8.8.18

 

Grüne Medizin für graue Städte

Die Hitze der Stadt ist im Sommer brutal - davon weiß nicht nur der Austrobarde Reinhard Fendrich ein Lied zu singen. Dabei ließen sich die extremen sommerlichen Bedingungen auf einfache Art und Weise entschärfen, denn die besten Klimaanlagen entstammen der Natur. Gegen urbane Hitzeinseln aus Beton und Asphalt, die die sommerlichen Temperaturen zusätzlich anheizen, setzen Metropolen zur Kühlung vermehrt auf Parkanlagen, offene Wasserflächen oder Fassadenbegrünungen.

Der Biophilia-Effekt in der Stadt

Neben der kühlenden Wirkung lassen sich dadurch aber auch eine Reihe weiterer positiver Wirkungen erzielen. Der Biologe und Buchautor Clemens G. Arvay beschreibt in seinem aktuellen Buch "Biophilia in der Stadt" die Effekte von Wäldern und anderen Grünflächen auf die städtischen Bewohner. Klassische Zivilisationsleiden wie Stress, Herz-Kreislaufprobleme und depressive Verstimmung verbessern sich, wenn der verloren gegangene Kontakt zur Natur wiederhergestellt wird. Der in den 1980er-Jahren geprägte Begriff des "Waldbadens" beschreibt die heilende Wirkung, die nicht nur durch den vermehrten Sauerstoffgehalt im Wald, sondern auch eine Vielzahl ätherischer Öle, den pflanzlichen Terpenen, bedingt ist. Auch ein vermehrter Gehalt an Anionen in den wasserspeichernden Wäldern oder gesundheitsförderliche Mikrobakterien im Boden tragen zum Wohlbefinden bei, so Arvay.

Damit kommt den Stadtwäldern eine große Bedeutung zu, wenn es um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger geht. Denn bereits einzelne Bäume und Sträucher sorgen dafür, die Temperatur zu regulieren und auch die Feinstaub- und Stickoxidbelastung zu reduzieren.

Mehr als ein Beserlpark

Auch wenn jede einzelne Pflanze in der Großstadt ihren Teil zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt, reichen ein paar verkümmerte Beserlparks in den Betonwüsten nicht aus. Damit die Stadtbewohner von den positiven Effekten der Natur profitieren, braucht es eine strukturelle Umgestaltung, wie Clemens Arvay meint. Sinnvoll wäre etwa die Schaffung von Ökokorridoren, etwa durch Begrünung von Straßenbahnstrecken, wie es bei der "Green Tram" in Barcelona.
Eine Umgestaltung, die längerfristig über die gesundheitlichen Effekte einen großen volkswirtschaftlichen Nutzen habe.

Der Wald im Kopf

Der Forschungsschwerpunkt unseres zweiten Sendungsgastes, des Innsbrucker Arztes und Psychologen Christian Schubert, ist die Psychoneuroimmunologie. Sie untersucht die Wechselwirkungen von Psyche, Nerven- und Immunsystem. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass bei Menschen, die im Wald "gebadet" hatten, der Cortisolspiegel gesunken und das Immunsystem gestärkt war. Laut Schubert sorgt aber nicht nur der Aufenthalt in der Natur, sondern auch ein grünes Stadtbild für psychisches und körperliches Wohlbefinden. Und: "Bereits die Vorstellung von Natur und Wald ist ein starker Trigger, alleine die Motivation, in den Wald zu gehen ist, verbunden mit einer Selbstheilungsidee. Hier gibt es eine starke psychosomatische Komponente. Wir messen dem Wald und der Begegnung mit ihm eine große Bedeutung bei".

Vertikale Grünflächen

Zunehmend setzt man auch auf Fassadenbegrünungen, wie beim Bosco Verticale, den begrünten Zwillingstürmen in Mailand, oder der Zentrale der Abfallwirtschaft MA 48, die am Wiener Gürtel eine der größten grünen Fassaden Europas errichtet hat.
In Summe betrachtet ist hierzulande noch Luft nach oben, wie die Expertin für Vegetationstechnik Vera Enzi vom Verband für Bauwerksbegrünung "GrünstattGrau" erklärt. Zwar sieht der Bebauungsplan von Wien bei Neubauten mit Flachdächern verpflichtend eine Grünfläche vor und auch Privatpersonen können bei Begrünungen um Förderungen ansuchen, der Einreichprozess ist jedoch schwierig, wie Enzi kritisiert.

