27.3.18
House-Rent-Boogie
Heiße
Livemusik als Antwort auf teure Mieten
Ö1
Hunderttausende
Afroamerikaner aus den ländlichen Südstaaten migrierten in den 1920er Jahren in
die boomenden Städte im Norden der USA. Sie erhofften sich ein besseres Leben,
doch meist erwarteten sie Rassismus, Wohnungsknappheit und völlig überteuerte
Mieten. Aus dem Bestreben, das Problem der hohen Wohnkosten durch die
Verbindung des Angenehmen mit dem Nützlichem in Griff zu bekommen, wurde die
House-Rent-Party geboren: veranstaltet von Leuten der unteren Schichten, die
ihr weniges Geld in ein Klavier investierten und dann am Wochenende ihr Heim
für Musiker und Musikerinnen öffneten, ein geladenes Publikum aus der
Nachbarschaft anlockten und mit dem Eintrittsgeld sowie mit dem Verkauf von
deftigem Essen und Schwarzgebranntem - die Prohibition hatte auch gerade
begonnen - die Musiker und sich selbst über die nächste Woche zu bringen.
Ö1