1.12.17

 

Der Nordkorea-Konflikt

Das Risiko für einen militärischen Konflikt mit Nordkorea war noch nie so groß. Die Vereinten Nationen haben darauf mit weiteren Wirtschaftssanktionen gegen das Land reagiert. Auch China, wichtigster Handelspartner und letzter Verbündeter, zieht die Daumenschrauben an. Nordkorea-Kenner Professor Rüdiger Frank von der Universität Wien hält Sanktionen hingegen für die falsche Strategie. Nordkorea habe über die Jahrzehnte ein Maß an wirtschaftlicher Eigenständigkeit erarbeitet, das es vergleichsweise unempfindlich gegen Sanktionen mache.

Die Sanktionen treffen vor allem die arme Bevölkerung Nordkoreas. Machthaber Kim Jong-un scheinen sie dennoch nicht weiter zu beeindrucken. Rüdiger Frank plädiert deshalb dafür, den Handel mit Nordkorea zu intensivieren, um die Privatwirtschaft zu stärken. Das würde das Land stärker vom Westen abhängig machen und eine Mittelschicht entstehen nlassen.

Doch nach einem so grundlegenden Strategiewechsel sieht es derzeit nicht aus. Es ist ein Krieg der Worte, der schnell eskalieren könnte. Seit den jüngsten Serie von Raketentests ist klar: Nordkorea hat Waffen, mit denen es sogar die USA erreichen kann. Kim Jong-un verteidigt sein Atomwaffenprogramm als "mächtige Abschreckung", die die Souveränität des Landes und den Frieden auf der koreanischen Halbinsel garantiere. Auch die Reaktion von US-Präsident Donald Trump trägt nicht gerade zur Deeskalation bei. Die USA werde Nordkorea mit Feuer und Zorn begegnen, wie es die Welt noch nicht gesehen habe, sagte er.


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