicht nur sinnbildlich zu verstehen? Beginnt sie vielleicht doch erst beim Jüngsten Gericht?
Wie können wir die drei Wahrheiten: Die Hölle existiert – Ihre Strafen dauern ewig – Sie beginnt nach dem Tod - verstehen?

Zunächst einmal müssen wir bedenken, dass wir keine unmittelbare Erfahrung der jenseitigen Wirklichkeit haben. Wir können uns nur unsere sichtbare Welt in Zeit und Raum vorstellen. Unsere menschlichen Erfahrungen lassen sich nicht 1 zu 1 auf das ewige Leben übertragen. Dennoch gibt es nach der Lehre der Kirche den Zustand der endgültigen und ewigen Gottesferne.

Ein Weiteres ist zu bedenken: Bei den Aussagen über die Hölle geht es nicht um Information, sondern um das ewige Heil des Menschen, das im Jetzt vorbereitet wird. Es ist uns aufgegeben, das Leben zu meistern angesichts der realen Möglichkeit des endgültigen Scheiterns. In diesem Sinne ist die Predigt von der Hölle vor allem als Warnung für die Lebenden zu verstehen.
Das Wesen der Hölle besteht im Verlust der Liebe zu Gott und der Gemeinschaft der Heiligen. Wir sind von Gott so geschaffen, dass wir nur selig werden können, wenn wir ihn und die Mitmenschen lieben. Die Strafe der Hölle besteht darin, dass wir in einem Zustand sind, der unserer Natur und unserer Berufung widerspricht. Das wiederum ist mit einem furchtbaren Leiden verbunden. Wir sind gleichsam auf Liebe „programmiert“ und leben ständig dagegen. So sagt der Katechismus der katholischen Kirche in der Nr. 1035: „Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt (Vgl. dazu auch 393).“

Damit Geschöpfe lieben können, müssen sie frei sein. Eine instinktive, bloß triebhafte oder erzwungene Liebe ist keine Liebe. Das hat jedoch zur Folge, dass Gott die Freiheitsentscheidung des Menschen respektiert. In der Hölle sind nur solche Geschöpfe, die sich ganz frei und ein für allemal gegen Gott und Seine Liebe entschieden haben. Um es in einem Bild zu sagen: Die Türen der Hölle sind nicht von außen wie bei einem Gefängnis, sondern von innen verschlossen. Obwohl es äußerst schmerzhaft ist, wollen die verdammten Geschöpfe sich von Gott nicht lieben lassen und auch nicht lieben.

Wer ist in der Hölle?
Die Entscheidung der Engel, die sich gegen Gott aufgelehnt haben, ist nach der Überlieferung der Kirche unwiderruflich. So sind und bleiben der Teufel und die gefallenen Engel, die Dämonen, in der Hölle. Die Hölle ist also nicht leer. Die Kirche kennt offizielle Heiligsprechungen, aber keine offiziellen Verdammungsurteile. Es steht uns somit nicht zu, ein endgültiges Urteil über irgendeinen Menschen zu fällen.

Wir dürfen hoffen und beten, dass alle Menschen gerettet werden. Viele Gläubige tun es mit dem Fatima-Gebet, das ja von der Kirche anerkannt ist: „O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden! Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle! Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.“

Erfahrungen aus dem Befreiungsdienst
Priester im Befreiungsdienst machen die Erfahrung, dass sie es nicht immer mit Dämonen zu tun haben. Es melden sich auch Verstorbene, arme Seelen, die zwischen Erde und Himmel gebunden sind und Hilfe suchen. Sie haben in ihrem irdischen Leben schwer gesündigt. Deshalb machen die Dämonen einen Anspruch auf sie geltend. Wenn es uns gelingt, sie für die Barmherzigkeit Gottes zu öffnen, können sie gerettet werden. Ein bewährtes Mittel dazu ist der Barmherzigkeitsrosenkranz, welcher der heiligen Schwester Faustyna Kowalska geoffenbart wurde. Wir beten ihn in die Todesstunde dieser armen Seelen hinein. Denn, nach einem Wort des heiligen Pater Pio, hilft das Gebet außerhalb von Raum und Zeit.

So viel liegt Gott an der Rettung der Seelen, dass Er nicht nach dem Tod, aber im Tod noch Seine Barmherzigkeit anbietet. Wir wollen auch daran denken, wie viele Menschen in ihrer Lebensgeschichte durch fremde Schuld so verwundet worden sind, dass sie kaum imstande sind, vor dem Tod ganz freie Entscheidungen zu treffen.

Eine Entscheidung noch im Tod?
Auf Grund solcher Überlegungen haben einige Theologen im vergangenen Jahrhundert die Meinung vertreten, der Mensch erhalte im Tod eine letzte Möglichkeit, sich für oder gegen unseren Erlöser Jesus Christus zu entscheiden. In seiner Enzyklika über die Hoffnung Spe salvi sagt Papst Benedikt XVI.: „Einige neuere Theologen sind der Meinung, dass das verbrennende und zugleich rettende Feuer Christus ist, der Richter und Retter. Das Begegnen mit ihm ist der entscheidende Akt des Gerichts. Vor seinem Anblick schmilzt alle Unwahrheit. Die Begegnung mit ihm ist es, die uns umbrennt und freibrennt zum Eigentlichen unserer selbst. Unsere Lebensbauten können sich dabei als leeres Stroh, als bloße Großtuerei erweisen und zusammenfallen. Aber in dem Schmerz dieser Begegnung, in der uns das Unreine und Kranke unseres Daseins offenbar wird, ist Rettung. Sein Blick, die Berührung seines Herzens heilt uns in einer gewiss schmerzlichen Verwandlung ,wie durch Feuer hindurch’”(47).

In eine ähnliche Richtung weist ein Gedanke des 2. Vatikanischen Konzils. Es sagt in der Pastoralen Konstitution Gaudium et spes über die Kirche in der Welt von heute: „Da nämlich Christus für alle gestorben ist (32) und da es in Wahrheit nur eine letzte Berufung des Menschen gibt, die göttliche, müssen wir festhalten, dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein“ (22).

Drei Wahrheiten müssen wir versuchen, zusammen zu denken: Die erste Wahrheit ist: Um zum Heil zu gelangen, muss man Jesus Christus begegnet sein, sich von Ihm lieben lassen und Ihn lieben, sich für Ihn entscheiden und in einer tiefen Freundschaft mit Ihm verbunden sein. Denn wir glauben, dass Jesus Christus der einzige und wahre Erlöser ist. Alle Geretteten verdanken ihr Heil letztlich Ihm.
Die zweite Wahrheit, die wir beachten müssen, sagt: Nach dem Tod kommt jeder Mensch sofort in die Hölle, der nicht in der Gnade ist, weil er sich frei gegen die Gnade entschieden hat. Die Kirche lehrt das individuelle Gericht nach dem Tod. Und auch Jesus spricht von der Möglichkeit der ewigen Verdammnis. Doch Thomas von Aquin weiß auch, dass im Evangelium von Menschen die Rede ist, welche Jesus nicht kennen, aber auf Grund ihrer Liebe gerettet werden. „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan,“ sagt Jesus in seiner großen Rede über das Weltgericht (Mt 25,31-46). Bei diesen vermutet auch Thomas eine besondere göttliche Offenbarung. Doch auf dieser Vermutung lässt sich keine Lehre aufbauen.  Deswegen greifen wir die dritte Wahrheit auf, die wir bei den Konzilsvätern des 2. Vatikanischen Konzils gefunden haben: „Wir müssen festhalten, dass Gott jedem Menschen sein Heil anbietet durch ein ihm bekanntes Mittel.“
Weil es Millionen von Menschen gibt, denen das Heil im irdischen Leben nicht oder in einer für sie unverständlichen Weise angeboten wird, und weil ich weiß, dass Gott es jedem Menschen anbieten will, darf ich annehmen, dass Er dies im Durchgang oder Übergang des Todes tut.

