2.11.14

 

Aber Du stehst vor der Tür

Herr, wenn ich genauer hinhöre
und die Zeichen der Zeit unterscheiden lerne,
vernehme ich deutlich
die Signale Deiner Sicherheit verheißenden
Gegenwart vor meiner Tür.
Wenn ich Dir öffne
und Dich als willkommenen Gast
in mein Haus einlasse,
bedeutet die gemeinsam mit Dir verbrachte Zeit
Stärkung.
An Deinem Tisch teile ich mit Dir
das Brot der Zartheit und der Kraft,
den Wein der Freude und des Opfers,
das Wort der Weisheit und der Verheißung,
das Gebet des Dankes
und der vertrauensvollen Hingabe
in die Hände des Vaters.
In unzerstörbarem Frieden
kehre ich so
in die Mühen des alltäglichen Lebens zurück.
Die Zeit,
die wir im Essen und Trinken
mit Dir verbringen,
ist dem Tod entrissen.
Deshalb weiß ich, dass Du hereinkommst,
auch wenn der Tod an meine Tür klopft;
die Zeit des Todes ist abgelaufen.
Dann haben wir alle Zeit der Welt,
um tanzend die leuchtenden Spuren
der göttlichen Weisheit im Universum zu erforschen;
dann sind wir dazu fähig,
mit unseren Augen Deine Schönheit wahrzunehmen.

Carlo M. Kardinal Martini SJ

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