23.5.08

 

Sehnsucht nach dem Himmel

Ich vermisse so sehr den Himmel. Ich habe ihn schon einmal ein Stück weit erlebt - in total glücklicher Gemeinschaft sein mit Menschen, die einen annehmen und schätzen. Alles paßt, Gott wird gelobt und schenkt sich uns. Alles hat einen Sinn. Die Welt ist schön.

Doch jetzt ist Golgotha für mich - von allen verlassen, abgelehnt und verkannt leben zu müssen, keine Liebe erleben zu dürfen. Das ist so grausam. Ohne Hoffnung zu haben. Alles ist leer und sinnlos.

Allein Gott trägt uns durch und die Gebete lieber Menschen, die auch an Gottes unendliche Liebe glauben und für andere Menschen eintreten, nicht nur an sich denken, sondern ein Herz für andere haben, denen der Nächste nicht egal ist, die nicht ablehnen und ausstoßen, die den glimmenden Docht im Herzen der Trostlosen nicht auslöschen, die nicht auf den treten, der am Boden liegt, die barmherzig sind mit den Sündern und sie nicht verurteilen, die sich ihnen in Liebe zuwenden, die Zeichen der Wertschätzung und totalen Annahme setzen. Die sind es, die Gott gefallen und sich einen Schatz im Himmel erwerben.

Weh denen, die verblendet sind in ihrem Zorn und ihrer Ablehnung!
Die nichts anderes als negatives im andern sehen, ihm ihre Hilfe verweigern. Die da sein könnten und unendliches geben könnten und es nicht tun. Es ist ihre freie Entscheidung, aber sie verdienen sich die Hölle damit. Mögen sie erkennen, was sie tun und umkehren zum Willen Gottes, der immer nur Liebe geben kann, nie Schlechts und Falsches!

Auch wenn wir vieles nicht erkennen wir müssen Gott mehr vertrauen als uns selber, denn wir haben nur ein begrenztes Bewußtsein.

Ich wünsche es uns allen, daß wir das immer mehr erkennen und uns Gott ganz hingeben, ihm alles übergeben! Alle unsere Schwächen und Fehler, unsere inneren Wunden, die uns andere oder wir selbst uns zugefügt haben. Jesus allein heilt alle unsere Wunden. Mögen wir das immer mehr erkennnen und danach handeln!
Dann beginnt das Reich Gottes mitten unter uns in dieser gefallenen und bösen Welt.

Gott ist größer, als alle unsere Schuld. Ihm können wir alles geben. Es gibt nichts, was er nicht heilen kann, selbst die verborgensten und unangenehmsten Sünden. Mögen wir das immer mehr erfahren!

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22.5.08

 

Pias erschütternder Bericht


Vor kurzem hat uns Pia von den Grausamkeiten in Brasiliens Gefängnissen berichtet. Sie war für 3 Jahre als Missionarin dort. Berührt vom Schicksal der Gefangenen dort hat sie eine tatkräftige Gefängnispastoral aufgebaut. Die Jugendlichen werden von der Gesellschaft ausgestoßen, gefoltert und ermordet, ausgeführt von Polizisten, Verfahren werden verschleppt, alles wird vertuscht. Es sind doch auch Menschen, die da so kaltblütig umgebracht werden. Das hat ihr schließlich sogar Morddrohungen eingebracht! Doch sie ließ sich nicht beirren und hat sich tatkräftig für bessere Zustände eingesetzt. Erschütternd, wie grausam Menschen zu anderen sein können!
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Die Gefängniszellen sind katastrophal überbelegt, die Hygienezustände unvorstellbar.
"Ein Gefangener erzählt mir, dass er 3 mal angeschossen wurde und insgesamt 15 Schüsse abbekommen hat. Ich sehe eine riesengroße Narbe auf seinem Bauch. Dann erzählt er mir, dass er wirklich sehr großes Glück gehabt hat. Andere sterben ja bereits beim ersten Schuss. Er vertraut mir etwas an, was er sonst ganz wenigen Menschen erzählt hat: Als er beim 3. Mal 3 Monate im Koma war, hat er einen Traum gehabt. Er hat Jesus gesehen und Menschen bei ihm. Doch als er auf Jesus zuging, sagte dieser zu ihm, dass er noch nicht bereit sei und noch einiges zum Lernen habe. Der Gefangene sagte zu mir, dass er genau das jetzt tun wolle. Er denkt nach über den Sinn des Lebens und versucht sein Leben zu ordnen. Er kann zwar noch nicht ganz „ja" zu Gott sagen, aber er denkt viel nach. An dieser Stelle wird unser Ge-spräch unterbrochen, weil die Gruppe noch mit dem ganzen Block beten will, bevor uns die Wärter in einen anderen Block sperren."
„Ich würde nicht immer wieder in die Gefängnisse und Polizeistationen gehen, wenn ich nicht aus dem Glauben die Kraft schöpfen könnte – und aus der Gemeinschaft meiner Mitarbeiter/innen und meiner Leute in der Basisgemeinde."