Der Autor ist Bischofsvikar in der Diözese Chur.

VISION 2000 1/2019
 

 

Allah ist nicht der Gott der Bibel

Wie der Koran Jesus und Maria darstellt (Von Gertrud Wally)

Es herrscht große Verwirrung: Viele meinen, Muslime und Christen hätten weitgehend ähnliche Gottesvorstellungen. Falsch, wie der folgende Beitrag über die sehr unterschiedliche Sichtweise von Bibel und Koran bezüglich Maria und Jesus zeigt.

Seit geraumer Zeit überfluten muslimische Flüchtlinge Europa, die mit ihrer Religion, dem Islam, häufig Verwirrung, Angst und Schrecken verbreiten.  Nicht selten wird jedoch von kirchlicher Seite zu einer großzügigen Aufnahme der Fremden aufgerufen und um deren Integration zu erleichtern, werden immer öfter gemeinsame Gebetstreffen organisiert.

Sogar katholische Sakralräume werden den Muslimen für ihr Gebet, insbesondere am Freitag, zur Verfügung gestellt. Als Erklärung wird angeführt, dass Christentum und Islam zwei verschiedene Wege zu dem einen Gott seien, die Unterschiede seien schließlich geringfügig.
Ob diese Meinung der Wahrheit entspricht oder eher einer oberflächlichen Kenntnis des Korans entspringt, ist Gegenstand rezenter Studien, die die Sicht des Korans über Jesus und Maria näher beleuchten.
Maria, im Koran Miriam, – übrigens eine anachronistische Verwechslung mit der Schwester von Moses und Aaron – wird zwar vor allen Frauen eine Sonderstellung eingeräumt, die aber gleich durch das überhebliche –aus dem Talmud stammende- Verständnis der Frau im Islam relativiert wird. Miriam ist ja nur ein „Mädchen“.
 Hier sei nur kurz erwähnt, dass die offizielle Entstehung des Islams zwar als eine Offenbarung an die historisch noch wenig untersuchte Person Mohammeds durch den „Engel Gabriel“ dargestellt wird. Soweit sie aber wissenschaftlich erfasst ist, erfolgte sie aus anderen Quellen, wie z. B. aus dem rabbinischen Judentum mit seiner Schrift des Talmuds.
Die Eltern Miriams leben in einer im Koran verbotenen Ehe, was latent ein abfälliges Licht auf Maria wirft . So birgt z. B. die Verkündigungsszene im Koran , die von Christen gerne als positives Geschehen verstanden wird, verborgen abwertendes, antichristliches Gedankengut. Dass nämlich Miriam vor der Gesellschaft ihrer Familie geflohen ist, um sich an einen einsamen Ort zu begeben, würde normalerweise im muslimischen Kontext nur Kopfschütteln und üble Nachrede hervorrufen.
Der Geist Allahs, „Gabriel“, der Miriam in Gestalt eines gut aussehenden Mannes erscheint, damit er ihr nach dem Willen Allahs „einen Sohn beschere“, verzerrt die Gestalt des Erzengels Gabriel, wie sie uns vom Lukas­evangelium bekannt ist. Es kommt sogar der Verdacht im Leser auf, dass Miriam durch diesen Gesandten Allahs schwanger wird. Obwohl sie schon verlobt ist, wehrt sich die Miriam des Korans nämlich nicht bzw. fragt auch nicht, wie „das geschehen solle“, sondern sagt nur, dass sie noch Jungfrau und keine Dirne sei.
Hier auch wieder eine latente Anspielung an den Talmud, der die Empfängnis des Sohnes Gottes in blasphemischer Weise verfälscht. Der Koran sagt übrigens nichts über die immerwährende Jungfräulichkeit Mariens aus. Der hl. Joseph, der Nährvater Jesu, wird überhaupt nicht erwähnt! Ebenso wenig, dass das „Kind heilig und Sohn Gottes“ genannt werden wird, denn das ist die Hauptsünde im Islam, Gott einen Sohn „beizugesellen“. Daher ist der Begriff „Muttergottes“, „Gottesgebärerin“, wie es das Konzil von Ephesus bereits 431 verkündet hat, im Islam ausgemerzt.
Da die Gottessohnschaft im Koran rein biologisch gedacht wird, und es für Allah undenkbar und „unziemend“ ist, einen Sohn zu zeugen, so wird in mehreren Suren der Zorn Allahs über alle ausgerufen, die Allah einen Sohn beigesellen. Allah wird demnach auch nicht als Vater angerufen!
Aus einer anderen Quelle des Islams, den apokryphen Evangelien, werden die Wundertaten des Kindes Jesu genommen, das allerdings gleich nach seiner Geburt seine Mutter zu einer Lüge anstiften möchte! Es wird zwar im Koran die ungewöhnliche Persönlichkeit Jesu von Anfang an hervorgehoben, aber man erahnt trotzdem die Blasphemien der nichtchristlichen Quellen, aus denen der Koran schöpft.
Im Unterschied zum christlichen Glaubensbekenntnis ist der Jesus des Korans, (übrigens Issa genannt, ein Name ohne heilsgeschichtliche Bedeutung und eigentlich eine versteckte Beleidigung der Christen), nicht am Kreuz gestorben und auch nicht auferstanden. Der Koran leugnet ausdrücklich das christliche Kerygma, Passion und Auferstehung und somit das Erlösungswerk Jesu Christi, des bereits vor Jahrhunderten durch die Propheten angekündigten Messias.
Die Bedeutung des Wortes „Messias“ ist im Koran nicht mehr verständlich. Denn für den Koran ist Jesus nur ein „sündeloser“ Prophet, weniger bedeutend als Mohammed, das „Siegel der Propheten“. Aber im christlichen Verständnis ist Christus nicht nur Empfänger einer göttlichen Offenbarung, sondern die Offenbarung Gottes selbst. Denn er ist der Herr selbst und nicht nur ein „Prophet“. Wahrer Mensch und wahrer Gott.
Da der Koran übrigens auch die Erbsünde leugnet, kennt er weder Erlösung noch stellvertretende Sühne. Der Begriff Sünde ist im Islam eben nur ein Verstoß gegen eine Regel Allahs, (außer der oben erwähnten Hauptsünde, die im absolut falschen Verständnis der hl. Dreifaltigkeit besteht und nicht vergeben werden kann!).
Ob Allah diese „Sünden“ (Verstöße) vergibt, ist seiner Willkür überlassen, denn er führt „in die Irre, wen er will“  und „erschafft Menschen und Djinn für die Hölle“.  Wie kann man dann noch von einem barmherzigen Gott reden, wie er mehrmals am Tag von den Muslimen angerufen wird?
Die Präexistenz des Logos wird überhaupt nicht erwähnt, geschweige denn anerkannt. Eines der Hauptziele des Korans besteht darin, die Göttlichkeit und das Erlösungswerk Jesu Christi zu verneinen.
Andrerseits verleiht der Koran Issa Eigenschaften, die nur Gott besitzt. Z. B., dass er Leben spendet, dass er Wunder tut, dass er die Wahrheit gebracht hat, dass er das Wort Gottes ist, dass er mit heiligem Geist gestärkt ist, dass er mit Weisheit erfüllt ist, dass er der Messias ist, dass seine Lehre (Evangelium, Injil) „Rechtleitung, Licht und Ermahnung für die Gottesfürchtigen“ ist, dass er mit Frieden in die Welt kommt, dass alle Menschen ihm gehorchen müssen, dass er in den Himmel aufgefahren ist, dass er am Tag des Gerichts wiederkommen wird etc.

Wenn laut Islam der biblische Christus mit dem Issa des Korans identisch ist, dann müsste der Koran logischerweise Christus als Gott anerkennen, warum aber tut er es dann nicht?

