30.12.17
Heißt die Verkehrslösung E-Fuels?
E-Fuels sind eine echte Alternative zur
Elektromobilität. Denn diese strombasierten Kraftstoffe funktionieren in
jeden herkömmlichen Motor. Der Forscher Michael Sterner erklärt im tagesschau.de-Interview Vor- und Nachteile dieser Antriebstechnik.
tagesschau.de: Was versteht man unter E-Fuels?
Michael Sterner: Das sind
Flüssigkraftstoffe oder Gaskraftstoffe, die wir aus Strom, Wasser und
CO2 herstellen. Der technische Kernprozess ist die Elektrolyse. So
erhalten wir Benzin, Diesel oder Gas, ohne dafür Erdöl, Erdgas oder
Kohle zu brauchen. Und das Praktische ist: Man kann diese Kraftstoffe
mit den vorhandenen Technologien nutzen, das heißt, man braucht dafür
kein neues Auto kaufen, keine neuen Motoren und keine extra Tankstellen
bauen.
tagesschau.de: Wie funktioniert das?
Sterner: Nach dem Vorbild der
Natur: der Photosynthese. Wir nehmen Strom, der aus Windkraft oder
Sonnenenergie gewonnen wurde, und betreiben damit einen Elektrolyseur.
Darin wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Der
Wasserstoff wird dann mit CO2 zusammengebunden und das Ergebnis ist
synthetisches Gas, synthetisches Benzin, Diesel oder Kerosin. Man kann
daraus alles Mögliche gewinnen, sogar Düngemittel. Das ist faszinierend.
Und Deutschland ist da technisch ganz weit vorne. Power-to-Gas oder
Power-to-Liquid nennt man diese Verfahren.