Die Stadt der Zukunft

Derzeit leben rund 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, 2050 sollen es bis zu 70 Prozent sein. Damit steigt die Notwendigkeit, diesen Lebensraum auch zunehmend gesünder zu gestalten. Die Qualität der Metropolen wird mittlerweile vor allem auch an deren Anteil an Grün- und Erholungsflächen, sowie der Luftbeschaffenheit gemessen. Bestrebungen, Städte im großen Stil zu begrünen, sei es über Initiativen zum Urban Gardening oder städteplanerischen Maßnahmen, liegen international im Trend.

Ö1


DI Clemens G. Arvay
Biologe und Buchautor
E-Mail

Clemens G. Arvay
DI Vera Enzi
Landschaftsplanerin und Expertin für Vegetationstechnik
GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations-GmbH
Favoritenstrasse 50
A-1040 Wien
Tel: +43/650/6349631
E-Mail

GRÜNSTATTGRAU
Univ.-Prof. DDr. Christian Schubert
Arzt, Psychologe und Psychotherapeut
Univ.-Klinik für Med. Psychologie
Schöpfstrasse 23 a
A-6020 Innsbruck
E-Mail

Prof. Schubert
Urban Gardening - Universität Wien
Metropolen von Morgen - Zukunftsinstitut (D)
Effekt Umwelt und Psyche - Psychoneuroimmunologie-Kongress Innsbruck 2018
Greencare - Plattform für naturgestützte Interaktion und Bildung
Netzwerk Psychologie und Umwelt
Institut für Pharmakognosie

Clemens G. Arvay, "Biophilia in der Stadt: Wie wir die Heilkraft der Natur in unsere Städte bringen", Goldmann Verlag 2018
Christa Müller, "Urban Gardening: Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt", Oekom 2011
Wiebke Jünger, "Stadtgrün statt grau: 61 DIY-Projekte fürs Urban Gardening", Verlag Eugen Ulmer 2015
Esther Winter, "Waldbaden - Das Praxisbuch", Christian Verlag 2018

7.8.18

 

Naturerfahrungen für Kinder


Die G'stett'n, der Kuhstall, die Wiese, der Wald, Grünflächen, Parks und vielleicht auch nur eine stille Gasse hinter dem Haus: Für Kinder sind dies Spielplätze, Lernumgebungen und Gegenden, in denen sie sich frei und unbeobachtet austoben können. Doch der Großteil der Menschen in der westlichen Welt lebt in Städten oder dicht verbauten Ortschaften. Die Böden sind versiegelt, Straßen durchziehen die Wohnviertel.
Kinder spielen dort nicht mehr. Es ist einerseits wegen des Verkehrs zu gefährlich, andererseits fühlen sich auch ihre meist berufstätigen Eltern sicherer, wenn die Kinder nach der Heimkehr aus dem Hort oder der Schule zu Hause bleiben. Viele Kinder verbringen einen Großteil ihrer Freizeit mit dem Smartphone, Tablet, oder Computer, vor der Playstation und immer noch dem Fernseher.
Die Kinder machen dabei keine direkten Erfahrungen mehr mit ihrer Umwelt, sondern lernen sie über Bildschirme kennen: geruchlos, ohne unmittelbare Geräusche und ohne haptische Erfahrungen. In China zeigen sich bereits gravierende Folgen dieser Lebensweise: mehr als die Hälfte der Volksschulkinder ist kurzsichtig. Ihre Augen haben nicht mehr die Möglichkeit in die Ferne zu blicken - und so verkümmert die Muskulatur.
Wie kann man Kinder wieder zur Natur bringen? Wie ihnen direkte Erfahrungen mit einer natürlichen Umwelt ermöglichen?
In Österreich gibt es zahlreiche umweltpädagogische Projekte und Initiativen, die sich an Kinder und Jugendliche wenden um ihnen unmittelbare Naturerfahrungen zu ermöglichen. Das reicht von Spaziergängen und Wandertagen im schulischen Bereich und Umweltführungen hin zu Projekten, bei denen zum Beispiel Schmetterlinge gezüchtet werden.
Besonders eindrucksvoll sind Umweltcamps, in denen die Kinder eine Woche lang im Wald leben und erstmals in ihrem Leben den Waldboden an ihren bloßen Fußsohlen spüren.
Das Radiokolleg entführt auf eine Erkundungstour in kindliche Welten und natürliche Umgebungen.