Der Koran vermengt also Lüge und Wahrheit und stiftet somit seit Jahrhunderten Verwirrung, die glaubensschwache Personen leicht in die Apostasie, die Abwendung von ihrem Glauben, führen kann. Denn der Islam ist nicht nur eine Religion, sondern prinzipiell eine politische Ideologie, die die Religiosität der Gläubigen ausnützt, sich seit Jahrhunderten mit Gewalt ausbreitet und die Weltherrschaft anstrebt.

Ein wirksamer Schutz gegen den aggressiv expandierenden Islam besteht daher nicht bloß in politischen Maßnahmen, sondern in erster Linie in der Befolgung aller Bitten, die die Muttergottes seit Beginn des marianischen Zeitalters (1830) in all ihren Erscheinungsorten ausgesprochen hat, wie z.B. der genauen Kenntnis der christlichen Lehre, des Katechismus, in der meditativen Lektüre der Bibel, insbesondere des Neuen Testamentes, aber ebenso im Gebet, vor allem dem betrachtenden Rosenkranzgebet, dem Engel des Herrn (!), einem vertieft christlichen Leben, im Fasten und einer mutigen Evangelisierung der nach Wahrheit (d.h. nach Christus) hungernden Menschen, (wobei der Kenntnis des Grabtuches von Turin eine besondere Bedeutung zukommt), der Sühnesamstage wie der stellvertretenden Sühne und vor allem der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens.

Bibliographie
P. Josef Herget: Schriftenreihe „Christentum und Islam“
P. Guy Pagès:“Interroger l’Islam   1501 questions à poser aux musulmans“ DMM. 4e édition, Paris 2018
Annie Laurent: L’Islam pour tous ceux qui veulent en parler (mais ne le connaissent pas encore) éd. Artège, Paris 2017
Jean-Jacques Walter: Le Coran révélé par la Théorie des Codes, Studia Arabica XXII, éditions de Paris, 2014
P. Edouard Marie Gallez: Le Messie et son Prophète   Aux origines de l’Islam Studia Arabica I et II, éditions de Paris, Paris 2005
Olaf: Le grand Secret de l’Islam, Paris 2015
Leila Quadr et Aarun Amine  Saad Edine: les Trois Visages du Coran. Éditions de Paris, s.a. (2014 ?)
Peter Schäfer: Jesus im Talmud, Mohr Siebeck, Tübingen 2007
Detschko Svilenov  Myuzhgen Ahmedova  Ali Dini: Christentum und Islam Zwei grundverschiedene Religionen. Wo ist die Wahrheit, Bulgarien 2016
Der Koran, Reclam, Stuttgart 1990
Die Bibel: Jeruslamer Bibel, Diego Arenhoevel, Alfons Deissler, Anton Vögtle, Herder, Freiburg im Breisgau 1968

VISION 2000 6/2018

 

'Das größte Geschenk': Kino wurde bei Premiere zum Beichtstuhl

Ex-Terrorist O'Doherty und Regisseur Cotelo kamen zu restlos ausverkaufter Österreich-Erstvorführung in Wien - 7 Priester hörten Beichte

Der christliche Kinofilm "Das größte Geschenk", der sich dem Thema der Vergebung widmet, war bei seinem Österreich-Start am Donnerstagabend in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Im Village Cinema Wien-Mitte wurde nach der restlos ausverkauften Vorstellung - ein zweiter Kinosaal musste wegen des Andrangs eröffnet werden - von sieben Priestern das Sakrament der Versöhnung angeboten. Im Eingangsbereich wurden dafür nach Rücksprache mit dem Kinobetreiber Stühle aufgestellt. Viele Kinobesucher hätten das Angebot angenommen, teilten die Organisatoren im Anschluss mit.

Der Film des spanischen Regisseurs Juan Manuel Cotelo spürt der Frage nach, wie Konflikte durch Vergebung überwunden werden können. Im Stil des Doku-Dramas wechselt dabei eine fiktive Rahmenhandlung im Stil einer Western-Komödie mit wahren Lebensgeschichten von Tätern und Opfern des kolumbianischen Bürgerkrieges, des Genozids in Ruanda, der Terroranschläge der ETA und IRA sowie auch von Familien, in denen nach Trennung oder Gewalt Versöhnung gelang.

"Wer aus dem Kino geht, soll nicht nur Zeuge dieser Geschichten geworden sein, sondern aus ihnen auch Impulse für sein eigenes Leben bekommen", erklärte Cotelo im Anschluss an die Vorstellung bei einem Filmgespräch. Vor allem für Menschen, die nicht vergeben oder nicht um Vergebung bitten können, habe er "Das größte Geschenk" gedreht. Der Film solle eine Einladung sein, es doch zu tun. Aus den zahlreichen im Film wiedergegebenen Interviews sei ihm klar geworden, "dass bei jedem Happy End Gott mitspielt".

Stargast der Österreich-Premiere war Filmdarsteller Shane O'Doherty, der seit seinem 15. Lebensjahr der IRA angehört hatte und 21-jährig zu einer vielfachen lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden war. Er gilt als Einziger der nordirischen Terrorgruppe, der seine Mitgliedschaft zurücklegte und zudem auch die Angehörigen und Überlebenden der von ihm verübten Auto- und Briefbombenanschläge um Vergebung bat, was er in zahlreichen persönlichen Briefen wie auch öffentlich tat.

Seine Reue sei "Folge des Lesens der Evangeliums und eines Buches von Pater Pio" gewesen, berichtete O'Doherty in Wien. Die Bibelstelle "Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und es fällt dir dort ein, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann geh und versöhne dich zuerst mit ihm" habe ihm keine Ruhe gelassen. In seiner Haftzeit - im Film erzählt er, die Gefangennahme habe ihm Nachdenkzeit geschenkt - kam in ihm der Wunsch auf, "mein Leben von Grund auf zu verändern". Dieser sei stärker gewesen als die jahrelange Kritik an seiner Reue durch die Gefängnisleitung, die Medien und auch der britischen Regierung und auch als die Morddrohungen, die er dafür von früheren IRA-Kollegen bekam. Einzig der Ortsbischof unterstützte ihn. So studierte er Philosophie und Theologie und veröffentlichte Bücher, darunter "Keine Bomben mehr".

Der Film "Das größte Geschenk" läuft derzeit im Village Cinema Wien-Mitte, in den Cineplexx-Kinos Wiener Neustadt, Salzburg, Innsbruck und Wörgl, im Geidorf Kunstkino Graz sowie auch in Villach, Oberpullendorf, Illmitz und Lustenau. Weitere Spielorte werden bei entsprechender Nachfrage von Interessenten unter www.dasgroesstegeschenk.com angefragt.

kath.net

High Noon in Hateful Town. Einer der beiden Männer muss gleich sterben. Ach, wäre das alles doch nur ein Film! Was tun? Sehen wir einfach weg? Oder bemühen wir uns um ein Happy End? Es gibt eine Waffe, die jeden Krieg beenden kann. Sie wurde bereits erprobt – in Frankreich, Spanien, Irland, Mexiko, Kolumbien und Ruanda. Sie funktioniert in jedem Fall. Ihre aufbauende Kraft kennt keine Grenzen. Und... ist sie gratis. Aber es erfordert sehr viel Mut sie zu benutzen. Sie ist DAS GRÖSSTE GESCHENK!

Jack und Will sind Todfeinde. Den Hass bekamen sie von ihren Vorfahren vererbt. Aber haben die beiden den Mut, die Waffe zu benutzen, die jedem Konflikt ein Ende setzen kann? Ein spannendes, berührendes und lebensveränderndes Dokudrama über die Vergebung mit wahren Geschichten aus Frankreich, Spanien, Irland, Mexiko, Kolumbien und Ruanda. Ist es wirklich möglich, nach Ehebruch, Mord und Terror gemeinsam ein Fest der Versöhnung zu feiern?

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Katholiken sind Hauptziel linker Medien und Politiker

Die drei großen Bedrohungen für die christlich-jüdische Tradition sind die Medien, staatliche Einrichtungen und die Aushöhlung der religiösen Institutionen, sagt Ben Shapiro.

