22.11.15

 

Der mörderische Assad-Clan



Seit 45 Jahren lenkt die Assad-Familie mit brutaler Hand. Drahtzieher: Mutter, Bruder, Schwester des Präsidenten. Ein Clan, der Frieden im Weg steht.


Als der syrische Machthaber Hafis al Assad im Juni 2000 nach knapp drei Jahrzehnten im Amt starb, musste das Parlament rasch das Mindestalter für einen Präsidenten senken: 40 Jahre, so sah es die Verfassung vor, doch Sohn Bashar war erst 34. Aber in einer Diktatur geht so etwas bekanntlich schnell. Und die 97,29 Prozent Stimmen, die Bashar al Assad im Parlament als neuer Präsident Syriens erhielt, waren auch nur Formsache.
Dennoch ruhten auf dem groß gewachsenen jungen Mann damals alle Hoffnungen, dass sich die Diktatur aus Syrien langsam verabschieden könnte. Das blutige Regime des Vaters mit seinem berüchtigten Geheimdienst "Muhabarat", mit dem mörderischen Vorgehen gegen Widersacher und Oppositionelle, das Bombardement der Stadt Hama zur Niederschlagung eines sunnitischen Aufstandes mit mehr als 10.000 Toten in den Achtzigerjahren – es konnte nur besser werden.


Heute, einen Bürgerkrieg später mit 250.000 Toten und dem halben Land auf der Flucht, weiß man: Es ist noch viel schlimmer gekommen. Und die bei den Syrien-Gesprächen dieser Tage höchst umstrittene Frage ist nur noch, ob Bashar al Assad Teil einer politischen Übergangslösung, wie sie jetzt angestrebt wird, sein kann oder nicht.

Für den Bruder eingesprungen

Dabei war ihm die mörderische Fortführung des Assad-Regimes nicht in die Wiege gelegt. Sein älterer Bruder Basil war als Nachfolger des Diktators Hafis al Assad vorgesehen. Bashar indes ging nach der Absolvierung seiner Schulausbildung (französisch-arabische Schule in Damaskus) nach London, studierte Augenheilkunde, lernte seine Frau Asma, Tochter eines syrischen Herzchirurgen, kennen und wurde ganz anders geprägt als der familiäre Clan daheim.
Doch als sein Bruder 1994 bei einem Autounfall ums Leben kam, schlugen die Clan-Regeln zu: Bashar, politisch völlig unbeleckt, wurde umgehend nach Hause beordert, um eine militärische und politische Ausbildung im Schnelldurchgang zu durchlaufen – als Vorbereitung für die irgendwann anstehende Nachfolge seines Vaters.
Und auch seine gemäßigt-liberalen "Flausen" wurden ihm schnell ausgetrieben. Assad machte zunächst mit ersten Liberalisierungen von sich reden, entließ einige politische Häftlinge, initiierte ein wirtschaftliches Reformprogramm mit ausländischen Investoren und der Privatisierung von Banken, ließ öffentliche Diskussionszirkel zu. Doch als sehr bald Rufe nach mehr Demokratie laut wurden, ruderte Assad, der sich zu Beginn noch gerne in Jeans und als volksnaher Präsident zeigte, zurück.
Mastermind hinter der Kehrtwende: der Assad-Clan und da vor allem Anisa al Assad, seine Mutter. Seit dem Tod ihres Mannes Hafis al Assad gilt sie als Drahtzieherin in Syrien. In Bashar al Assads ersten Präsidentenjahren lebte er mit ihr und seiner Frau unter einem Dach – es war ein offenes Geheimnis, dass Asma bei ihrer Schwiegermutter wegen ihres westlichen Lebensstils und ihrer Öffentlichkeitsliebe nicht wohl gelitten war. Anisa hatte die Heirat hintertreiben wollen.

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Kommentare:


Billige US Propaganda, die im Westen kritiklos verbreitet wird.
Damit soll der Sturz Assads vorbereitet werden, die Absicht ist leicht zu merken. Iraq und Lybien sollten genug warnung sein, aber den Amis ist zur Durchsetzung ihrer geostrategischen Interessen jedes Mittel Recht, sie trifft's ja nicht.

Jaja die mörderischen Assads. Während ich das lese morden die moderaten islamischen und die extremen islamistischen Rebellen. Die Assads sind wenigstens keine religiösen Spinner und Glaubensverbrecher. 


Ich war des öfteren unter der Bashar Assad Zeit geschäftlich in Syrien und es war sehr friedlich dort. Es ist den meisten von uns klar, dass sich da die Amerikaner eingemischt haben haben wie zuvor in Irak und Libyen um in eigener Interesse das Regime zu ändern. Der Vorwand war immer das gleiche, um die Demokratie einzuführen ... aber in Wirklichkeit diese Länder in einem bürgerkrieg zu stürzen.