 

 

Wasserkonflikte im Alpenraum

Im Alpenraum ist zwar reichlich Wasser vorhanden, aber der Klimawandel und die steigende Nachfrage nach Wasser könnten in Zukunft zu Nutzungskonflikten führen. Wenn die Gletscher durch die Klimaerwärmung abschmelzen, fehlt der Speicher, der die Flüsse im Sommer mit Wasser versorgt. Der Klimawandel führt außerdem zu trockeneren Sommern, und wenn es regnet, dann häufig sehr stark.

Dürren auf der einen Seite, Überschwemmungen auf der anderen, die Landwirtschaft, die Pisten- und Loipenbeschneiungen, Wasserkraftwerke, die Nutzung von Grundwasser für Heizung und Kühlung, Golfplätze - in vielen Bereichen wird heutzutage mehr Wasser verbraucht. Gleichzeitig gibt es durch die Bodenversiegelung immer weniger Flächen, wo Wasser versickern kann oder Schutzzonen für neue Brunnen eingerichtet werden können.

Um die Wasserversorgung für alle sicherzustellen, bräuchte es eine strategische Planung und ein Management über Disziplinen-, Behörden- und Gemeindegrenzen hinweg. Mit den Hotspots der Wasserversorgung der Zukunft und den möglichen Lösungen von Wassernutzungskonflikten hat sich das aktuelle Forum Alpinum befasst.

Ö1
 

 

Alles über Schmerz

Schmerz gehört mit Sicherheit zu den elementarsten Empfindungen des Menschen. Die Kommunikation von Schmerz erfordert keine Erklärung. Ein entsprechender Gesichtsausdruck bzw. eine Geste reichen dafür völlig aus. Es ist hinlänglich bekannt, dass akuter Schmerz, beispielsweise durch Verletzungen, ein Warnsymptom darstellt und damit eine lebenswichtige Schutzfunktion erfüllt. Der Weg des Schmerzes von den Schmerzfühlern, die wir überall im Körper haben, über die Nerven und das Rückenmark zu verschiedensten Zentren im Gehirn ist relativ gut erforscht. Weniger klar ist die Situation allerdings beim neuropathischen Schmerz. Dabei handelt es sich um einen Schmerz, der direkt durch Erkrankungen oder Verletzungen im Bereich des Nervensystems entsteht. Hier gibt es Phänomene, die bisher nicht erklärbar sind. Beispielsweise, warum Schmerzen nach einer Gürtelrose unterschiedlich stark empfunden werden. Oder wie und warum es zu Phantomschmerzen kommt bzw. zu Narbenschmerzen, obwohl eine Wunde längst verheilt ist. Viele Menschen leiden nicht an körperlichen, sondern an seelischen Schmerzen. Es konnte mittlerweile nachgewiesen werden, dass seelische Schmerzen in denselben Gehirnzentren verarbeitet werden wie körperliche - nämlich im sogenannten Gyrus cinguli. Er befindet sich in der Großhirnrinde und gehört zum limbischen System. Der Gyrus cinguli wird auch dann aktiviert, wenn wir einer anderen Person dabei zusehen, wie sie sich gerade in den Finger schneidet oder vom Rad stürzt - wir empfinden den Schmerz quasi mit. Dieser sogenannte "empathische Schmerz" hat große Bedeutung für unser Verständnis von Mitmenschen. Ein besonderes Interesse der Forschung gilt den genetischen Ursachen von Schmerzen. Es konnten verschiedene Gendefekte ausgemacht werden, die zu völliger Schmerzunempfindlichkeit führen oder aber auch zu Schmerzüberempfindlichkeit.
Ein besonderes Kapitel stellt der chronische Schmerz dar. Ein relativ neues Konzept revolutioniert die Vorstellung von der Entstehung des chronischen Schmerzes und seiner Begleitphänomene: die sogenannte Neuroinflammation. Dabei handelt es sich um eine milde Entzündung in Rückenmark und Gehirn, die durch Schmerzen ausgelöst wird und chronische Schmerzen verursachen kann. Aber nicht nur das, Neuroinflammation führt auch zu Schlafstörungen oder Depressionen, unter denen Patienten mit chronischen Schmerzen häufig leiden. Umgekehrt können Schlafstörungen, Übergewicht und Stress eine Neuroinflammation auslösen und damit ursächlich an der Schmerzentstehung beteiligt sein. Die gute Nachricht: Patienten mit chronischen Schmerzen können selbst etwas dazu beitragen, um ihre Schmerzen zu lindern, zu heilen oder diese erst gar nicht auftreten zu lassen: Mittels gesunder Ernährung, wenig Stress und ausreichend Schlaf und Bewegung.

