8.7.15

 

Wetterfühlige Stromleitungen

Wer den Einfluss des Wetters kennt, kann Überlandleitungen sicherer und effizienter betreiben.

Dahinter
steckt der im Prinzip simple Gedanke,
den Stromtransport in Überlandleitungen
auf das jeweils herrschende Wetter
abzustimmen. Das Wetter hat nämlich
einen erheblichen Einfluss auf die
Übertragungsleistung von Hochspannungsleitungen.
Kalte Seile leiten
Strom gemäss den physikalischen Gesetzen
besser als warme Seile. Hinzu
kommt, dass Leiterseile aus Stabilitätsgründen
nur bis zu einer bestimmten
Temperatur erhitzt werden dürfen. Bei
den gebräuchlichen Freileitungen wird
diese Grenztemperatur bei 80 °C angenommen.
Herrscht nun kühles Wetter,
kühlt dieses das Leiterseil, die Seiltemperatur
steigt also durch den Stromfluss
weniger schnell an. Anders ausgedrückt:
Bei kühler Umgebungstemperatur
kann mehr Strom transportiert
werden, bis die Leitung ihre Maximaltemperatur
von 80 °C erreicht. Wie
gross der Einfluss des Wetters ist, veranschaulicht
das folgende Beispiel:
Kann ein bestimmtes Seil bei einer
Seiltemperatur von 40 °C 700 Ampere
Strom transportieren, dann steigt die
Übertragungsleistung dieses Seils bei
–10 °C auf stolze 1200 Ampere. Mit
anderen Worten: Bei eisigem Winterwetter
kann sich die Übertragungsleistung
einer Hochspannungsleitung gegenüber
extremer Sommerhitze fast
verdoppeln. Wind würde die Kühlleistung
sogar noch weiter steigern.

Bundesamt für Energie BFE

 


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