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21.5.08

 

Die Gemeinschaft vom Lamm

Die Gemeinschaft vom Lamm hat ihren Ursprung in diesemWort: „In seiner Person hat Christus die Feindschaft getötet“

Dieses Wort nimmt in einem Vorsatz Gestalt an, der im einfachen Alltag gelebt werden soll: „Auch wenn ihr verletzt seid, werdet ihr niemals aufhören, zu lieben.“

 

Concordiabibelschule

am 19.5.2008 mit Pater Sporschill (jeden Montag)

Zuerst um 18 Uhr eine sehr schlichte und tiefgehende Messe.
Danach Agape und Bibelschule.


Er macht das sehr lebendig, bringt anschauliche Beispiele, damit es verständlich wird.

Wir nehmen das Matthäusevangelium durch.

Was sagt es uns heute?

Durch die Beziehung werden wir verändert, bekommen Selbstbewußtsein und eine Ausrichtung. Wenn ich weiß, daß ich mich geliebt fühle, kann ich selbst lieben.

Zu Beginn der Stammbaum Jesu
Alles ist schon vorgebildet. Jeder bringt seine eigene Geschichte mit, damit müssen wir leben. Sie enthält Belastendes aber auch viel Schönes.

Die Geburt
Josef: Obwohl er gute Gründe hätte, schützt er Maria. Er vertraut Gott entgegen allem Anschein.

Die heiligen 3 Könige
Sie vertreten die damals bekannten Kontinente, d.h. die ganze Welt.
Gott erscheint zuerst den Hirten - es ist das Bild von Jerusalem - dann allen Völkern.

Das Gute stößt immer auf Widerstand!
Ägypten ist das Land der Rettung, aber auch der Sklaverei.

Johannes der Täufer ...
hat alles vorbereitet. Auch wir haben Lehrer, Vorbilder, nach denen wir uns richten.
Wer hat meine Wege bereitet?

Die Versuchung
Jeder muß durch eine harte Schule gehen.
Du mußt vorher trainieren!

Die Taufe
Jesu Lebensprogramm wird proklamiert:
Er wird geopfert, er tritt für andere ein, er ist der Sohn Gottes.

Jesus beginnt zu arbeiten.
Er sucht den richtigen Ort: Kapernaum (="Ort des Nahum").
Er zeigt den Menschen, wo das Heil herkommt.
Wir fragen uns das auch jeden Tag.
Wo ist der Himmel?
Das Positive in einer gefallenen Welt sehen!
Jesus sucht sich Mitarbeiter. Er zeigt ihnen, was zu machen ist.
So wie das eine Firma auch macht, wenn sie im Ausland eine Zweigstelle eröffnet.
Er schult sie. Er trainiert sie im internen Bereich.