Als Tourist oder auch als Geschäftsmann bekommt man nur einen Bruchteil von dem mit, was in einem Land wirklich passiert. Des weiteren scheinen Sie zu vergessen, dass der Krieg in Syrien nicht von den Amerikanern begonnen wurde (so wie jener im Irak), sondern ursprünglich tatsächlich ein rein innersyrischer Konflikt war: Assad wollte den sog. "arabischen Frühling" in Syrien militärisch niederschlagen. Das hat leider nicht funktioniert. Denn Assad hat nicht bedacht, dass sich in all den Jahren seiner Herrschaft eine starke innersyrische Widerstandsbewegung entwickelt hat, die in Friedenszeiten aus Angst vor dem allmächtigen Geheimdienst ruhig blieb. Mit den ersten Granaten der syrischen Armee auf das eigene Volk war diese Angst weg, "weil's eh schon wurscht war".
Es war Friede in Syrien, als Sie dort waren, aber es war ein Friede durch Angst und Repression.
Die Einmischung der Amerikaner hatte ihre ursprüngliche Ursache im Vorrücken des "IS" in Syrien. 

.. und wer hat den "rein innersyrischen Konflikt" angezettelt und durch Waffenlieferung an die Opposition und Geld gefördert ? War da nicht der CIA im Spiel, so wie in Georgien und Ukraine ?

Gemäß dem Bericht stehen hier Männer unter dem schlechten Einfluss von Frauen. Das erinnert mich an die Geschichte von Adam und Eva. Der arme Adam ließ sich auch von Eva zu sehr beeinflussen. Solche Männer sollten entmündigt werden. Das war ein Kommentar zu dem Artikel. Ich habe zu Syrien gelesen , was möglich war. http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Syrien/gas.html .Diese Link zeigt am ehesten , was dort wirklich los ist. Die größten Gegner waren in der Vergangenheit übrigens die Muslimbrüder.Das klingt nicht gut. Er antwortete auf Aufstände mit Gewalt. Seit ein paar Jahren machen Katar und Saudi Arabien dort den Bürgerkrieg , aber nicht weil dort keine ( westliche) Demokratie herrscht , sondern weil Assad ihren Interessen im Weg steht.

Ja, wie man sieht braucht es eine brutale Hand um das Land fuer die Mehrheit zusammen zu halten. Assad hat erfolgreich Maechte wie Al Nusra, Al Kaida, Rebellen und die beliebte IS unnuetz gemacht. Bis der intelligente Westen kam und mit brutalster Gewalt das alles aus der Bahn warf. Bravo!

"Assad muss weg!" dies Losung alleine reicht nicht. Die Antwort auf die Frage; "Was dann?"ist ausschlaggebend.
In Libyen wurde ein Diktator vernichtet, heute haben wir tausend Diktatoren.
Im Irak wurde ein Diktator vernichtet, heute herrscht dort das Chaos mit Selbstmordattentätern und dem IS.
In Ägypten sieht es nicht viel besser aus. In der Ukraine herrscht Bürgerkrieg.
Man sollte sich besinnen, wie der Ostblock zusammengebrochen ist.
Nicht mit der Ermordung der dortigen Diktatoren, sondern der Untergang begann mit Brandt seiner Ostpolitik - "Gespräche und nicht mit Waffen" ist der Weg.

Assad steht dem sogenannten Frieden nicht mehr im Weg als Gadaffi es in Libyen getan hat. Letzterer war ein übles Gfrast, aber man sollte nicht vergessen wie es in Libyen zugeht, seit man ihn umgebracht hat. Und wäre Assad weg gäbe es ganz sicher keinen Frieden, denn dann fallen die sogenannten Gemäßigten übereinander her und die Al-Nusra-Front und der IS spielen auch noch kräftig mit. Davon, was dann mit den religiösen Minderheiten (vor allem den Nicht-Sunniten unter den Muslimen und den Drusen) passieren würde ganz zu schweigen. Letztere könnten wahrscheinlich noch nach Israel flüchten, weil die drusische Gemeinde dort politisch im jüdisch-konservativen Lager von Netanyahu ist und deshalb über einigen Einfluß verfügt (abgesehen davon, daß für Drusen auf eigenen Wunsch dieselben Wehrpflicht-Gesetze gelten wie für Juden, weil sie für die Palästinenser keinerlei Sympathie hegen). Man könnte es auch mit Karl Kraus formulieren: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Ein europäisches Heer?
Was meinen sie sollte dieses europäische Heer machen? In (unwillige) Länder einmarschieren und denen unseren Willen aufzwingen? Das macht die USA seit Jahrzehnte mit mäßigen Erfolg.
Wie wäre es, wenn man den Völkern entscheiden lässt wie sie leben wollen.
Wie wäre es, wenn wir nicht die schlimmsten Diktatoren in der Welt immer unterstützen. Natürlich nur so lange sie unseren Interessen willig sind.

