15.5.08

 

Ausstellung Stifte und Klöster in Österreich






Bis 14. August 2008 präsentiert die Münze Österreich ihre neue Ausstellung “Stifte und Klöster in Österreich”.

Sie zeigt als Highlight das älteste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch der Welt aus der Werkstatt Gutenbergs.

Die neue Ausstellung - sie findet wieder in Kooperation mit dem Österreichischen Staatsarchiv statt - steht im Zeichen der “Stifte und Klöster in Österreich” und porträtiert jene sechs religiösen wie kulturellen Zentren Österreichs, die auch in der gleichnamigen Silbermünzenserie enthalten sind.

Für den Besucher ergibt sich die Gelegenheit, einmalige Kunstschätze und andere historische Exponate aus nächster Nähe zu betrachten.

Die neue Ausstellung setzt sich aus rund 120 Exponaten zusammen. Wieder tragen namhafte Institutionen - diesmal vorrangig die porträtierten Klöster - mit Leihgaben zur authentischen Darstellung des Themas bei.

Ein Highlight stammt aus dem Benediktiner-Stift Sankt Paul in Kärnten: Das älteste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch der Welt ist vermutlich nicht die berühmte Gutenberg-Bibel, sondern das hier ausgestellte Altarbuch. Es wurde - so neueste Erkenntnisse - von Gutenberg um das Jahr 1450 gedruckt, vier Jahre früher als die Bibel. Forscher vermuten, dass Gutenberg vor seiner Bibelausgabe erst einmal sicher gehen wollte, dass sein System funktioniert. Sehenswert ist auch ein mit Edelsteinen besetzter und mit neun Emailminiaturen dekorierter Kelch aus dem Jahr 1717.

Die Miniaturen des aus dem Stift Klosterneuburg stammenden Kelchs stellen auf kunstvolle Art die Leiden Christi dar. Auch durchaus weltliche Gegenstände finden sich in der Ausstellung - so etwa eine Schnupftabakdose aus der Kunst- und Wunderkammer des Stiftes Göttweig. Sie gehörte einst Wolfgang Amadeus Mozart. Ebenfalls von Mozart sind Notenblätter seiner “Zauberflöte” in einer den Göttweiger Verhältnissen angepassten Besetzung.

(Es ist eine sehr kleine Ausstellung in einem Raum)

Öffnungszeiten: von Montag bis Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr
- am Mittwoch bis 18.00 Uhr -
in der MÜNZE ÖSTERREICH, Am Heumarkt 1, 1030 Wien.

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13.5.08

 

Jüdische Zugänge zur Bibel

Ein sehr interessanter Vortrag im Bibelhaus.
Wir konnten damit die jüdische Sicht zu den heiligen Büchern besser verstehen.

Nach der Zerstörung des Tempels 70 n.Chr. hat sich das Judentum neu erfunden, es entstand die rabbinische Bewegung.

Das Lernen ist im Judentum sehr wichtig, die Einprägung findet durch lautes Lesen und ständiges Wiederholen statt.

Die wichtigste Literatur sind die Gesetzeswerke Mischna und Talmudim (Halakha - "Das Leben gehen"). Jedes Detail ist genau geregelt, die Weisungen werden sehr differenziert behandelt.
Die Bibelauslegung ist sehr assoziativ in Targumim und Midraschim behandelt.

Es handelt sich nicht um eine Theologie, sondern um eine Beziehung zwischen Gott und Menschen. Zuerst hat Gott das Volk befreit, dann erst hat er ihnen die Tora gegeben.

Die Gerechten erhalten die Welt (Tosephta)
Die Grundgesetze dazu lauten nach Noah:

Die Tora ist eine Einheit, jeder Buchstabe hat einen Sinn, ebenso das Fehlen.
Sie ist beständig und darf nicht verändert werden.

Es gibt kein Früher und kein Später! Ein bestimmtes prägendes Ereignis gilt für alle, auch für spätere Generationen (z.B. der Auszug aus der Sklaverei).

Das ist orientalisches Denken in Kreisläufen, wir müssen alles wieder neu erleben. Die Zeit ist für sie keine gerade Linie wie für uns im Westen.

Es gibt nicht nur eine Auslegung, Selbstkritik findet statt, es gibt keine Dogmen, die Erfahrung ist zeitgebunden. Die Auslegung kann sich ändern, der Test wird an sich wandelnde Zeitumstände angepaßt. Die Vergangenheit wird nicht reflektiert, sondern in die Gegenwart geholt um sie für die Zukunft zu öffnen.

Das Wort des Rabbiners gilt mehr als die Tora.

Die Rabbiner sind nicht die Bösen in der Bibel, sie stellen nur Fragen, an Jesus wie auch an alle anderen, es ist eine gute jüdische Tradition, der Streit um des Himmels willen, um Gottes Willen zu ergründen und in der Auseinandersetzung mit anderen Meinungen zur Wahrheit und zum Wesen Gottes zu finden. Die Mehrheit entscheidet dann.

