13.6.16

 

Papst rügt Asylpolitik von Kurz

Flüchtlingsboote durch die Marine abdrängen, Gerettete auf der griechischen Insel Lesbos internieren: Der Vorschlag von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz ("australisches Modell") schlägt bis in den Vatikan Wellen. Kardinal Antonio Maria Vegliò nannte den Kurz-Vorstoß am Dienstag "menschenunwürdig". Vatikan-Kenner sind sicher: Diese Strafpredigt war mit dem Papst abgesprochen.
Dennoch stellte sich am Dienstag die gesamte ÖVP hinter Kurz: Von Innenminister Wolfgang Sobotka bis hin zu Parteichef Reinhold Mitterlehner schalteten alle ÖVP-Minister auf einen harten Kurs um. Zum Ärger der SPÖ: Die neue Staatssekretärin Muna Duzdar und die Minister Thomas Drozda und Alois Stöger sprachen sich gegen den Plan aus. Einzig Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil kann den Vorschlägen von Kurz viel abgewinnen, sieht nur nicht Australien als Vorbild.
Kurz und Duzdar schnüren Paket für Integration
Auf Doskozil verwies Kurz auch in ÖSTERREICH. Er werde sich am Ende mit seinem Plan durchsetzen, so der Außenminister. Für den er auch prominente deutsche Unterstützung erhielt. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer stellte sich gestern demonstrativ hinter Kurz.
Kanzler Christian Kern jedenfalls tat gestern alles, um den Streit nicht völlig eskalieren zu lassen: Kurz und Staatssekretärin Duzdar wurden beauftragt, innerhalb von 14 Tagen ein umsetzbares Integrationspaket zu schnüren. So soll geklärt werden, ob Asylwerber arbeiten dürfen.

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