Die Angriffe linker Medien und progressiver Politiker betreffen in erster Linie die Katholiken. Das sagte der konservative Autor und Kommentator Ben Shapiro bei einer Konferenz von „Legatus“, einer Vereinigung katholischer Wirtschaftsführer, die von 24. bis 26. Januar in Dana Point (US-Bundesstaat Kalifornien) stattfand.

Die Zukunft der USA hänge von einer Allianz derer ab, welche an die jüdisch-christlichen Werte und den Gott der sie geschaffen hat, glauben. Shapiro, der selbst orthodoxer Jude ist, betonte, dass die Aufklärung nicht plötzlich im 18. Jahrhundert entstanden sei, sondern tausende Jahre jüdischer und christlicher Überzeugungen als Vorläufer habe. Es seien insbesondere die zehn Gebote und die Bergpredigt, welche die moderne Welt geprägt hätten.

Viele Menschen würden heute die Grundlagen des Systems ignorieren, das uns Smartphones und andere Technologien gebracht habe. „Das iPhone ist ein Produkt des freien Marktes, der in der Idee des Wertes des Individuums seine Grundlage hat und der Wert des Individuums kommt nicht aus dem Nichts: Er kommt von Gott“, sagte Shapiro wörtlich.

Ein Teil der amerikanischen Gesellschaft wolle die Wurzeln ihrer eigenen Zivilisation zerstören, kritisierte er. Sowohl das katholische Christentum als auch das orthodoxe Judentum würden für diese Wurzeln stehen. Wenn aber die Wurzeln zerstört würden, würde der Baum verdorren und sterben, sagte Shapiro.

Er sprach dann über die „Sinnkrise des Westens“. Viele Menschen würden nicht wissen, warum sie auf der Welt seien oder welche Aufgabe sie hätten. Sie hätten ihren Sinn in der Unzufriedenheit, im Angriff gefunden. Religiöse Menschen seien glücklicher und hilfsbereiter als ihre progressiven Kritiker, stellte er fest.

Shapiro identifizierte drei wesentliche, aktuelle Bedrohungen für die Religion.

Die erste seien die Medien, wie am Beispiel der Berichterstattung über die Schüler der Covington Catholic High School deutlich geworden sei. Der Vorfall sei für die Medien eine willkommene Ablenkung vom „Marsch für das Leben“ in Washington D.C. gewesen und ein Anlass, religiöse Schulen negativ darzustellen.

Die zweite Bedrohung gehe von staatlichen Einrichtungen aus. Diese seien verstärkt unter dem Einfluss antireligiöser Kräfte. Er beobachte diese Entwicklung interessiert, sagte Shapiro. Normalerweise seien die Juden die ersten, die angegriffen würden. Diesmal seien die Katholiken dran, stellte er fest.

Er befürchte, dass auch in den USA religiöse Schulen auf Grundlage von „LGBTQ“-Gesetzen in Bedrängnis kommen werden, ihnen die Zulassungen entzogen würden. Er befürchtet, dass Religionsgemeinschaften ihre Vorteile etwa bei bestimmten Steuerbefreiungen verlieren könnten. Erste Beispiele dafür gebe es beispielsweise in Kanada.

Die dritte Bedrohung sieht Shapiro in der Aushöhlung der religiösen Institutionen selbst. Diese seien nicht bereit, die genannten Gefahren ernst zu nehmen. Sie seien der Ansicht, dass sie durch Zurückhaltung, Anpassung und Kompromisse Anhänger gewinnen könnten. Diese Ansicht sei falsch, fuhr Shapiro fort. „Junge Menschen suchen nicht nach Pizza, Gitarren und einer vagen Spiritualität“, sondern nach Sinn. Sie suchen einen Grund zu leben und seien bereit, Pflichten auf sich zu nehmen und Regeln zu befolgen. 

kath.net


 

Das Christentum darf man ablehnen, den Islam nicht

„Focus“-Redakteur kritisiert politisch korrekte Sprachverbote.

In Deutschland gebe es sprachliche Tabus, konstatiert „Focus“-Redakteur Thomas Wolf und nennt Beispiele: In der Regel habe einen schweren Stand, wer sich öffentlich gegen den Euro stelle, man werde von „Gutmenschen“ als „eurofeindlich“ und als „Revanchist“ denunziert. Auch finde kaum Unterstützung, wer den menschengemachten Klimawandel in Frage stelle. „Nur das Christentum darf man ablehnen. Weil der Papst die Pille verbietet und Priester im Zölibat leben. Am Islam ist dagegen jede Kritik verboten. Das wäre fremdenfeindlich.“ Auch andere Beobachtungen benennt „Focus“-Beitrag in ungewohnter Klarheit: „Man stelle sich nur vor, in einer Talkshow zum Thema Kitas würde ein Grüner nicht nur über die Selbstverwirklichung der Eltern reden, sondern auch das Bedürfnis der Kinder, in einem behüteten Zuhause aufzuwachsen, thematisieren.“ Oder „ein Genosse würde nicht nur die Steuerhinterziehung anprangern, sondern auch über die horrenden Sätze bei der Erbschaftsteuer sprechen“, die Familienunternehmen zu schaffen machten.

Journalisten sähen sich gern in einer Wächterrolle und verstehen sich als objektiv und nur der Wahrheit verpflichtet. Dieses „hehre Bild“ bekomme allerdings bei näherer Betrachtung Kratzer, wenn man die politischen Sympathien der Medienmacher untersuche: „Rund 35 Prozent der Medienmacher sympathisieren mit den Grünen, 25 Prozent favorisieren die SPD. Der Union sahen sich dagegen gerade mal 7,6 Prozent verbunden. Nun haben sicher auch Journalisten das Recht auf eine eigene Meinung. Aber es wäre naiv zu glauben, dass sich ihre Vorlieben und Abneigungen nicht in der täglichen Arbeit spiegeln und auswirken würden.“

  Political Correctness - Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?
 

 

Vergewaltigung der menschlichen Identität

Als Gehirnforscher legt Spreng dar, dass zwischen Mann und Frau unüberbrückbare neurophysiologische Unterschiede bestehen und durch die Gender-Ideologie die normale Gehirn-Entwicklung der Kinder gefährdet wird. Seubert kritisiert aus religionsphilosophischer Sicht das Vorhaben: "Lasst uns den neuen Menschen machen!" ISBN 978-3-9814303-9-4, geb., 6. Aufl., 160 S., € 7,90 (D).

›Gender Mainstreaming‹ – ein Schlagwort ist in aller Munde und doch kaum fassbar. Uneingeweihte meinen, dies sei nichts anderes als die Gleichstellung von Mann und Frau. Der Journalist Volker Zastrow warnte schon 2006, dahinter verberge sich nichts anderes als eine ›politische Geschlechtsumwandlung‹. Worum es tatsächlich geht, will das vorliegende Buch durchleuchten und auf den Punkt bringen. In einer bisher einzigartigen Zusammenschau von Natur- und Geisteswissenschaft zerlegen der Gehirnforscher Manfred Spreng und der Religionsphilosoph Harald Seubert, das Konstrukt des Gender Mainstreaming in seine Bestandteile. Sie zeigen die geistesgeschichtlich trüben Quellen ebenso auf wie die verheerenden Folgen, denen der Mensch durch die Vergewaltigung seines natürlichen Wesens durch eine Ideologie ausgesetzt ist, die schon seine grundlegenden Anlagen im Gehirn missachtet. Was einst durch die rot-grüne Bundesregierung zur politischen ›Querschnittsaufgabe‹ erklärt wurde, wird als nicht umsetzbar enttarnt. Jenseits ideologischer Flügelkämpfe entfernt das Buch alle Tarnkappen. Zum Vorschein kommen vor allem die Irrationalität und physiologische Unmöglichkeit des Menschen, so zu sein, wie es die Gender-Ideologie postuliert. Wer dieses Buch gelesen hat, erkennt, dass den Gender-Apologeten nicht gefolgt werden darf, wenn der Mensch nicht seiner Identität beraubt werden soll. Denn unter der Gender-Ideologie fällt seine Geschlechtsidentität wie der Kopf auf einer Guillotine.

