21.11.15
Islamisten sagen für 2016 "totalen Krieg" voraus
Vor 15 Jahren entwarfen Islamisten einen Sieben-Stufen-Plan zur Eroberung
der Weltherrschaft. Erst las sich dieser wie die Fantasie religiöser
Wirrköpfe. Doch mehr und mehr Stufen werden umgesetzt.
In der ersten Phase von 2000 bis 2003, der des "Aufwachens", wird der Anschlag vom 11. September 2001 vorweggenommen. "Wir werden einen machtvollen Schlag gegen den Kopf der Schlange in New York ausführen", wurde darin angekündigt. Oder nehmen wir Phase fünf, in der wir uns gerade befinden sollen. Sie reicht von 2013 bis 2016 und sieht die Gründung eins islamischen Staats, also eines Kalifats voraus. Gleichzeitig wurde prognostiziert, dass der Einfluss des Westens in der islamischen Welt in diesen Jahren stark zurückgegangen sei.
In der ersten Phase von 2000 bis 2003, der des "Aufwachens", wird der Anschlag vom 11. September 2001 vorweggenommen. "Wir werden einen machtvollen Schlag gegen den Kopf der Schlange in New York ausführen", wurde darin angekündigt. Oder nehmen wir Phase fünf, in der wir uns gerade befinden sollen. Sie reicht von 2013 bis 2016 und sieht die Gründung eins islamischen Staats, also eines Kalifats voraus. Gleichzeitig wurde prognostiziert, dass der Einfluss des Westens in der islamischen Welt in diesen Jahren stark zurückgegangen sei.
Andere Prognosen, wie beispielsweise aus der vierten
Phase (2010–2013), scheinen sich ebenfalls bewahrheitet zu haben.
Al-Qaida wollte in dieser Periode die verhassten arabischen Regime
stürzen. Das Terrornetzwerk sollte dabei immer stärker werden.
Allerdings spielte al-Qaida bei den Revolutionen in Tunesien, Libyen,
Ägypten und in Syrien so gut wie keine Rolle. Es waren überwiegend
Liberale und Linke, die den Aufbruch angestoßen haben und damit
breiteren Bevölkerungsschichten den Mut gaben, auf den Straßen zu
protestieren.
Der "Endsieg" ist für 2020 geplant
Die Islamisten betraten erst die Bühne, als die ganze
Arbeit getan war. Sie sind die Trittbrettfahrer der Revolutionen, die
die Intentionen des Aufbegehrens in ihr Gegenteil verkehrten. Statt
Freiheit und Demokratie setzen sie auf die Methoden eines totalitären
Überwachungsstaats und eine rigide Auslegung der Scharia, des
islamischen Rechts. Zu Massenbewegungen sind die extremistischen
Islamisten nicht geworden. Sie sind heute in der Regel vom Ausland
bezahlte Milizionäre, mehr nicht.
Laut der sechsten Stufe des Plans folgt 2016 ein
"totaler Krieg". Nach der Gründung des Kalifats beginne die große
Schlacht zwischen dem Glauben und Unglauben, wie das noch Bin Laden
formuliert hatte. Natürlich entscheidet die "islamische Armee" den Kampf
für sich, und ihr islamischer Staat werde weiter bestehen. Der
"Endsieg" wird auf 2020 angesetzt. Dann sollten die Kapazitäten des
islamischen Staats unvorstellbare Ausmaße angenommen haben. Niemand
könne mehr Paroli bieten, angesichts von anderthalb Milliarden Muslimen,
die bereit sind loszumarschieren.
Bisher ist vom "totalen Krieg" nichts zu spüren. Es gab nur hinterhältige und feige Attentate auf dem Sinai
und in Paris, in Saudi-Arabien und im Jemen, für die der IS die
Verantwortung übernahm. Und das Kalifat in Syrien? Das gerät mehr und
mehr unter Druck. Al-Qaida spielt dort eine wichtige Rolle, aber nicht
die entscheidende innerhalb der Opposition gegen das Regime von
Präsident Baschar al-Assad.
"Was kann al-Qaida nach dem Sturz Assads schon machen?",
fragte ein Kommandant der Freien Syrischen Armee (FSA). "Nichts! Denn
alle werden sich gegen sie wenden, sollten sie ihr eigenes Kalifat
gründen wollen. Sie sind eine Minderheit." Den "Endsieg" wird es weder
für den IS noch für al-Qaida geben – Sieben-Stufen-Plan und
Halbwahrheiten hin oder her.