12.10.17
Ein Manifest für die Verteidigung Europas
ine Gruppe christlich-konservativer europäischer Intellektueller hat vor einigen Tagen ein als „Pariser Erklärung“
bezeichnetes Manifest veröffentlicht, in dem sie die gegenwärtige
geistige und kulturelle Lage Europas analysieren und zu seiner
Verteidigung gegen die Herausforderungen aufrufen, die es in seiner
Existenz bedrohen. Zu den Unterzeichnern gehören mit den Philosophen Robert Spaemann (einem Berater Benedikts XVI.) und Robert Scruton zwei der führenden Stimmen des europäischen Konservatismus der Gegenwart.
Die geistige Erneuerung Europas erfordere die Zurückweisung der Ideologien des falschen Europas sowie die Wiederanbindung an die geistigen Wurzeln, aus denen Europa einst entstanden sei und zu seiner Kulturhöhe emporwachsen konnte. Europa müsse sich auf seine „tiefe historische Weisheit und seine Traditionen beziehen“, um eine Zukunft zu haben.
Mit zunehmendem Bewusstsein dafür, dass die behandelten Phänomene Teil einer größeren geistig-kulturellen Krise sind, die den gesamten europäischen Kulturraum betrifft, begannen wir ab 2015 damit, aus einer christlich-abendländischen Perspektive heraus mögliche praktische Antworten auf diese Krise zu suchen und entsprechende Ansätze zu entwerfen.
Unter einer christlich-abendländischen Perspektive verstehen wir dabei:
2. Das Christentum als Erbe und Auftrag
Wir betrachten das Christentum als unser Erbe und seine Kontinuität in Europa als unseren Auftrag.
Das Christentum ist die Verwirklichung des christlichen Glaubens im Leben der Menschen, in der Kultur und in der gesellschaftlichen Ordnung. Es entstand und wächst aus der Berührung des Menschen durch das Heilige, das über die Jahrhunderte hinweg das, was es in allen Kulturen und allen menschlichen Werken an Gutem vorfand, in seinen Dienst stellte, veredelte, formte, vollendete und zu einer Einheit verband.
Große Opfer wurden erbracht, damit das Christentum seine Größe und Kulturhöhe erreichen und behaupten konnte, und entsprechend groß ist die Verantwortung jeder neuen Generation von Christen, der dieses Erbe anvertraut ist, um es fortzusetzen.
Papst Franziskus rief vor dem Hintergrund der Herausforderungen, denen das Christentum in Europa immer stärker ausgesetzt ist, dazu auf, „die europäische Identität zu bewahren und wachsen zu lassen“.
Das Vorhaben richtet sich unabhängig von Konfession oder Herkunft an alle, die sich mit dem christlich-abendländischen Erbe Deutschlands und Europas identifizieren und einen tätigen Beitrag dazu leisten wollen, dieses Erbe auch unter schwierigen Bedingungen zu pflegen und weiterzugeben.
- Die Unterzeichnet kritisieren, dass ein „falsches Europa“ dabei sei, das authentische Erbe Europas sowie seine Kulturen und Nationen zu zerstören. Dieses falsche Europa beruhe auf einer „Kultur der Ablehnung des Eigenen“, strebe nach der Trennung Europas von seinen Wurzeln und sei „unüberwindbar vorurteilsbehaftet gegenüber der Vergangenheit“.
- Es werde von Akteuren vorangetrieben, die geistig und kulturell heimatlose „Waisen aus eigener Wahl“ seien, einer utopischen Ersatzreligion und einem „Aberglauben an einen unaufhaltbaren Fortschritt“ anhingen und dabei auch ein „falsches Christentum“ für ihre Zwecke konstruiert hätten.
- Dieses falsche Europa sei dabei, die „Kolonisierung unserer Heimat“ vorantreiben, einen „pseudoreligiösen Kreuzzug für eine entgrenzte Welt“ zu führen und eine technokratische Tyrannei zu errichten.
Die geistige Erneuerung Europas erfordere die Zurückweisung der Ideologien des falschen Europas sowie die Wiederanbindung an die geistigen Wurzeln, aus denen Europa einst entstanden sei und zu seiner Kulturhöhe emporwachsen konnte. Europa müsse sich auf seine „tiefe historische Weisheit und seine Traditionen beziehen“, um eine Zukunft zu haben.
1. Hintergrund
Das Projekt Sankt Michael geht auf einen im Umfeld der Bundeswehr entstandenen Gesprächskreis zurück, der sich ursprünglich mit sicherheitsbezogenen Herausforderungen für Deutschland und Europa auseinandersetzte. Später erweiterte sich sich das betrachtete Themenspektrum auf Fragen gesellschaftlicher Resilienz.Mit zunehmendem Bewusstsein dafür, dass die behandelten Phänomene Teil einer größeren geistig-kulturellen Krise sind, die den gesamten europäischen Kulturraum betrifft, begannen wir ab 2015 damit, aus einer christlich-abendländischen Perspektive heraus mögliche praktische Antworten auf diese Krise zu suchen und entsprechende Ansätze zu entwerfen.
Unter einer christlich-abendländischen Perspektive verstehen wir dabei:
- Die Wahrnehmung Europas als eines im Christentum wurzelnden und durch es geformten und geeinten Kulturraums;
- Die Wahrnehmung der Krise Europas als primäre Folge des Wirkens geistiger Faktoren sowie der Abwendung und Abtrennung von seinen geistigen Wurzeln;
- Die Ansicht, dass die Überwindung dieser Krise aus diesen Wurzeln und den daraus gewachsenen kulturellen Beständen heraus gelingen kann;
- Die Ansicht, dass diese Überwindung christliches Handeln in Form von Dienst am Nächsten und am Gemeinwesen erfordert.
2. Das Christentum als Erbe und Auftrag
Wir betrachten das Christentum als unser Erbe und seine Kontinuität in Europa als unseren Auftrag.Das Christentum ist die Verwirklichung des christlichen Glaubens im Leben der Menschen, in der Kultur und in der gesellschaftlichen Ordnung. Es entstand und wächst aus der Berührung des Menschen durch das Heilige, das über die Jahrhunderte hinweg das, was es in allen Kulturen und allen menschlichen Werken an Gutem vorfand, in seinen Dienst stellte, veredelte, formte, vollendete und zu einer Einheit verband.
Große Opfer wurden erbracht, damit das Christentum seine Größe und Kulturhöhe erreichen und behaupten konnte, und entsprechend groß ist die Verantwortung jeder neuen Generation von Christen, der dieses Erbe anvertraut ist, um es fortzusetzen.
Papst Franziskus rief vor dem Hintergrund der Herausforderungen, denen das Christentum in Europa immer stärker ausgesetzt ist, dazu auf, „die europäische Identität zu bewahren und wachsen zu lassen“.
3. Unser Vorhaben
Das nächste Ziel des Projektes ist die Gründung eines Vorhabens, das praktischen Antworten auf die Herausforderungen für das Christentum in Europa erarbeiten und umsetzen soll. Es wird in diesem Rahmen zunächst deutschlandweite Arbeitsgemeinschaften zu den einzelnen Themengebieten sowie eine erste Gemeinschaft (voraussichtlich im Raum München sowie Hamburg) geben.Das Vorhaben richtet sich unabhängig von Konfession oder Herkunft an alle, die sich mit dem christlich-abendländischen Erbe Deutschlands und Europas identifizieren und einen tätigen Beitrag dazu leisten wollen, dieses Erbe auch unter schwierigen Bedingungen zu pflegen und weiterzugeben.