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Wie können wir die Kultur des Lebens fördern?

Kultur des Lebens – das heißt: neu oder wieder entdecken, daß das Leben schön ist. Dort kämpfen, wo dieses Leben bedroht und attackiert wird. Und dort helfen, wo Leben verwundet oder zerstört ist.
Wir stimmen ein in Mutter Teresas Hymne an das Leben:

 

Fünf Schritte – Die Heilung der Abtreibungswunden


Manfred M. Müller

Fünf Schritte – Die Heilung der Abtreibungswunden

Der katholische Theologe Dr. Manfred M. Müller hat ein Heilungskonzept für Personen erarbeitet, die an den seelischen Folgen einer Abtreibung leiden. Ergänzend zu einem 2006 herausgegebenen Buch "Mehr Licht" erschien eine Broschüre mit dem Titel "Fünf Schritte", die mit neuem, überarbeitetem Anhang (Hilfsadressen, Kontakte, Internet, Literatur) in dritter Auflage erschienen ist. ISBN 978-3-9503846-1-1, 58 S., € 5,00.

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Konrad Adenauer – Der Katholik und sein Europa

Wirtschaft, Finanzen und Euro-Debatten prägen das heutige Europa. Die christlich-abendländische Tradition und ihre Werte spielen keine Rolle mehr. Europa fehlt ein geistiges Fundament. Was würden wohl die „Macher“ Europas wie De Gasperi, Schuman und Adenauer zum heutigen Europa sagen, das sich nur über materielle Güter und Wohlstand definiert? Welchen Visionen folgten sie? Wer und wie war Konrad Adenauer wirklich?


Dorothea und Wolfgang Koch

Buch


 

Der Selbstmord Europas: Immigration, Identität, Islam

Douglas Murray

Sinkende Geburtenraten, unkontrollierte Masseneinwanderung und eine lange Tradition des verinnerlichten Misstrauens: Europa scheint unfähig zu sein, seine Interessen zu verteidigen. Douglas Murray, gefeierter Autor, sieht in seinem neuen Bestseller Europa gar an der Schwelle zum Freitod – zumindest scheinen sich seine politischen Führer für den Selbstmord entschieden zu haben.
Doch warum haben die europäischen Regierungen einen Prozess angestoßen, wohl wissend, dass sie dessen Folgen weder absehen können noch im Griff haben? Warum laden sie Tausende von muslimischen Einwanderern ein, nach Europa zu kommen, wenn die Bevölkerung diese mit jedem Jahr stärker ablehnt? Sehen die Regierungen nicht, dass ihre Entscheidungen nicht nur die Bevölkerung ihrer Länder auseinandertreiben, sondern letztlich auch Europa zerreißen werden? Oder sind sie so sehr von ihrer Vision eines neuen europäischen Menschen, eines neuen Europas und der arroganten Überzeugung von deren Machbarkeit geblendet?
Der Selbstmord Europas ist kein spontan entstandenes Pamphlet einer vagen Befindlichkeit. Akribisch hat Douglas Murray die Einwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten nach Europa recherchiert und ihre Anfänge, ihre Entwicklung sowie die gesellschaftlichen Folgen über mehrere Jahrzehnte ebenso studiert wie ihre Einmündung in den alltäglich werdenden Terrorismus. Eine beeindruckende und erschütternde Analyse der Zeit, in der wir leben, sowie der Zustände, auf die wir zusteuern.

Taschenbuch

 

Wunder durch den heiligen Namen Jesus

Paul O'Sullivan

Internationaler Bestseller, endlich auch in Deutsch erhältlich: Der Autor berichtet, warum wir den heiligen Namen Jesus in vielen Nöten vertrauensvoll anrufen sollten, was dieser Name bedeutet und welche Wunder durch diese Andacht schon geschehen sind: körperliche Heilungen, Bekehrungen, das sofortige Ende der Pest in Lissabon im Jahr 1432 u. v. m. Ein Plädoyer für die Wiederentdeckung eines mächtigen Gebets.

Büchlein 


 

Wenn du um die Gabe Gottes wüsstest

Lerne empfangen
Pater Jacques Philippe

Lerne empfangen, das scheint so einfach zu verstehen und doch so schwierig zu leben zu sein. Wie können wir uns von Gott lieben lassen? Wie können wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, selbst in Situationen, in denen wir schwach sind, oder in unseren Ängsten? Wie können wir eine Haltung der inneren Empfänglichkeit in verschiedenen Augenblicken des christlichen Lebens einnehmen: im Gebetsleben und im sakramentalen Leben, bei unseren Entscheidungen, bei unserem Verlangen nach Freiheit und Frieden, beim Erfahren unserer Schwachheit und Armseligkeit…

Christ sein ist zunächst keine To-do-Liste, sondern vor allem ein Empfangen der unendlichen Barmherzigkeit Gottes durch den Glauben. Zu oft dürstet uns neben der Quelle und, beschwert durch Unzufriedenheit, Müdigkeit oder Enttäuschung, vergessen wir, dass wir in uns selbst unglaubliche Schätze besitzen, an denen wir unsere Freude haben können. Jacques Philippe, den Einfachheit und Tiefe auszeichnen, lädt uns ein, sie zu entdecken.

Buch

 

Kirchengeschichte – Licht und Schatten


Peter Egger

Kirchengeschichte – Licht und Schatten

Der bekannte Theologe, Philosoph und Historiker DDDr. Peter Egger hat ein Buch verfasst, in dem er die wichtigsten Ereignisse der Geschichte der Kirche von ihrer Gründung bis ins 21. Jahrhundert prägnant vorstellt. Er beleuchtet auch die Hintergründe und möchte ohne Beschönigung aufzeigen, was in diesen bewegten Zeiten wirklich geschehen ist. Auf diesem Hintergrund versucht er auch, das Pontifikat Benedikts XVI. objektiv zu beschreiben. 192 S., 13,95 Euro (D).
 
 

 

Freiheit ohne Gott?

Prof. Dr. Werner Münch kritisiert eine Politik und Rechtssetzung, die die Zerstörung der Ehen und Familien, den Gender-Wahnsinn, die Sexuelle Vielfalt, die Missachtung des Lebensschutzes sowie die Manipulation der Natur des Menschen befördern. Bei schonungsloser Analyse der Gegenwart plädiert er für eine neue Verantwortung von Politik und Kirche sowie den missionarischen Einsatz der „kleinen Herde“, der die Kirche wieder mit Leben erfüllt und Hoffnung über den Tod hinaus verbreitet.

