27.11.14
Letzte Chance für die Christin Asia Bibi
Für die
Christin Asia Bibi könnte ein Einspruch vor dem Verfassungsericht die letzte
Chance sein. Die Pakistanerin ist wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden.
Gegen dieses Todesurteil klagt sie nun.
Die in
Pakistan zum Tode verurteilte Asia Bibi hat Einspruch vor dem
Verfassungsgericht eingelegt. Für sie ist dieser die letzte Instanz, die die
Vollstreckung des Todesurteils noch verhindern kann. Der Anwalt der 33-jährigen
sagte am Montag, dass der Fall in diesem Jahr abgeschlossen wäre, würde sich
das höchste Gericht umgehend mit dem Fall befassen.
Der
fünffachen Mutter wird vorgeworfen, sich bei einem Streit mit muslimischen
Frauen in ihrem Dorf abfällig über den Propheten Mohammed geäußert zu haben.
Daraufhin war sie im Jahr 2009 festgenommen und ein Jahr später nach dem
international umstrittenen Blasphemiegesetz zum Tode verurteilt worden. Der
damalige Papst Benedikt XVI. setzte sich erfolglos für Asia Bibis Freilassung
ein.
Mutmaßlich
gefälschte Beweise
Wie die
Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, war die Frau im vergangenen Monat mit
ihrer Berufung gegen das Todesurteil vor dem höchsten Gericht in der Provinz
Punjab gescheitert. Wie Frankreichs Nachrichtenagentur afp meldet, möchte der
Anwalt Unzulänglichkeiten im Prozess geltend machen, wie mutmaßlich gefälschte
Beweise und einen zu langen Zeitabstand zwischen der angeblichen
Gotteslästerung und dem Ermittlungsbeginn der Polizei.
Asia Bibi
sitzt seit November 2010 im Todestrakt, nachdem sie in der Provinz Punjab zum
Tod durch den Strang verurteilt wurde. Im Oktober wies ein hohes Gericht in der
Stadt Lahore einen Berufungsantrag zurück. Es gab in der Vergangenheit immer
wieder Versuche, das strenge Blasphemie-Gesetz in Pakistan zu reformieren. Sie
scheiterten am Widerstand konservativer Politiker und Kleriker. 2011 wurden
zwei Politiker ermordet, die sich für Reformen eingesetzt hatten. Etwa 97
Prozent der rund 180 Millionen Pakistaner sind Muslime. (pro/dpa/afp)