Ö1

Prim. Univ.-Prof. Dr. Burkhard Gustorff, DEEA
FA für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin
Wilhelminenspital
Montleartstraße 37
A-1160 Wien
Tel: +43/1/491 50-4001
E-MailProf. Gustorff

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Sandkühler, MD, PhD
Professor für Neurophysiologie
Leiter des Departments für Neurophysiologie
Stv. Leiter des Zentrums für Hirnforschung
Medizinische Universität Wien
Spitalgasse 4
A-1090 Wien
Tel: +43/1/ 40160-34000
E-Mail

Zentrum für Hirnforschung
Österreichische Schmerzgesellschaft
Schmerzarten
Körperlicher, seelischer und sozialer Schmerz
Das Gen der Schmerzlosen
Schmerz und Schmerzempfinden
"Marsili-Syndrom": Gendefekt macht Familie schmerzlos
Hamburger Abendblatt: Gendefekt Olivia (7) kennt weder Schmerz noch Hunger
Max-Planck-Gesellschaft: Die Anatomie des Schmerzes
Schmerzen - Keine reine Nervensache

Welche sind die potentesten Medikamente? Welche High-Tech-Geräte können wirklich was? Wie kommen Skifahrer und Fußballer rasch wieder auf Piste und Feld und nicht zuletzt: Was können wir allein durch die Kraft unseres Geistes gegen Schmerzen ausrichten? All diesen Fragen werden wir auf den Grund gehen. Vergangene Woche haben wir darüber berichtet, wie Schmerz entsteht und verarbeitet wird und dass die Ursache für chronische Schmerzen milde Entzündungen in Gehirn und Rückenmark sind. 

Heute liefern wir Ihnen eine Fülle von Tipps, wie Sie Ihren Schmerzen beikommen können. Jeder von Ihnen hat sicherlich Schmerztabletten zuhause, sei es für den Fall dass der Kopf brummt, ein Zahn keine Ruhe geben will usw. Die Schulmedizin ist mit ihren schmerzstillenden Substanzen in vielen Situationen äußerst segensreich, allerdings können bei unkontrollierter Einnahme unter anderem Leber- oder Magenprobleme auftreten. Eine sanftere Möglichkeit der Schmerzlinderung bieten Jahrtausende alte Heilsysteme wie die Traditionelle Europäische Medizin, kurz TEM. Viel Wissen der TEM ist im Laufe des letzten Jahrhunderts verloren gegangen, nun werden die Schätze aber wieder gehoben. Klassische Methoden zur Schmerzlinderung sind unter anderem Schröpfen, Trockenbürsten und Wickel. Außerdem gibt es eine Vielzahl von nützlichen Heilpflanzen, etwa der Weihrauch, die Königskerze oder das Gänseblümchen. Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin weiß man seit Jahrtausenden, wie man gegen Schmerzen vorgeht. Neben dem Klassiker Akupunktur stellen wir Ihnen in der Sendung auch noch einige weitere, unbekanntere Methoden vor: Gua Sha, Moxen, Akutaping und Akupressur.  


Ö1

Dr.in Petra Zizenbacher
Allgemeinmedizinerin und TEM-Expertin
Mackgasse 6
A-1230 Wien
01 / 403 73 81
E-Mail
Petra Zizenbacher

Dr.in Angelika Prentner
Apothekerin und TEM-Expertin
Gründerin der 1. Heilpflanzenschule der Traditionellen Europäischen Medizin
Apotheke und Drogerie "Zur Gnadenmutter"
Hauptplatz 4
A-8630 Mariazell
0043-3882-2102
E-Mail
Angelika Prentner

Dr.in Bettina Unden
Allgemeinmedizinerin und TCM-Ärztin
Landstraßer Hauptstraße 33/G4
1030 Wien
0664/316 0 317
TCM Wien Mitte