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Eine Option für die Keuschheit

An erster Stelle sehe ich in der heutigen Krise die Notwendigkeit einer eindeutigen „Option für die Keuschheit“. Priester sind zur Keuschheit berufen und dazu verpflichtet, sich um die Verwirklichung dieses Ideals zu bemühen. Andernfalls sind sie vom Dienst am Reich Gottes abgelenkt und in ihrem Wirken für das ewige Heil der Seelen unfruchtbar.
Die Kirche sollte angesichts der Missstände zu einer aufrichtigen und entschlossenen Umkehr im Klerus aufrufen und die Dinge beim Namen nennen, angefangen von der Masturbation, über die Affären von Priestern mit Frauen bis hin zur ausgelebten Homosexualität. (…)
Es reicht nicht, sich vom Miss­brauch an Minderjährigen zu distanzieren und dagegen vorzugehen. Dieses Problem nehmen inzwischen ja auch die weltlichen Behörden in die Hand. Nun geht es darum, klare Wege zu weisen, wo die Kirche von der Gesellschaft keine Unterstützung erfährt. Im Gegenteil, was die Homosexualität betrifft, muss sich die Kirche mit ihrer Linie vollkommen gegen den Mainstream stellen. (…)
Gelebte Homosexualität im Klerus macht alle, die sich jemals auf eine intime Beziehung eingelassen haben, voneinander abhängig. Die Betroffenen sind sozusagen in einer Schicksalsgemeinschaft „verbannt“. Sie beginnen, sich gegenseitig zu schützen und natürlich auch zu unterstützen. Dass dadurch Netzwerke entstehen, liegt in der Natur der Sache. (…) Auf dem Weg der Homosexualität nehmen aber auch Kräfte, die außerhalb der Kirche stehen und ihr sogar feindlich gesinnt sind, Einfluss auf die kirchliche Hierarchie. Genau vor dieser Situation steht die Kirche in der heutigen Zeit Und es ist nicht verwunderlich, dass sie in vieler Hinsicht gelähmt ist und fehlgeleitet wird.
Erich Maria Fink

Kirche heute 10/2018

 

Es leiden die vielen unschuldigen Priester

Die Priester, „die ihr Leben wirklich im Dienst Jesu Christi aufopfern, (…) sind die bisher weitgehend übersehenen zweiten Opfer ihrer verbrecherischen Mitbrüder. Sie, die Jahrzehnte lang vorbildlich und aufopferungsvoll ihren Auftrag erfüllt und ihre Berufung gelebt haben, sollten wir dafür würdigen und nicht abstrafen. Denn obgleich sie unschuldig sind, werden sie verdächtigt, Vertrauen wird ihnen entzogen, es wird einsam um sie. Die Geistlichen leiden um ihrer Treue zur Kirche willen.“
Bernhard Müller 

„In der Krise unterscheiden“ in Vatican 10/2018
 

 

Der Krise in der Kirche begegnen

Lehren aus der Kirchengeschichte (Von Kardinal Walter Brandmüller)

Die heutige Kirchenkrise habe sich abgezeichnet, stellt der Kirchenhistoriker Brandmüller fest und lädt den Leser zu einem Blick auf eine ähnliche Situation vor 1000 Jahren ein. Was damals half, könnte zur Krisenbewältigung beitragen.