Kapitel 5-7
Die Tora Jesu (sein Gesetzeswerk)
Mein Joch ist leicht (leichter als die Tora).
Hier wird deutlich, was Jesus wichtig ist.

Kapitel 8
Jesus hat schon vieles bewirkt.
An jeweils einem konkreten Fall zeigt er den Menschen etwas.
Leviticus ist das Buch von den Regeln.
Unrein bedeutet, du wirst geschont, von den religiösen Pflichten entbunden (z.B. wenn du eine ansteckende Krankheit hast).
Diese Krankheit ist eine Frage der Kommunikation.
Der Priester war der Gesundheitsbeamte, der die Reinheit bestätigen mußte.
Er führt den Ausgegrenzten in die Gemeinschaft zurück.
Schuld ist hier nicht das Thema.
Wir müssen lernen Gemeinschaften zu gründen.
Alle Menschen brauchen eine Familie, eine Gemeinschaft, besonders die, die draußen stehen.

Um sich schlagen aus Verzweiflung, daß sich die andern mit ihm beschäftigen.

Vs. 8,9: Was Jesus vorher gepredigt hat, zeigt er ihnen in einem praktischen Unterricht.

Kaffa heißt Dorf und Nahum ist ein Prophet: Seht auf das Evangelium und die Boten des Evangeliums, die Freudenboten! Das heißt den Menschen eine Freude machen und sie nicht ablehnen, auch wenn sie Dinge tun, die wir nicht gutheißen können.

Der Glaube ist nicht auf eine Religion beschränkt.
Kardinal Martini fragte Umberto Eco: Was glauben die, die nicht an Gott glauben?

Jesus deckt auf: Bei den Menschen, wo man es am wenigsten erwarten würde, ist Vertrauen da. Der Hauptmann hat eine große Erwartung.
Wer sich selbst aufgibt, stirbt.
Der Hauptmann respektiert die jüdischen Regeln, daß Jesus sich unrein machen würde, wenn er in sein Haus käme.
Jesus staunt. Er heilt mit dem Wort.
(Johannes intensiviert alle Geschichten, er vertieft sie. Er spricht vom Sohn statt dem Diener, den Jesus heilt).

Jesu Leitbild

Hier wirkt er in der öffentlichen Welt.

In der Familie funktioniert es anders, viel intimer.
Die Heilung findet durch Berührung statt.
Die Familie ist ein Raum der Therapie, wo man sich erholen und stärken kann.
Das kann man sich nicht überall leisten, Schwäche zu zeigen.

So gibt es das hohe Ziel, Familien und Gemeinschaften aufzubauen.

Dankbar sein für jede Freundschaft.

Vs 16-17 - Die Übersetzung ins Allgemeine

Nach dem Prototyp nun die industrielle Produktion.
Das Zitat aus dem 4. Gottesknechtlied (Er trug unsere Krankheiten).

Der Weg für uns ist durch Anteilnahme, sich selber berühren lassen, die Krankheiten mittragen, mit den Menschen sein, innere Nähe, kein Opfer ist umsonst. Nicht die Medizin ist das Entscheidende. Für andere beten, zuhören, auf etwas verzichten für den anderen, den Graben in der Not abbauen, der zwischen uns ist.

Wie kann ich dem anderen zeigen, daß ich mit ihm bin?

Es gibt nicht nur das Äußere, das Materielle.

Das 2.Summarium

Jesus redet von denen, die ihm nachfolgen.

Auf die gemütliche Tour geht es nicht!

Laß die Toten die Toten begraben!

Es gibt keinen Kompromiß!

Nicht reserviert sein!

Die wichtigen Dinge des Lebens anstreben: Ehe, Orden,..

Wo ist dein Herz?

Dasein, wenn es dich braucht.

Nur wer ganz bei einer Sache ist, wird etwas bewegen!

