26.5.17
Brot Video starten, abbrechen mit Escape Video: Brot - Was steckt drin, was macht uns krank?
Brot
beziehungsweise das darin enthaltene Getreide ist in Verruf geraten.
Was ist dran an den Büchern, die Weizen verteufeln. Macht uns das
Getreide wirklich krank?
Einige Menschen werden durch Brot und Getreide wirklich krank. Aber nur, wenn sie an folgenden Vorerkrankungen leiden:
- Zöliakie. 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leidet an der Glutenunverträglichkeit. Langfristig wird dabei die Darm-Schleimhaut zerstört.
- 0,1 Prozent leidet an Weizenallergie.
- Bei 8 Prozent der Menschen, die auf glutenhaltiges Getreide reagieren, kennt man den Grund nicht. Wissenschaftler nennen das Phänomen deshalb Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität. Darunter leidet auch Nicole, deren Fall Sie im Video sehen können.
Diese Erkrankung wird erst seit ein paar Jahren
anerkannt, sagt Studiogast Walburga Dieterich. Früher wurden Menschen
aufgrund der unklaren Symptome als Reizdarm-Patienten erfasst – oder auf
die psychosomatische Schiene geschoben. Dieterich hält die Hysterie,
die gegen Weizen aufgebaut wurde, trotzdem für falsch. Bücher, die
Fakten einseitig darstellen, falsch zitieren oder aus dem Zusammenhang
reißen, seien "sehr gefährlich".
Sind Pflanzen-Eiweiße schuld?
Neben Gluten stehen auch andere Proteine im
Getreide in Verdacht, körperliche Beschwerden auszulösen: die
sogenannten ATIs. Diese Eiweiße sitzen im Korn, regulieren vermutlich
den Stoffwechsel der Pflanze und schützen sie vor Fraßfeinden. ATIs sind
schwer verdaulich und können im Darm leichte Entzündungen auslösen, die
sich verstärken und gefährlich werden können, wenn der Darm bereits
entzündet ist.
Über die Lymphknoten können sich zudem überall im
Körper auch andere bereits vorhandene Entzündungen und
Autoimmunerkrankungen verschlimmern. Bislang wissen Forscher, dass der
ATI-Gehalt je nach Getreidesorte stark schwankt. Empfehlungen für
Weizensensitive können sie aber noch nicht geben. Da neue
Getreide-Züchtungen die Zusammensetzung von Eiweißen verändern, könnten
sie mitverantwortlich für die Entzündungsreaktionen im Körper sein.
Weizen nicht verteufeln
Generell macht Brot nicht krank und Weizen ist ein
wertvolles Nahrungsmittel. Für Menschen, die auf glutenhaltiges
Getreide mit körperlichen Beschwerden reagieren (Zöliakie,
Weizenallergie, Weizensensitivität), kann Brot allerdings zum Problem
werden. Nur diese Gruppe muss beim Verzehr von weizenhaltigen Produkten
aufpassen.
Der Rückgriff auf Roggen, Gerste, Dinkel oder auf
alte Weizen-Sorten (Emmer, Kamut, Einkorn) ist kein Ausweg, denn auch
sie enthalten Gluten. Emmer, Kamut und Einkorn sind zudem beim Anbau
anfälliger für Krankheiten und Pilz-Befall, der ebenfalls
gesundheitsschädlich sein kann.
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