Verzeihung erlangen und vergeben
Ania Goledzinowska aus Polen gehört zu den unzähligen Gottfernen, die in Medjugorje die barmherzige Liebe Gottes mit solcher Macht erfahren durften, dass sie ihr Leben vollständig änderten. Eine solche Bekehrungsgnade übersteigt bei weitem jedes Wunder einer physischen Heilung. „Die Gottesmutter hat mich gerettet“, bezeugt das ehemalige Showgirl und Model heute öffentlich vor jedem Publikum.1982 wurde ich in Warschau in einer armen Familie geboren. Auch wenn wir wenig besaßen, hatte ich bis zum Alter von vier Jahren eine glückliche Kindheit, denn ich wusste mich von meinen Eltern geliebt. Als meine Schwester zur Welt kam, war ich sehr eifersüchtig, und darum hasste ich sie. Mein Vater litt unter dem kommunistischen System und ertränkte seinen Schmerz im Wodka, der ihn schließlich in den Tod führte. Meine Mutter fiel daraufhin in eine Depression und suchte Halt. Bald brachte sie fremde Männer nach Hause, die mir gar nicht gefielen. Als ich im Alter von zehn Jahren von einem dieser „Onkels“ missbraucht wurde und meine Mutter mir zudem nicht glauben wollte, erfüllte sich mein Herz mit Hass. Ich hasste meine Mutter, weil sie da war, und meinen Vater, weil er nicht mehr war. Ich hasste die ganze Welt.
Meine Oma adoptierte mich, aber ich behandelte sie derart schlecht, dass sie mich nach einigen Wochen nach Hause zurückschicken wollte. Beim Gedanken, zu meiner Mutter und meiner Schwester zurückkehren zu müssen, verlor ich den Verstand. Ich öffnete den Medikamentenschrank meiner Oma und mischte mir einen Pillen- Cocktail. „Wenn ich nicht mehr bin, werden sie schon realisieren, was sie mir angetan haben“, sagte ich mir. „Sie werden verzweifelt weinen, aber ich bin dann nicht mehr da.“ Doch mit meinen 13 Jahren hatte ich mich verrechnet. Der Selbstmordversuch schlug fehl. Als ich zu Bewusstsein kam, fand ich mich in einem Krankenhaus wieder, einer Psychologin gegenüber, die mir einreden wollte, eine Zeit in einem Haus für schwererziehbare Mädchen zu verbringen. „Ich bin doch nicht verrückt“, war mein erster Gedanke, und mein zweiter: „Ich muss hier raus!“, und so bin ich abgehauen.
Ich lebte auf der Straße, mit dem Traum, einmal eine berühmte Schauspielerin zu werden. Gemeinsam fühlten meine Freunde und ich uns wie Helden, wenn wir alle Regeln übertraten. Wir betranken uns, konsumierten Drogen aller Art - auch wenn wir mit ansehen mussten, wie einige dabei an einer Überdosis starben -, stahlen und begannen mit Drogen zu handeln, um Geld zu „verdienen“. Verständlicherweise war in diesen Kreisen sowohl Brutalität wie auch Sex an der Tagesordnung. Mein erster Freund hat einige Jahre nach unserer Bekanntschaft seine Freundin totgeschlagen und in einen Müllcontainer geworfen. Das hätte ich sein können!
Als ich 16 war, lernte ich Leute kennen, die mir einen Job als Model in Italien anboten. Das war die Chance. Ich dachte nicht zweimal nach und sagte sofort zu, denn was hatte ich schon zu verlieren?!