14.3.08

 

Gebet bei den kleinen Schwestern



In der Schlichheit zur Tiefe des Gebets finden, herzliche Gastfreundschaft erleben.

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12.3.08

 

Wir können geheilt werden

Die Bedeutung der Rede über die letzten Dinge (Tod, Jüngstes Gericht, Himmel, Hölle) sowie die Erziehung zur Suche und Kontemplation der Wahrheit inmitten einer lauten Welt, in der die vielen undeutlichen und kurzlebigen Bilder die Konzentration auf das Wesentliche erschweren, stehen im Mittelpunkt der folgenden beiden Fragen, die Benedikt XVI. am 7. Februar während der Begegnung mit dem Klerus der Diözese Rom beantwortet hat.

Der Papst verwies im Zusammenhang mit den letzten Dingen auf die Beichte und sagte: „Das Bußsakrament gibt uns die Gelegenheit, durch die Macht Gottes… von Grund auf neu zu werden. Das ist möglich, weil Christus diese Sünden, diese Schuld auf sich genommen hat. Mir scheint, dass das gerade heute sehr notwendig ist. Wir können geheilt werden.

Die Seelen, die verletzt und krank sind – das ist die Erfahrung, die alle machen –, brauchen nicht nur Ratschläge, sondern eine wirkliche Erneuerung, die nur aus der Macht Gottes kommen kann, aus der Macht der gekreuzigten Liebe Gottes. Das scheint mir der große Zusammenhang der Geheimnisse zu sein, die sich am Ende wirklich auf unser Leben auswirken. Wir selbst müssen wieder darüber nachdenken und sie so aufs Neue zu den uns anvertrauten Menschen bringen.“

Heute ist man gewohnt zu denken: Was ist schon die Sünde, Gott ist groß, er kennt uns, also zählt die Sünde nicht, am Ende wird Gott gut sein zu allen. Das ist eine schöne Hoffnung. Aber es gibt die Gerechtigkeit und es gibt die wahre Schuld. Diejenigen, die den Menschen und die Erde zerstört haben, können nicht sofort zusammen mit ihren Opfern an der Tafel Gottes sitzen.

Vielleicht sind es nicht viele, die sich so sehr zerstört haben, daß sie auf immer nicht mehr zu heilen sind, die nichts mehr haben, auf das sich die Liebe Gottes stützen könnte, die in sich selbst nicht mehr die geringste Fähigkeit haben zu lieben.

Das wäre die Hölle. Andererseits gibt es gewiß nur wenige – oder wenigstens nicht zu viele –, die so rein sind, daß sie sofort in Gemeinschaft mit Gott treten können.

Das ist unsere Hoffnung: Auch wenn viel Schmutz in unserer Seele ist, so schenkt uns der Herr am Ende die Möglichkeit, er wäscht uns durch seine Güte, die aus seinem Kreuz kommt. So macht er uns fähig, auf ewig für ihn dazusein. Und so ist das Paradies die Hoffnung, die endlich verwirklichte Gerechtigkeit. Und es schenkt uns auch die Maßstäbe zum Leben, damit diese Zeit irgendwie ein Paradies ist, ein erstes Licht des Paradieses.

Wo die Menschen nach diesen Maßstäben leben, erscheint ein bißchen Paradies in der Welt, und das ist sichtbar. Es scheint mir auch ein Beweis für die Wahrheit des Glaubens zu sein, für die Notwendigkeit, dem Weg der Gebote zu folgen, von denen wir mehr sprechen müssen. Sie sind wirklich Wegweiser, und sie zeigen uns, wie man gut lebt, wie man das Leben wählt.

Ein aufrichtiger Mensch weiß, daß er schuldig ist, daß er neu beginnen müßte, daß er geläutert werden müßte. Und das ist die wunderbare Wirklichkeit, die uns der Herr anbietet: Es gibt eine Möglichkeit zur Erneuerung, neu zu sein. Der Herr beginnt mit uns von neuem, und so können auch wir mit den anderen in unserem Leben neu beginnen.

