8.4.16

 

Das Schlüsselprinzip

Vielerorts gibt es Gebäude oder Räume in Kirchengemeinden, die mittlerweile nur selten genutzt werden. Dies liegt unter anderem durch die immer größer werdenden Pfarreistrukturen, aber auch der demografische Wandel spielt hier sicherlich eine große Rolle.
Doch was tun mit den Gebäuden, die eine immer größere Last darstellen, weil sie verwaltet und gepflegt werden müssen? Die Gebäude abzuschließen und die Schlüssel einzusammeln ist auf jeden Fall nur auf ganz kurze Sicht eine Lösung.
Ich habe vor einiger Zeit einen schönen Artikel über die Bruderklausen-Kapelle gelesen, die ihren Standort in der Schweiz hat. Dort ist der verantwortliche Pfarrer hingegangen und hat genau das Gegenteil von dem gemacht, was viele erwartet hätten: Er hat die Schlüssel vervielfältigt und verteilt.
Das Schlüsselprinzip ist für fast jedes Gebäude umsetzbar, dennoch wird vielerorts sofort das ABER kommen. Dieses ABER muss immer überwunden werden, doch es lohnt sich. Rückblickend auf meine Jugendzeit war es ähnlich, dass mit der Übergabe des Schlüssels zum Pfarrheim die Verantwortung gestiegen ist. Natürlich gab es zu jeder Zeit immer Diskussionen rund um die mal mehr oder weniger großzügige Schlüsselvergabe, doch die vielen Begegnungen die durch die Schlüssel möglich wurden, würden bei der Erbsenzählerei deutlich überwiegen.
In dem Fall der Bruderklausen-Kapelle hat sich das Schlüsselprinzip auch gelohnt und eine aktive Gemeinschaft ist entstanden, die sich rund um die Kapelle engagiert und in ihr einen Glaubensort gefunden hat. Die Aktion lädt zur Nachahmung ein und bietet eine große Chance das verlassene Orte, wie alte Kirchen, Kapellen und viele weitere neu entdeckt und belebt werden.

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