Dr.in Christiane Schweizer-Vak
Allgemeinmedizinerin und TCM-Ärztin
Friedlgasse 61
1190 Wien
Tel.: 01/320 72 82
Christiane Schweizer-Vak

Die Radiodoktor-Sommerserie Teil 1: Wie entsteht Schmerz?
Schröpfen
Wickel und Kompressen
Trockenbürsten
Auch gegen Schmerzen ist ein Kraut gewachsen
Erste Heilpflanzen-Akademie der TEM
Heilsames aus der Natur für die Gelenke
Heilsames aus der Natur für Magen und Darm
Gua Sha
Kinesiotaping und Akutaping in der Schmerztherapie
Moxa-Therapie weckt Energie
Was ist Akupunktur?

Franz Wagner, "Akupressur: Heilung auf den Punkt gebracht", Verlag GRÄFE UND UNZER 2017
Grit Nusser, Xiaoying Shang, "Gua Sha: Chinesische Massage für Alle", Verlag: Books on Demand 2010

Angelika Prentner, "Heilpflanzen der Traditionellen Europäischen Medizin: Wirkung und Anwendung nach häufigen Indikationen", Springer Verlag 2017

Heike Bueß-Kovács, "Die grüne Taschenapotheke Alltagsschmerzen: Von Kopfweh bis Rückenschmerzen", BLV Buchverlag 2018

Ursel Bühring, Bernadette Bächle-Helde, "Heilsame Wickel und Auflagen", Verlag Eugen Ulmer 2013
 

 

Die großen Meister der Renaissance ab 1. September in der Votivkirche

Die Wiener Votivkirche zeigt ab 1. September eine große Renaissancekünstler-Ausstellung. "Erstmalig können in einer atemberaubenden Präsentation die berühmten Renaissance-Bildwelten an einem Ort erlebt werden", heißt es in der Ankündigung und in der August-Ausgabe des "VOR-Magazins" über die Schau, die den Titel "Die großen Meister der Renaissance" trägt.

Anhand originalgetreuer Repliken in beeindruckender Dimension und Anordnung werde der Besucher durch die Zeit der Renaissance geführt, "ebenso authentisch wie stimmungsvoll", so die Ausstellungs-Vorinfo. In einer visuellen "Erlebnisreise" sollten die Besucher über die gewaltigen Dimensionen der Kunst-Objekte - meist in Originalgröße - ebenso staunen wie über die vielen kleinen Details. Diese kämen bei der innovativen Präsentation der bedeutendsten Fresken und Bilder der Renaissance ebenfalls nicht zu kurz.

Im Rahmen der Ausstellung werden Repliken einiger der größten Werke der Geschichte gezeigt. Dazu gehören unter anderem Michelangelos "Jüngstes Gericht" und die "Erschaffung Adams", Da Vincis "Letztes Abendmahl" in Originalgröße, Botticellis weltberühmte "Geburt der Venus", das teuerste Gemälde der Welt, "Salvator Mundi" von Da Vinci, Raffaels "Schule von Athen" und "Sixtinische Madonna", Da Vincis "Mona Lisa" sowie eine Replik von Michelangelos "David" in Originalgröße.

Die Grundlage für das Projekt legte der 95-jährigen Erich Lessing, der die sonst nur in großer Entfernung zu sehenden Kunstwerke aus nächster Nähe ablichtete. Lessing war u.a. mit dem Foto nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 mit Leopold Figl und den alliierten Außenministern auf dem Balkon des Belvedere berühmt geworden.

Manfred Waba, einst Mitbegründer der Opernfestspiele St. Margarethen, zeichnet für die Gestaltung der Schau verantwortlich, mit dem Anspruch einer Museumsausstellung mit fundierten Informationen z.B. durch mehrsprachige Audio-Guides und eine besucherfreundliche Anordnung. Als "idealen Präsentationsort" für die Werke wählte Waba - wie bereits 2016 für die Schau mit Repliken der Sixtinischen Kapelle - die Votivkirche. Die Schau "Die großen Meister der Renaissance" ist von 1. September bis 2. Dezember in der Votivkirche (Rooseveltplatz, 1090 Wien) zugänglich. (Infos: www.diegrossenmeister.at)

Kathpress


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