Dieser Aspekt der Erneuerung, der Zurückerstattung unseres Seins nach so vielen Fehlern, nach so vielen Sünden ist die große Verheißung, das große Geschenk, das die Kirche anbietet.

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Dunkle Hellsicht

Samuel Reimarus entdeckte im 18. Jahr­hundert die große ­Be­deutung der Escha­to­logie für das Chri­stentum, Franz Over­beck ­­im 19. Jahrhundert die große Bedeutung des Mön­chtums. Per­sönlich hiel­ten beide weder et­was von Escha­tologie noch vom Mönch­tum­. Ähnlich in einer Anza­hl von Fällen: Wo es um die Iden­tität des Lebens geht, kann der Außenseiter eine Hell­sicht entwickeln, die den Haupt­akteuren fehlt. Der Außenseiter muß nicht glauben, was er als wesentlich für den Glau­­ben er­kennt. Die hand­lungsentlastete Hell­sicht ist zugleich dunkel, weil sie keine Verantwortung zu übernehmen hat.

„Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge siehst du nicht?“ (Mt 7, 3; Lk 6, 41) ­Zwischen dem Balken im eigenen Auge und dem Splitter im Auge des Bruders gibt es einen nie endenden Widerstreit. Der Widerstreit ist so alt, wie der Mensch alt ist auf der Erde, nur das Wort über den Widerstreit ist jünger und zählt in der gegenwärtigen Fassung zweitausend Jahre. Von der äußeren Wirk­lichkeit zur inneren Erkenntnis der Wirklichkeit führt ein wei­ter Weg, aber viel weiter ist ­der Weg von der inneren Erkenntnis zur äußeren Aner­kenntnis der Wirklichkeit im Handeln. Den Split­ter im Auge des ande­ren erkenne ich leicht, aber nur mit Mühe vollbringe ich die gleiche Erkenntnis bei mir selbst, denn die Selbst­wahrnehmung ist anders als die Fremdwahrnehmung nicht nur Erkenntnis, sondern Anerkenntnis, die ein Handeln erfordert. Diese Forderung bedroht meine Iden­tität. Jeder erkannte eigene Man­gel enthält den Ruf: Du mußt dein Leben ändern!

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11.3.08

 

Blind

Jesus,
manchmal sind wir wirklich blind,
blind für uns selbst und für die Welt rund um uns.

Vielleicht haben wir eine rosarote Brille aufgesetzt
oder eine, die die Wirklichkeit verzerrt oder filtert,
die sie verschleiert oder weichzeichnet
und uns damit die Ecken und Kanten verbirgt,
eine Brille, die uns den Blick versperrt
auf unsere ganz persönliche Realität,
auf die Welt, wie sie tatsächlich ist.

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Kritik

Wir vertragen nicht leicht ein Wort, das uns kritisiert oder in Frage stellt, auch wenn es sich um das Wort eines Mystikers handelt:
"Man kommt nicht von selbst dazu, sich von allen Neigungen und Abhängigkeiten frei zu machen, um zu Gott zu gelangen", schreibt der hl. Johannes vom Kreuz.

Ohne den Wert und die Bedeutung der menschlichen Bemühung zu vergessen, brauchen wir alle die Unterstützung und die Aktion Gottes. Er kann uns von allem, was uns gefangen hält, befreien.

Gottes Wege sind für uns manchmal problematisch, denn wir verstehen sie nicht, wir wissen aber, daß die Wege Gottes mit uns Schritte der Befreiung sind:
Eines Tages wird in uns allen die Sehnsucht nach Befreiung durch Gott wachsen.

Spirituelle Gedanken aus dem Karmel

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9.3.08

 

eingesperrt



Eingeengt
Keine Freiheit
Vom Gestrüp belagert

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abgeschnitten



Abgeschnitten vom Leben,
von der Wurzel,
von der Nahrungsquelle.

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