10.2.25
Der Mensch ist im Grunde gut
Der Mensch ist im Grunde gut, hilfsbereit, empathisch, kooperativ.
Für den 1988 geborenen Bregman ist die Menschheit nicht durch das „survival of the fittest“ weitergekommen, sondern mit Rousseau durch das „survival of the friendliest“ und er gibt zahlreiche historisch belegte Beispiele dafür.
29.1.25
Wirtschaftspolitik - Entscheidung statt Sachzwang
In den Jahren nach der Finanzkrise war „Sachzwang“ ein viel verwendeter Begriff; zu vielen politischen Entscheidungen gebe es keine Alternative, wurde argumentiert. Dagegen hat die dreifache Krise der letzten Jahre – die Pandemie gefolgt von Inflation und dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und den Westen – die Dringlichkeit von Wirtschaftspolitik als bewusster Gestaltung und Entscheidung deutlich gemacht.
Diese Entwicklung der letzten Jahre scheint allerdings auch manche Themen der Jahre davor wie weggewischt zu haben: Die Diskrepanz zwischen „Norden“ und „Süden“ auch innerhalb der EU und damit die Frage einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik in der Eurozone, die Vereinbarkeit von Sozial-, Wirtschafts- und Klimapolitik, die Rolle der Finanzmärkte und ihre Dominanz über die Realwirtschaft.
Mit diesen ungelösten Fragen beschäftigt sich der Ökonom Kurt Bayer. Er war leitender Beamter im Bundesministerium für Finanzen, danach von 2002-2004 Mitglied des Direktoriums der Weltbank und 2008-2012 der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. In den letzten 15 Jahren hat Bayer rund eintausend Blogbeiträge verfasst, in denen er aktuelle Ereignisse mit Grundsatzfragen der Ökonomie und Wirtschaftspolitik verbindet. Ausgewählte Texte sind jetzt als Buch erschienen: „Wirtschaftspolitik. Kunst mit Wissen“ – denn Wirtschaftspolitik, meint Bayer, habe einen kreativen Anteil, brauche aber auch handwerkliches Können, Wissen und Erfahrung. Nicht zuletzt müsse darüber aber auch offen kommuniziert werden, im Dialog mit Öffentlichkeit und Bevölkerung.
1.1.25
Über bewusste und unbewusste Manipulation - Gaslighting und Werther-Effekt
„Gaslighting“ ist eine Form von psychischer Gewalt, bei dem die Opfer so durch Lügen und gezielte Einschüchterung manipuliert werden, dass sie anfangen, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln und bisweilen dem Wahnsinn verfallen; und der „Werther-Effekt“ bezeichnet eine Häufung von Suiziden nach Publikationen, die als Anleitung zum Selbstmord verstanden werden können.
Was früher bestenfalls Psychologen und individuell davon Betroffenen ein Begriff war, scheint im 21. Jahrhundert ein gesamtgesellschaftlicher Faktor geworden zu sein. Denn vor allem Gaslighting ist längst ins Repertoire politischer Spin-Doktoren eingegangen, um unangenehme Themen loszuwerden und andere, meist symbolische, Inhalte öffentlich in den Vordergrund zu rücken. Welche Folgen hat das für die Menschen? Kann man die steigende Anzahl von depressiven Erkrankungen mit einer Art multiplem Werther-Effekt erklären?
Labels: Manipulation