Die Erfahrung, dass sexueller Missbrauch und Homosexualität im Klerus, ja sogar in der Hierarchie der Kirche namentlich in Amerika, Australien und Europa geradezu epidemisch verbreitet sind, erschüttert die Kirche unserer Tage bis in den Grund, wenn man nicht sogar von einer Art Schockstarre sprechen will. Es geht um ein Phänomen, das, wenngleich auch schon früher vorhanden, in dem heute gegebenen horrenden Ausmaß bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts unbekannt war.
Die Frage drängt sich auf, weshalb es soweit hat kommen können. Auf der Suche nach Antwort kommt neben der durch extremen Liberalismus bestimmten Gesellschaft von heute sogleich die Moraltheologie der letzten Jahrzehnte und ihre Vertreter in das Blickfeld.
Einige Meinungsführer aus ihren Reihen haben den klassischen naturrechtlichen und offenbarungstheologischen Ansatz verlassen, und neue Theorien verkündet. Autonome Moral, die allgemeinverbindliche Normen nicht anerkennen will, Konsequenzialismus, der die ethische Qualität einer Handlung nach ihren Folgen beurteilt, oder Situationsethik, die Gut oder Böse einer Handlung von den jeweiligen konkreten Umständen des menschlichen Handelns abhängig macht – all diese Neuansätze in der Moraltheologie wurden nun in den theologischen Hörsälen bzw. Priesterseminaren von Professoren vertreten – und natürlich auch auf die Sexualmoral angewandt. Da nun konnte auch Homosexualität als sittlich vertretbar und deren klare Verurteilung durch die Heilige Schrift als zeitbedingt und deshalb überholt dargestellt werden.
Im Hintergrund war die alte, klassisch modernistische Überzeugung wirksam, dass – man folgte dem Schema „Evolution“ – die Dynamik der Entwicklung der Menschheit zu einer jeweils höheren Kulturstufe auch Religion und Moral erfasste. So konnte auf einem erreichten nächst höheren Bewusstseinsniveau heute sich als sittlich erlaubt erweisen, was gestern noch verboten war. Es sind bekannte Namen, die hier zu nennen wären, auch solche, die an Päpstlichen Universitäten lehrten, ohne dass sie ihres Amtes enthoben wurden.
Die Folgen davon waren bald zu sehen, als Priesterseminaren besonders in den Vereinigten Staaten sich zu Brutstätten der Homosexualität entwickelten. Der Ex-Jesuit Malachi Martin hat in seinem Schlüsselroman The Windswept House (1996) ein Bild der so entstandenen Szenerie entworfen, das sich in unseren Tagen als erschreckend wirklichkeitsgetreu erwiesen hat.
Auf das Offenbarwerden dieser Verderbnis reagierten die ebenso erschrockenen wie empörten Katholiken auf breiter Front, wie die entsprechenden Internetportale etc. eindrucksvoll zeigen. Als Folge davon begann alsdann der gewohnte üppige Geldfluss in die vatikanischen Kassen aus Stiftungen katholischer Laienorganisationen zu versiegen: Nicht der Episkopat, die Laien begannen, das Heft in die Hand zu nehmen. Die Verweigerung der gewohnten reichen Spenden wird nicht zu Unrecht als Protest gegen das Versagen Roms in der gegenwärtigen Krise verstanden. Und eben damit folgten sie – vermutlich ohne sich dessen bewusst zu sein – einem historischen Vorbild aus dem Hohen Mittelalter.
Es war eine vergleichbare Situation der zunächst italienischen Kirche des 11./12. Jahrhunderts. Eine Folge davon, dass Papsttum, Bischofssitze, ja einfache Kirchenämter im Laufe des ersten Jahrtausends wegen ihrer finanziellen Einkünfte mehr und mehr begehrenswert erschienen, war, dass um deren Besitz gestritten, gekämpft, gehandelt wurde. Man nannte dieses Übel Simonie. (…)
 Hinzu kam der Anspruch weltlicher Herrscher, in die Besetzung hoher Kirchenämter einzugreifen – Laieninvestitur – und natürlich das Konkubinat vieler Priester. Ebenso erging es selbst dem Papsttum, das im 9. und 10. Jahrhundert geradezu zum Zankapfel zwischen den römischen Adelssippen der Creszenzier und der Tuskulaner geworden war. Diese setzten dann – auf welche Weise auch immer - jeweils die eigenen Söhne oder Verwandten als Päpste ein. Darunter waren auch sehr junge und moralisch haltlose Männer, die sich eher als Herren des Patrimoniums Petri denn als oberste Hirten der Kirche fühlten.
Im Gefolge dieser Entwicklung wuchs sich auch – weshalb auch immer – die Homosexualität innerhalb des Klerus in solchem Maße aus, dass der heilige Petrus Damiani im Jahr 1049 dem eben gewählten Papst Leo IX. (1049-1954) seinen in Briefform abgefassten Liber antigomorrhianus überreichte, in dem er sich mit dieser Gefahr für die Kirche und das Seelenheil vieler auseinandersetzte. Der Titel des Traktats bezieht sich auf die gemäß Gen 18f. um ihrer Lasterhaftigkeit willen zusammen mit Sodom von Gott dem Untergang geweihten Stadt Gomorrha. (…)
Er schreibt: „Das Krebsübel der Homosexualität nistet sich im Gefüge der Kirche ein. Wie eine wilde, rasende Bestie wütet sie im Schafstall Christi mit solcher Kühnheit und Freiheit, dass das Seelenheil vieler unter dem Joch der Knechtschaft von Laien sicherer ist, als nach dem freiwilligen Eintritt in den Dienst Gottes unter dem ehernen Gesetz der Tyrannis Satans“, das im Klerus herrschte.
Es ist in hohem Maße bemerkenswert, dass nahezu zur gleichen Zeit eine Laienbewegung sich formierte, die sich nicht nur gegen die Unsittlichkeit im Klerus, gegen das Konkubinat der Priester, sondern auch gegen den Zugriff von Laiengewalten auf die kirchlichen Ämter bzw. deren Käuflichkeit wandte. (…)  Es war die „Pataria“ genannte breite Volksbewegung, deren Führer aus dem Stadtadel Mailands, die Anhänger hingegen aus dem Volk, einige der Führer auch aus dem Klerus stammten, die eben dagegen Protest erhob.
In enger Zusammenarbeit mit den römischen Reformern um Petrus Damiani, und dann mit Gregor VII., dem bedeutenden Kirchenrechtslehrer Bischof Anselm von Lucca – später Papst Alexander II. – und anderen drängten die Patarener auch mit Gewalt auf die Durchführung der später nach Gregor VII. benannten Reform: Für einen treu gelebten Zölibat des Klerus, gegen Besetzung von Bistümern durch Laiengewalten und Simonie.Interessant daran ist, dass hier die Reformbewegung geradezu gleichzeitig in den oberen hierarchischen Zirkeln Roms und in der breiten Laienbevölkerung der Lombardei als Antwort auf einen als unhaltbar empfundenen Zustand aufgebrochen ist.
Dieses Zweckbündnis war indes nicht von Dauer. Als sich nämlich in der Folge die einzelnen Zweige der Armutsbewegung bildeten, dabei aber den bewusst kirchlich-hierarchischen Impuls der frühen Franziskus-Brüder nicht aufgriffen, sondern durch ihr spontanes unautorisiertes Predigen den Widerstand einer Hierarchie herausforderten, die die Zeichen der Zeit nicht verstand, glitten nicht wenige der „Armen Christi“ durch ihre Ablehnung der sakramental begründeten Hierarchie in Irrtum und Ungehorsam ab. Es entstanden die verzweigten häretischen Armutsbewegungen, die erst durch die weitsichtige Pastoral Innozenz’ III. zu einem größeren Teil wieder kirchlich integriert werden konnten.
Diese Entwicklung in unserem Zusammenhang zu erwähnen ist deshalb sinnvoll, weil auch heute manche dieser Elemente wieder zu erkennen sind, wenn allzu „engagierte“ Laien sich gegen Priester und Bischöfe wenden. Daraus ergeben sich heute wie damals Konflikte zwischen einem im Institutionellen und Bürokratie erstarrten Episkopat – inklusive Römische Kurie – und Bewegungen von Laien, die sich von den Hirten und Lehrern der Kirche, von den Nachfolgern der Apostel, verlassen, wenn nicht gar verraten fühlen.
Es wird seitens der Hierarchie und des Klerus nicht geringer Anstrengungen bedürfen, den so entstandenen Vertrauensverlust seitens der Gläubigen zu überwinden. Gewiss hat die Glaubenskongregation bezüglich der Moraltheologie Dokumente wie etwa „Persona humana“ (1975) veröffentlicht. Auch wurde zwei Professoren wegen theologischer Irrtümer 1972 bzw. 1986 die Lehr­erlaubnis entzogen, und einige Bücher zur Sexualmoral wurden beanstandet. Doch die eigentlich maßgeblichen Irrlehrer wie der Jesuit Josef Fuchs, der von 1954-1982 an der Pontificia Università Gregoriana lehrte und Bernhard Häring, der an der römischen Hochschule der Redemptoristen lehrte, wie auch der überaus einflussreiche Bonner Moraltheologe Franz Böckle oder der Tübinger Alfons Auer konnten unter den Augen Roms und der Bischöfe ungehindert die Saat des Irrtums ausstreuen.
Die Haltung der Glaubenskongregation bzw. der Bischöfe in diesen Fällen ist im Rückblick schlechthin unverständlich. Man sah den Wolf kommen und sah zu, wie er in die Herde einbrach. Die Enzyklika „Veritatis splendor“ Johannes Pauls II.(…) hat die Grundlagen der katholischen Sittenlehre zwar in großer Klarheit dargestellt, ist aber weithin auf Ablehnung der Theologen gestoßen. Vielleicht auch, weil sie erst erschienen ist, als der moraltheologische Zerfall schon zu weit fortgeschritten war.
So unverständlich und beklagenswert aber das Versagen der Hierarchie auf der einen und so notwendig und lobenswert das Engagement der Laien (gerade in der augenblicklichen Situation) auch ist: in beider Haltung und Verhalten sind erhebliche Gefahrenmomente zu erkennen: Bewirkt das oben skizzierte Verhalten der sogenannten “Amtskirche”, die sich eher um Finanzen und Verwaltung kümmert, einen zunehmenden Auszug ehemals katholischer Bevölkerungen aus der Kirche, so läuft ein allzu selbstbewusstes Laientum Gefahr, das auf heiliger Weihe beruhende Wesen der Kirche zu verkennen und im Protest gegen das Versagen der Hierarchie in evangelikales Gemeindechristentum abzugleiten.
So sehr also das im Augenblick vor allem im nordamerikanischen Katholizismus sich formierende bewusst katholische Laientum wegen seines Protestes gegen sexuelle Verwilderung unter Priestern, Bischöfen, ja Kardinälen nicht nur zu verstehen, sondern anzuerkennen und zu ermutigen ist, so wenig darf auch die konstitutive Bedeutung des im Weihesakrament gründenden Priester- und Bischofsamtes außer Blick geraten – ebenso wenig wie die Tatsache, dass die große Zahl der Priester in Treue ihrer Berufung entsprechend lebt. Indes könnte gerade die zwischen beiden Polen wirksame Spannung für eine Überwindung der gegenwärtigen Krise durchaus fruchtbar werden. (…)
Im Zusammenwirken von Bischöfen, Priestern und Gläubigen kann und muss in der Kraft des Heiligen Geistes auch die Krise unserer Tage zum Startpunkt einer geistlichen Erneuerung - und so auch der Neuevangelisierung - einer postchristlichen Gesellschaft werden.
Auszug aus kath.net v. 6.11.18

 

Woran die Kirche leidet

Gedanken zur Missbrauchskrise (Von Weihbischof Andreas Laun) Wie geht es der Kirche? Wie immer: Der Teufel stürmt gegen sie an und – das ist der Unterschied zu manch anderer Zeit – er ist durchaus erfolgreich auch dort, wo man es kaum vermutet hätte, und das in einem Umfang, den die Medien wie eine Kriegsberichterstattung breit und manche mit Genuss entfalten.