MÜSSEN wir EUropäer was militärisch bewirken..
Müssen wir EUropäer anderen Völkern etwas aufzwingen...
Müssen wir EUropäer andere Staaten, die uns geopolitisch aktuell nicht unbedingt passen, "befrieden"...
Dass das Völkerrecht nur hervorgezogen wird um strategische Interessen diverser Oligarchen und "Weltenherrschern" zu befriedigen, dürfte mittlerweile jeder erkannt haben.
Nein - ich bin nicht für ein EUropäisches Söldnerheer, die ebenfalls nichts als eine weitere "Schlägertruppe" diverser Oligarchen ist....
Wäre aber gut möglich, dass man deshalb so vehement auf die Türkei als EU-Mitglied drängt - man hätte damit sofort ein riesiges Militärpontential an der Hand

 *

Herr Schwarz, Sie haben erstmals den Werdegang von Bashar al Assad und sein Wirken vor- und als Präsident, näher betrachtet und der Information mehr Tiefe verliehen. Bis jetzt ist dies kaum oder gar nicht geschehen und danke dafür, denn nur so kann man sich besser ein ganzes Bild machen und das Geschehen dort besser beurteilen und verstehen.

Ich war als Österreicherin, die in mehreren Ländern lebte und verstand wie wichtig das Geschehen im Mittleren Osten für unser Land und Europa, ja den Rest der Welt ist. Ich möchte aber gerne wichtige Punkte, die das Wirken und Werdegang von Assad darstellen ergänzen. Fangen wir an mit seinem Tun in jüngeren Jahren - Assad erhielt keine militärische Ausbildung vor seinem Studium in Syrien und London zum Augenarzt, sondern nur einen Schnellkurs zum Panzerkommandanten, nach dem Tod seines Bruders. Neben der Medizin galt sein Interesse auch der Technik und gründete 1989 mit Unterstützung seines Bruders Basil, die Syrien Computer Society ( SCS), die sich Verbreitung des Internets zur Aufgabe machte und seit seiner Zeit als Präsident zur wichtigen Kaderschmiede fungierte.

der nächste Punkt ist nach der Wahl zum Präsidenten als er im westl. Ausland zum Hoffnungsträger wurde, begann in Syrien eine Zeit der unbekannter Redefreiheit und Demokratisierung des Landes - bekannt als "Damaszener Frühling" - welcher sich so schnell entwickelte und irgendwie ausser Kontrolle geriet, vor allem durch zu unterschiedliche Strömungen. Assad nahm die Reformen zurück und auch durch familäre Beeinflussing, kam 2002 sehr bald der Winter Syriens. Trotzdem war Bildung und auch der Lebensstandard in Syrien sehr und syrische Flüchtlinge trauern alle Ihrem Leben vor dem Krieg sehr nach und verstehen nicht warum...?
Assad war trotzdem der Liberalisierung und mehr Demokratie nicht abgeneigt, ja verteidigte und sagte dies in einem seltenen Interviews im Wall Street Journal Jänner 2011 während der Proteste in Ägypten. Er forderte die arabische Machthaber zu einem liberalerem Kurs auf, dies machte ihn wahrscheinlich zum Feindbild seiner heutigen Gegner (Israel war es schon vorher, aber fing keine Aktionen gegen Syrien im Krieg an). Gefragt ob diese Unruhen in Syrien möglich wären, sagte er: dies sei sehr unwahrscheinlich, aufgrund der dort anderen Verhältnisse - so in etwa das Volk ist zufrieden.

was noch passierte: Assad wollte gegen die Korruption im Land vorgehen und steckte Armee-Anhänger seines Bruders ins Gefängnis. Dies erklärt natürlich auch die Teilung der Armee und Bildung Abtrünniger.

Ich tat mir dieses Schreiben nur an, da ich es wichtig fand, ein mehr umfassendes Bild von diesem Mann zu zeigen, der jetzt nur als furchtbarer Schlächter und Tyrann beschrieben wird. Allerdings vergisst man KRIEG IST KRIEG und zwar für alle Seiten und man kann NIEMAND von allen Beteiligten als humaner bezeichnen - Krieg ist ganz einfach immer furchtbar schrecklich!
Deshalb flüchten so viele um die auch ich mich kümmere (sprachlich und sonst), aber ich denke schon - viele werden nach einem Kriegsende zurückkehren, denn wie sie sagen - Sie Hatten Alles - wird in Europa ein ganz anderes Leben bedeuten!