Wenn du im Orden bist, besuchst du deine Eltern, wenn sie dich wirklich brauchen, nicht wenn sie gerade Lust haben, dich mal zu sehen.

Aus einer Beziehung kommt ein neues Licht. Der Fokus ist woanders.

Jugendlichen Verantwortung übertragen.

Wo ist dein Herz? - Von daher kommt die Kraft.

Mit Jesus kommt man in Stürme!

Er schläft oft bei unangenehmen Situationen. Was sollen wir da tun? Du mußt ihn wecken! Er deckt den Kleinglauben auf. Vgl. Jona.

Waseln sind nicht brauchbar. Du mußt schon einmal untergegangen sein!
Denn Menschen, die nichts erlebt haben, sind intolerant.

Die Heilung des Besessenen

Er bereitet die Schüler für die Mission vor.

Das Schwein im Judentum ist ein Symbol für die Macht der Heiden (eine Symbolgeschichte). Äußere Stärke - diese Macht geht unter. Durch die Heilung.

Gerechtigkeit, Liebe, Achtsamkeit, Freundschaft bringt die äußeren Gewalten zum Untergang.

Jesus bringt die Qualität der Beziehungen.
Er zeigt seine Macht - keine weltliche - wo die Seele geheilt wird und Frieden entsteht. Wenn eine Gruppe zusammenhält, ist die Umwelt machtlos.

Umgekehrt, wenn du alle Macht hast, aber einsam bist, bist du arm dran.

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19.5.08

 

Tiefgehende Beziehungen

Eheliche Partnerschaft und familiäres Zusammenleben erscheinen auf den ersten Blick nicht gerade als Prototypen einer spirituellen Lebensform.

Zu lange hat die kirchliche Tradition ausschließlich das kontemplative Leben in der Ordensgemeinschaft oder die Berufung zum zölibatären Priesterleben als Idealfall geistlicher Existenz angesehen.

Tatsächlich ist es aber so, dass spezifische Dimensionen der partnerschaftlichen Lebensgemeinschaft nicht nur legitime, sondern besonders glaubwürdige Verwirklichungsformen christlicher Existenz in der Welt von heute sein können.

Die Art und Weise, die Wirklichkeit als Paar zu sehen, eröffnet neue Zugänge zur Ehe. Das Nachdenken und Reden über den gelebten Beziehungsalltag werden zu einer wesentlicher Glaubenserfahrung.

Im Forum Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreich fand in der letzten Zeit eine intensive Befassung mit diesem Thema statt.

Die christliche Spiritualität ist grundsätzlich als Rückbindung an Gott zu verstehen, vor allem weil manche Beziehungsqualitäten, wie etwa Vertrauen, innerweltlich nie ganz erfüllt werden können und nach Transzendenz verlangen.

In diesem Sinn ist Spiritualität Ausdruck einer zutiefst menschlichen Sehnsucht.

Bei Veranstaltungen mit ExpertInnen und nach vielen Gesprächen kamen sie zu der Einsicht, dass es richtiger ist, von Ehespiritualitäten zu sprechen, denn es gibt viele unterschiedliche Ausprägungen, und diese sind jeweils von Paar zu Paar verschieden. Wir waren uns darüber einig, dass es sich bei der Ehe-/Paar-/Beziehungsspiritualität um eine Form der Intimität handelt, die Paare ganz individuell miteinander gestalten. Spiritualität ist keineswegs ausschließlich im gemeinsamen Gebet spürbar, sondern auch, oder vielleicht gerade in den vielen Begegnungen des Alltags.

Paare erfahren das möglicherweise erstmals, wenn sie spüren, dass sie zusammen gehören und dass hier mehr am Wirken ist, als ihre persönliche Attraktivität. In Zeiten der Enttäuschung und Verletzung können sie durch die Ausrichtung auf Gott hin trotz aller Unzulänglichkeiten, der Begrenztheit und sogar des Scheiterns beglückend leben und wieder Kraft und Hoffnung schöpfen.

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