4.5.17

 

Was bedeutet HD?

Unter einer Hüftgelenkdysplasie versteht man eine Fehlbildung der Hüftgelenke, d.h., dass Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne nicht korrekt aufeinander passen. Die Fehlbildung tritt meistens
beidseitig auf und kann unterschiedlich ausgeprägt sein.

Weil in einem dysplastischen Hüftgelenk nicht alle Teile gleichmäßig beansprucht werden, kann es zu
entzündlichen und degenerativen Veränderungen kommen.

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Entstehung,  Symptome , Therapie   und Vorbeugung

Gelenkerkrankungen kommen bei Hunden häufig vor und können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Die sogenannte Hüftgelenksdysplasie tritt insbesondere bei großen Hunderassen auf.
Es ist eine Skeletterkrankung, die mit einer Deformation des Hüftgelenks einhergeht. Dabei kommt es zu einer Veränderung des Oberschenkelkopfs, der Hüftgelenkpfanne oder von beiden Knochenteilen, die nicht ordnungsgemäß ineinander passen. Insbesondere ältere Hunde leiden am Verschleiß der Gelenke und Knorpel. Nicht selten sind bereits Welpen großwüchsiger Rassen von dieser Knochenerkrankung betroffen, die sich durch unterschiedliche Einflüsse während des Wachstums ausbildet.

 Die Entstehung einer Hüftgelenksdysplasie ist multifaktoriell bedingt. So können genetische Komponenten, eine fehlerhafteErnährung und auch eine Überlastung des Bewegungsapparates die Entstehung der Erkrankung begünstigen.


Informationen für Tierbesitzer und Züchter

Bei Bewegung werden die Hüftgelenke regelmässig zyklisch belastet. Ein stabiles Gelenk erträgt diese lebenslange Belastung problemlos, es bleibt gesund. Die regelmässige Belastung ist sogar notwendig für die Ernährung des Gelenkknorpels. Bei einem instabilen oder fehlgebildeten Hüftgelenk jedoch führt die wiederkehrende Fehlbelastung zu Zerrungen der Gelenkskapsel, der Bänder und zur Schädigung, des Gelenkknorpels und der gelenksbeteiligten Knochen. Es entwickeln sich knöcherne Zubildungen und Verformungen am Gelenk, welche auf dem Röntgenbild als bleibende Arthrose sichtbar sind. Die Folgen sind Schmerzen im Hüftgelenk. Die Hunde versuchen die Hintergliedmasse zu entlasten. Diese beiden Mechanismen führen zu Muskelschwund, was die Arthrose weiter fördert, weil dadurch die stützende Funktion der Muskulatur am Hüftgelenk wegfällt. Hunde mit mittel- bis hochgradiger HD sind deshalb meist weniger aktiv. Sie legen sich häufig hin, zeigen Mühe beim Aufstehen und lahmen in der Hinterhand, insbesondere nach längerem Liegen.

Massnahmen beim erwachsenen Hund

Nach Abschluss des Wachstums kann das Hüftgelenk durch jedwelche Massnahme nicht mehr im positiven Sinne verändert oder beeinflusst werden. Durch die Instabilität im Hüftgelenk entwickelt sich aus der HD die Hüftgelenkarthrose (Coxarthrose). Durch Entzündungsvorgänge und Knorpel- und Knochenzubildungen verändert sich das Hüftgelenk dramatisch. Die Bewegungsspanne des Hüftgelenkes ist eingeschränkt, Schmerz und ausgeprägte Lahmheit prägen das klinische Bild. Die Behandlungsformen konzentrieren sich auf Schmerzbekämpfung und Verschleissreduktion.
Eine gesicherte Wirkung auf das Wohlbefinden eines jeden Coxarthrose-geplagten Hundes haben auch im fortgeschrittenen Alter das Gewicht und das Bewegungsmuster. Ein mager gehaltener Vierbeiner dankt Ihnen jedes Kilogramm, das er weniger mit sich herumtragen muss. Dabei muss vor allem der Besitzer konsequent allen Bettelversuchen des hungrigen Hundes widerstehen. Mässige und regelmässige Bewegung ist die Losung für ein akzeptables Hundeleben ohne allzu starke Belastung der Gelenke. Gezieltes, kurzes Muskeltraining durch Schwimmen oder Joggen stärkt den Halteapparat um das Hüftgelenk und führt zu einer weniger ausgeprägten Lahmheit oder gar dem jahrelangen Hinauszögern von teuren Operationen.

Wirksame Schmerztherapien sind oral zu verabreichenden Schmerztabletten. Vor allem die Gruppe der sogenannten Nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAID) geniesst zurecht grosse Popularität, weil sie schmerz- und entzündungshemmend in den Gelenken wirkt und wenige Nebeneffekte auftreten. Cortison, welches in der Vergangenheit oft angewendet wurde, wirkt auch hervorragend, baut aber Gewebe aller Art rasch ab führt zu erhöhter Wasseraufnahme und Urindrang. Vom Einsatz von Cortison ist deswegen dringendst abzuraten. Eine Schmerzlinderung haben auch die GAG und vor allem das darin enthaltene Chondroitinsulfat. Sie stärken den Gelenkknorpel durch Flüssigkeitseinlagerung und verhindern so, dass zu früh der unter dem Knorpel liegende Knochen freigesetzt wird.

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