 Herta-maria Unterreiner

*
Gaddafi und sein "Mörderclan" hatten auch Milliarden ins Ausland verbracht

"Muammar Gaddafi und seine Partner hatten insgesamt 150 Milliarden Dollar in verschiedenen Teilen der Welt auf Bankkonten liegen"

...durften wir damals lesen. Die wurden natürlich sofort "eingefroren", andere nennen das, auf andere westliche Konten umgeleitet - wie auch immer, das Geld löste sich bald in Luft auf und war "plötzlich" weg.

Jetzt, viele Jahre später - da interessiert es eigentlich keinen mehr - stellte sich heraus:

Was der Westen da an Geldern "eingefroren" ;) hatte, waren Gelder

* Entwicklungshilfefonds,
* für das Auslandsstudium von libyschen Studenten,
* für panafrikanische Entwicklungsprojekte,
* für Wohnungsbau
* für Infrastruktur und
* Gelder, welches Libyen aus den Öleinnahmen zugeteilt bekamen.  


**

Dass gewisse Völker eine Diktatur brauchen, um überhaupt als Land aufzutreten, wird nicht erwähnt.
Man sieht ja was dabei rauskommt, wenn man die Diktatoren entfernt anhand von Iraq, Lybien , Ägypten, usw.
Der Sudan und andere afrikanische Länder haben jetzt durch freie Wahlen Präsidenten und anderes Gesöcks da oben sitzen, ist es jetzt besser?
Oder anders gefragt, geht es jetzt dem Iraq besser, oder Lybien?
Mitnichten, dort werden nur die amerikanischen Erdölinteressen vertreten.
Schaut einmal auf der Landkarte nach, warum Syrien den Amis so wichtig ist, weil es geografisch gesehen der kürzeste und ungefährlichste Weg ist, das Öl vom Iraq dort rüber nach Amerika zu bringen.
Genau um das geht es, und um nichts anderes.

Und die westliche Presse macht brav mit, denn IS wäre, wenn die Amis wirklich wollten, in 1 Woche Geschichte.  


*


Abgesehen von Israel ist in dieser Region das System Assad noch das bestmögliche. Man sieht ja, was bei den aufoktoyierten Demokratieexperimenten rauskommt: Eine unstabile Region hat sich in ein Höllenloch verwandelt.


Was man auch immer über all diese Länder denken mag u. immer von schrecklichen Diktaturen gesprochen wird, unter Sadam konnten die Menschen auf die Strasse gehen u. auf den Märkten einfkaufen ohne Angst haben zu müssen das eine Autobombe hochgeht. Meiner Ansicht nach ist in diesen Ländern mit dieser Kultur u. Mentalität eine Diktatur notwendig um die vielen verschiedenen Ethnien zusammen zu halten. Wird die Diktatur abgeschafft, sieht man ja die Folgen. Alles liegt in Trümmern u. es ist noch schlimmer als davor. 

 *

Danke für den Hinweis - EUropa ist also doch eine Diktatur....!!

So schnell wie unter der EU wurde noch nie Gesetze ausgehebelt, für ungültig erklärt, oder wie jetzt in Zeiten der "Flüchtlingskrise" einfach ruhend gestellt.

Ich hätte jetzt blauäugig gemeint, wir leben jetzt in einer Plutokratie, oder Anarchie...

...aber, Diktatur trifft es auch ganz gut

*

Die Gründung der EU war keine Idee eines engefleischten Europäers, sondérn die eines US-Lobbyisten, der im früheren EWR schon die Fäden zog; auf Druck der USA zog er die UNIONS-Gründung durch und versorgte sich schon da schon mit dem richtigen Umfeld.
Die USA wollen Europa ja in die Knie zwingen und geht nun mal am besten, wenn es aus einer Einheit - währungs - und politischmäßig - besteht.
Die neue TTPP ist eine der grössten Impertinenzen aus Übersee, die sich Brüssel gefallen lassen muss, dann ist da noch dieser US-Agrarverbrecher Monsanto, der die Welt vergiften will.

*

z Fried vor 21 Tagen Melden   70
Sie argumentieren ein wenig blauäugig, erklärbar nach dem Konsum des Kuriers. Sie meinen also ernsthaft Assad weg und es herrscht eitel Wonne und es wird so "friedlich" wie im Irak oder noch besser so wie in Libyen
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