Wir lesen täglich von Missbrauch und kriminellen Handlungen an und mit Kindern und Jugendlichen. Dabei sind unter den Tätern sogar hochrangige Männer in der Hierarchie der Kirche. Wie konnte es soweit kommen?
Sicher nicht plötzlich von heute auf morgen. Ich möchte antworten: Der Boden für diesen Ausbruch des Bösen wurde schon lange vorher aufbereitet. Das Grollen des Vulkans kündigte schon längere Zeit den Ausbruch an. Was die Kirche betrifft, begann es mit der Verunsicherung des Glaubens in der Verkündigung, die man als Recht auf die eigene Meinung feierte. Ungehorsam in Glaubensfragen und gegen die Ordnung in der Kirche schien ein Zeichen des Mutes zu sein und der Zivilcourage.
Dann kam noch die Revolte der 68-er, die jede Autorität stürzen wollte. Und dieser Geist drang auch in die Kirche ein, als der „Rauch des Satans,“ wie der jetzt heilige Papst Paul VI. ahnungsvoll und prophetisch das Phänomen nannte. Der katholische Konvertit und Philosoph Dietrich von Hildebrand sprach mit dem Bild der griechischen Sage von einem „Trojanischen Pferd“, das in die Stadt Gottes eingedrungen sei und danach, in einer zweiten Publikation, von der Kirche in einem biblischen Bild als einem „verwüsteten Weinberg“.
Und schließlich tat die sexuelle Revolution ein Übriges: Gebote Gottes, nein, Freiheit vor allem sexuelle Freiheit hieß die Parole, Freiheit von allen Zwängen oder eben allem, was als Zwang gedeutet wurde. Die Lebensform vieler Menschen passte sich an. Gerade in dieser aufgeregten Zeit veröffentlichte Papst Paul VI. sein Lehrschreiben zur Verhütung und bekräftigte die Lehre der Kirche ohne auch nur ein Jota preiszugeben. Ein Tsunami der Entrüstung brandete gegen Rom und den Papst, der solches wagte!
Innerhalb der Kirche entstanden sogenannte Erklärungen verschiedener Bischofskonferenzen, die beruhigen sollten. Das taten sie in gewissem Sinn auch. Aber sie zahlten dafür einen hohen Preis: Sie sagten den Gläubigen mit schönen Worten: Ihr braucht dem Papst nicht zu gehorchen, höhere Autorität ist euer Gewissen und dieses kann natürlich anders urteilen als der Mann in Rom. Sie merkten dabei nicht, dass sie mit ihren Erklärungen nicht nur diesem Ungehorsam, sondern eigentlich sogar jeder Abweichung von der Lehre der Kirche einen Freibrief ausgestellt hatten.
In dieser gesellschaftlichen und kirchlichen Atmosphäre konnte auch die Homosexuellen-Bewegung ihre Erfolge einfahren bis zur heutigen, absurden Idee einer Ehe für alle und zu Theologen, die ihrerseits den Umsturz der kirchlichen Morallehre betreiben bezüglich Homosexualität und sogar Abtreibung. Um die sexuelle Revolution zu ihrem endgültigen Sieg zu führen, hat der Staat die Sexualkunde in seine Hand genommen und damit Eltern und Kirche mit Hilfe der Schule entmündigt.
Das Gift der sexuellen Freizügigkeit hat die Gesellschaft verändert und ist auch in die Kirche eingedrungen. Nur so kann man verstehen, wie viel sexuellen Missbrauch es auch in ihr gegeben hat. Nur ein schwacher Trost für Katholiken zu hören, dass sie, die Katholiken, nur ein sehr kleines Segment der Täter sind. Aber sie, die Katholiken, sie hätten doch die Lehre der Kirche, besonders durch die Lehren vom hl. Papst Johannes Paul II. und auch die Waffenrüstung Gottes, von der Paulus gesprochen hat, sozusagen zur Hand gehabt zum Führen des geistlichen Kampfes, den jeder Mensch bestehen sollte.
Dann gäbe es heute nicht so viele Scheidungen, „wilde Ehen“, wie man das bloße Zusammenleben früher nannte, abwegige Formen sexuellen Begehrens, geradezu bewunderte Seitensprünge und Partnerwechsel von Promis, Pornographie, lockere TV-Unterhaltungen über Trennungen und Zweit-Ehen oder auch noch weitere Partner. Das alles in Form von Unterhaltung. Von den Verletzungen der Partner und Kindern redet man kaum, ohne Scham spricht man über all das, mit dem Unterton, dass es intolerant, erzkonservativ und lächerlich wäre, solche Verhaltensweisen abzulehnen. Wenn man all das zusammenhält, warum sollte man sich wundern über den Zustand der Welt und sogar der Kirche?
Während man sich mit Recht über klerikale Täter entrüstet, hat man, offenbar mit einem zweiten Maß messend einen Mann, der sich offen zur Pädophilie bekannte, einen gut bezahlten Sitz im Europaparlament gegeben und niemand protestiert. Ja, man hat sogar vergessen, dass es in Europa sogar eine Partei gab, die sich die Entkriminalisierung der Pädophilie zum Ziel gesetzt hatte. Hätten sie die nötige Mehrheit erreicht, wäre in einem ersten Land Europas Pädophilie jetzt genauso „legal“ wie das Ermorden von ungeborenen Kindern. Wo sind alle Anhänger dieser Partei geblieben? Als ob solches Schweigen nicht auch nur eine Variante des Vertuschens wäre!
Übrigens auch, wenn Bischöfe, Priester, Theologen nach dem Wort des Jesaja sich als stumme Hunde erweisen, ein Bild, dessen sich auch Katharina von Siena mehrfach bedient hat, ist es schlimm um die Kirche bestellt: „Die Wächter des Volkes sind blind, sie merken allesamt nichts. Es sind lauter stumme Hunde, sie können nicht bellen.“ Und dabei müssten sie im Auftrag Jesu reden, auch wenn sie dann in die Situation der Schafe „mitten unter den Wölfen“ geraten. Woraus man folgern könnte: Ein Bischof, der nie Anstoß erregt, nie einem Wolf begegnet, scheint irgendetwas falsch zu machen. Auch Schweigen kann, vor allem bei den Wächtern, Sünde sein, sagt Papst Gregor der Große.
Niemand weiß genau, wie die Geschichte weiter gehen wird. So sehr man im öffentlichen Bereich angefangen hat, Hass-Bekundungen sogar gerichtlich zu verfolgen: Der Ruf Voltaires „Ecrasez l`infame“ – „Zertretet die Böse“ –, der dabei die Kirche und ihre Vertreter meinte, ist heute ein sich nur notdürftig bedeckt haltendes Programm vieler Medien und Parteien geworden.
Gott hat aber, liebe Kirchenfeinde und liebe „alles Besserwisser“, Seine eigenen Methoden. Sie helfen der Sache Gottes – sogar manchmal durch Schlachten, Krankheiten, Erdbeben und Tsunamis. Vor allem aber solltet ihr Euch sozusagen fürchten vor Seinen Heiligen und Propheten. Habt keine Angst, seid froh, wenn ihr den Kampf verliert, denn Gott will auch euch noch retten durch und in Eurer Niederlage. Aber seid nicht so verrückt zu meinen, ihr könntet siegen über den Allmächtigen. Das haben schon viele geglaubt, aber sie sind gescheitert.
Den Katholiken kann man nur sagen: Eine Reform der Kirche kam immer nur durch große und scheinbar kleine Heilige. Sie kam noch nie durch Arbeitskreise, Sitzungen und gescheite Bücher, sondern immer nur durch marianische Menschen, die im Dialog mit Gott sagen: Siehe, ich bin deine Magd, dein Bischof, dein Mann oder deine Frau in der Ehe, dein Sportler, dein Geschäftsmann, dein Kind oder dein Pensionist, Dein Mensch in der Fülle seiner Kraft, die von Dir kommt, oder Dein Kranker, wie und wer auch immer – mir geschehe nach Deinem Wort! Wenn diese „alle Heiligen“ irgendwann ihr „es ist vollbracht“ sprechen können, wird Gott sich der Kirche und der Welt erbarmen wie der Leute von Sodom und Gomorrha nach dem Gespräch mit Abraham.
Was ist die Antwort auf die Skandale in unserer Zeit? Dass wir hoffen dürfen, dass Gott auch uns sagt wie den Frauen in dem Volk, die zu Dirnen geworden waren: „Ich selbst gehe einen Bund mit euch ein, damit ihr erkennt, dass Ich der Herr bin.“ Aber nicht das Geschehene verdrängend, sondern: „Dann sollt ihr euch erinnern, sollt euch schämen und vor Scham nicht mehr wagen, den Mund zu öffnen, weil Ich euch alles vergebe, was ihr getan habt“. Oder nüchterner formuliert: Der Skandal war und ist ein grauenhafter Bruch des Bundes mit Gott, aber Gott macht weiter und löst seinen Bund nicht, sondern erneuert ihn wieder und wieder bis zum Ende der Welt. Das ist unsere Hoffnung. Sie nimmt die Scham nicht weg, ermöglicht aber den Neuanfang und den Sieg im geistlichen Kampf, den Kampf um die reine Lehre des Evangeliums gegen „Verwirrung und Sünde“.

Der Autor ist emeritierter Weihbischof von Salzburg.


 

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