26.9.20
Worum geht es der Plattform Christdemokratie?
Österreich und Europa sind von christlichen Grundhaltungen und Werten geprägt.
Dazu gehören
- Respekt vor jedem Menschen
- Freiheit und Selbstbestimmung
- unbedingte Schutz der Würde des Menschen
Europa ist außerdem geprägt von der Sehnsucht nach dem Schönen, Wahren und Guten, sowie der Verpflichtung auf die Vernunft, die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit. Die Übernahme von Verantwortung zur Schaffung einer gerechteren Gesellschaft ist ebenfalls ein europäischer Grundwert.
Das Ziel: das christlich-soziale Menschenbild und das Verständnis der Würde jedes Menschen sowie der christlichen Sozialethik zu vertiefen.
Denn Freiheit und Selbstbestimmung brauchen einen Kontext. Die Relativierung unserer Grundwerte hat nicht Freiheit, sondern Abhängigkeit geschaffen; sie hat nicht die Mitte, sondern Extreme gebracht.
- Es geht darum, die unverletzliche Würde jedes Menschen in jeder Phase des Lebens zu schützen und jeden Menschen bestmöglich zu fördern und zu unterstützen.
- Es geht darum, eine eigene Identität zu wahren, auf deren Basis Integration, Begegnung, Wertevermittlung und das Zusammenleben der Kulturen gelingen kann.
- Es geht darum, die Ehe als die auf Dauer angelegte Bindung zwischen Mann und Frau, die dem familiären Zusammenhalt dient, zu stärken.
- Es geht darum, die Familie auf Basis des Leitbildes von Vater, Mutter, Kind zu fördern und zu unterstützen. Die Wahlfreiheit des Lebensmodells der Familie, Zeit füreinander und weniger Druck von außen auf die Familie sowie die Sicherstellung der Erziehungsrechte der Eltern sind wichtige politische Ziele. (Die Familie ist eine vorpolitische Einrichtung, die der Staat bestmöglich schützen muss.)
- Es geht darum, für Gleichberechtigung, Identität und Freiheit einzutreten, nicht für Gleichmacherei oder die Relativierung der Geschlechter. Es geht um Verantwortung und Zusammenhalt – und letztlich auch um die Liebe. Das soll auch in Schulen so vermittelt werden.
- Es geht auch darum, die Menschenrechte effektiv zu schützen. Dazu muss engagiert gegen moderne Formen der Sklaverei, wie zum Beispiel Menschenhandel, vorgegangen werden. Die Religionsfreiheit zu schützen und den Beitrag der Religion anzuerkennen.
- Es geht uns um die Anerkennung des Ehrenamts, das Österreich zum Blühen bringt.
25.9.20
Die fünf Kränkungen der Menschheit
Am 8. Oktober beginnt die Reihe „Die fünf Kränkungen der Menschheit“. Wissenschaftliche Erkenntnisse können den Menschen kränken und in Krisen führen:
Sigmund Freud spricht von drei „Kränkungen“:
(1) Durch Kopernikus – Der Mensch ist nicht mehr Mittelpunkt des Universums.
(2) Durch Darwin – Der Mensch stammt vom Affen ab.
(3) Durch Freud – Der Mensch ist nicht einmal „Herr im eigenen Haus“, sondern wird durch sein Es bestimmt.
Wir ziehen die Linie der Kränkungen weiter:
(4) Die Hirnforschung bestreitet den freien Willen des Menschen.
Und (5) die künstliche Intelligenz scheint die Arbeit des Menschen und damit einen wesentlichen Lebensinhalt überflüssig zu machen.
Fünf Abende jeweils mit einem Vortrag eines Experten aus der „kränkenden“ Wissenschaft (Astronomie, Biologie, Psychologie, Hirnforschung und Künstliche Intelligenz) im (Streit-) Gespräch mit einer theologischen Position.
Donnerstag, 08. Oktober 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
Kränkung I – Nikolaus Kopernikus
De revolutionibus: Aus der Mitte geworfen
Marlene DEIBL, B.A., M.A., Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Franz KERSCHBAUM, Universität Wien (Details)
Donnerstag, 15. Oktober 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
Kränkung II – Charles Darwin
Die Welt im Multi-Trauma. Der Mensch – Teil des Problems oder Teil der Lösung?
Univ.-Prof. Dr. Kurt KOTRSCHAL, Universität Wien
Univ. Ass. Mag. Dr. Elisabeth ZISSLER, Universität Wien (Details)
Mittwoch, 21. Oktober 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
Kränkung III – Sigmund Freud
Tiefenpsychologische Einsichten in unser Menschenbild. Herausgefordert und befreit zur mündigen Kränkungsbewältigung
Univ.-Prof. Mag. DDr. Matthias BECK, Universität Wien
Prof. Alfred KIRCHMAYR, Sigmund Freud Privatuniversität Wien (Details)
Donnerstag, 29. Oktober 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
Kränkung IV – Hirnforschung
Willensfreiheit – eine Illusion?
Univ. Prof. Dr. Gerhard BENETKA, Sigmund Freund Privatuniversität Wien
Univ. Prof. Dr. Angelika WALSER, Universität Salzburg (Details)
Mittwoch, 18. November, 18.30 – 20.30 Uhr
Kränkung V – Digitalität
Künstliche Intelligenz – Was kommt nach bezahlter Arbeit?
Prof. Dr. theol. lic. Phil. Peter G. KIRCHSCHLÄGER, Universität Luzern
Univ.-Ass. Mag. Dr. Irene KLISSENBAUER, Universität Wien (Details)
THEOLOGISCHE KURSE
Stephansplatz 3
1010 Wien