Unfertigkeit, Spontaneität, Vorläufigkeit
und Offenheit für den Weg, der vor ihr liegt. Das waren
Lebensprinzipien, die Frère Roger seiner ökumenischen Gemeinschaft von
Taizé mitgegeben und vorgelebt hat. Kein historischer Ballast;
Improvisation und permanenter Aufbruch statt Verfestigung und
Stillstand. Wie aber kann man so eine Dynamik aufrecht halten, wenn der
charismatische Gründer gegangen ist?
9.8.15
Gedenkwoche in Taizé
In Taizé spricht man lieber von einer "Solidaritätswoche". Denn auch wenn die Brüder wie stets Abstand zur Tagespolitik und ihren Parteiungen halten, so zeichnet die Gemeinschaft doch ein tiefes politisches Engagement aus: für die Armen und Ausgegrenzten, für die Opfer von Ungerechtigkeit und Konflikten.
Die Feierwoche beginnt am Sonntag und gipfelt eine Woche später am 16. An diesem Datum wurde der 90-jährige Frère Roger 2005 während des Abendgebets von einer geistig verwirrten Frau erstochen. Der amtierende Prior, der deutsche Katholik Frère Alois (61), sagt, man wolle zu diesem Anlass mit den Jugendlichen Wege suchen, "um noch stärker aus dem Glauben heraus in Solidarität mit anderen zu leben".
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