Einige Auslegungsbeispiele:

Vom Kleinen aufs Große schließen, den Sinn aus dem Kontext schließen, Zahlenmystik (nur aus dem Zahlenwert der hebräischen Buchstaben ersichtlich):

Beispiel: Der Satan hat eine Zahlensumme von 364, das ist das Jahr bis auf den letzten Tag des jüdischen Kalenders, dem Jom Kippur, dem großen Versöhnungsfest, an dem der Teufel keine Macht hat und wo das ganze Volk befreit wird, weil Reue stattfindet: Versöhnung mit sich selbst, mit den Nachbarn, mit Gott.
Das Scheitern gehört zum Menschen.
Es ist ein Fasttag: Kein Essen, keim Umkleiden, kein Waschen, ..

Das jüdische Pfingsten ist das Wochenfest (ein Erntedankfest), wo das Buch Rut gelesen wird. ("Die Rut" entspricht von den unvokalisierten Wörtern her der Tora). Gott hat die Tora gegeben und im Buch Rut sind einige Leitwörter enthalten, wie Chessed, die Liebe, die mehr tut, als gefordert ist. Die Liebe ist wichtiger als die Gebote.

Jesus hebt den alten Bund in der Bergpredigt nicht auf, er legt ihn nur aus!
Die Zielgruppe sind Menschen, die die Ethik des Judentums gutheißen, aber denen die anderen Vorschriften (wie z.B. die Speisevorschriften) zu weit gehen.

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12.5.08

 

Evangeliumskommentar von Kardinal Schönborn

Vergebung-Das große Geschenk

Jesus gab den Aposteln die Macht, Sünden zu vergeben.
Lossprechen, das erfordert zuerst Ansprechen. Aussprechen der Schuld. Wer sich weigert, seine Fehler zu erkennen, zu benennen, zu bekennen, dem bleiben sie erhalten. Er verweigert sich selber die Vergebung. Dabei wartet Jesus nur darauf, sie zu schenken!

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Pfingsten-Konfirmation

Sehr gut gestaltete Konfirmation am Pfingstmontag in Ternitz

In einem kleinen Theaterspiel wurde anschaulich das Beziehungsnetz dargestellt.

Die einen haben viele Anknüpfungsknoten - viele Beziehungspunkte mit anderen Menschen, andere dagegen haben gar keine oder nur sehr wenige.
Gott nimmt alle Menschen an, auch und besonders die, um die sich sonst niemand kümmert, die von den anderen gemieden werden.

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11.5.08

 

Unvollkommenheit

Ich leide an der Unvollkommenheit der Menschen, ihrer Unfähigkeit zu verzeihen, daß sie so gefangen sind vom Bösen und es gar nicht merken.
Wie ganz anders ist Gott dagegen. Kein Falsches ist an ihm. Bei ihm ist alles gut und vollkommen.
Aber hier auf der Erde sind wir alle mehr oder weniger beschmutzt und unser Sinn ist verdunkelt.
Die einzige Möglichkeit,wie wir erlöst werden können davon, ist alles, was uns bedrückt und bedrängt Jesus zu übergeben. Er befreit wirklich von aller Schuld. Es ist ein Wunder vor unseren Augen. Ihm übergebe ich alle meine Fehler, ihn bekenne ich. Mögen das alle erkennen um wirklich unschuldig vor Gott zu werden!

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Das versöhnte Herz von Frere Roger

Frère Roger war ein unschuldiger Mensch. Nicht, daß kein Fehl in ihm gewesen sei. Aber für einen Unschuldigen haben die Dinge eine Offensichtlichkeit und Unmittelbarkeit haben, die sie für die anderen nicht besitzen. Für einen unschuldigen Menschen ist die Wahrheit offensichtlich. Sie hängt nicht von Überlegungen ab. Er „sieht“ sie sozusagen, und es fällt ihm schwer, sich darüber klar zu werden, daß andere einen mühevolleren Zugang haben. Was er sagt, ist für ihn einfach und klar, und er ist erstaunt, daß die anderen es nicht ebenso empfinden. Man begreift unschwer, daß er oft wehrlos dasteht oder sich verletzlich fühlt.

Er machte sich keine Illusionen über das Böse. Er war eher verletzlicher Natur. Aber er hatte die Gewißheit, daß ein liebender und verzeihender Gott sich weigert, auf das Böse zurückzukommen. Jedes echte Verzeihen läßt den Grund des menschlichen Herzens aufleben, jenen Grund, der für die Güte gemacht ist.

Vielleicht liegt hierin das Kostbarste vom Erbe Frère Rogers: der Sinn für Liebe und Verzeihen, zwei Dinge, die für ihn offensichtlich waren, und die er in einer Unmittelbarkeit begriff, die uns oft entging. Auf diesem Feld war er wahrhaft ein Unschuldiger, stets einfach, wehrlos, im Herzen der anderen lesend, zu äußerstem Vertrauen fähig. Sein heller, unbefangener Blick spiegelte dies wider. Er fühlte sich unter Kindern deshalb so wohl, weil sie die Dinge mit derselben Unmittelbarkeit leben und erleben; sie können sich nicht schützen und können nicht glauben, was kompliziert ist; ihr Herz fliegt allem zu, was sie berührt.

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