19.2.17
Zwischen Selbstbeherrschung und Gleichgültigkeit
Was soll das denn eigentlich bedeuten:
gelassen sein? Schottet sich der Gelassene von der Welt ab? Ist ihm
alles, was um ihn herum geschieht, egal? Oder ist er einfach jemand, der
in der Lage ist, sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen,
Ruhe und Nerven zu bewahren, wo andere nervös und fahrig sind?
Gelassenheit ist jedenfalls keine Tugend, sie ist auch niemandem angeboren, sie ist eine Einstellung zur Welt. Eine mit Tradition, könnte man sagen, denn von der Antike (Stoiker) über das Mittelalter (Meister Eckhart), den Buddhismus bis in unsere unmittelbare Gegenwart steht diese Haltung zur Debatte. Seit der Moderne, also seit dem späten 19. Jahrhundert, seit Beginn des nervösen Zeitalters (Richard Krafft-Ebing), gilt Gelassenheit einerseits als Erstrebenswert im Sinne von innerer Ruhe, andererseits aber auch als abzulehnende Haltung, weil sie dem Vitalismus und dem Glauben an die Grenzenlosigkeit widerspricht.
Gelassenheit: eine ambivalente Haltung zur Welt, die jeden von uns ständig beschäftigt - weil wir gelassen sein wollen und uns zugleich davor fürchten, gelassen den Anschluss zu verpassen.
Gelassenheit ist jedenfalls keine Tugend, sie ist auch niemandem angeboren, sie ist eine Einstellung zur Welt. Eine mit Tradition, könnte man sagen, denn von der Antike (Stoiker) über das Mittelalter (Meister Eckhart), den Buddhismus bis in unsere unmittelbare Gegenwart steht diese Haltung zur Debatte. Seit der Moderne, also seit dem späten 19. Jahrhundert, seit Beginn des nervösen Zeitalters (Richard Krafft-Ebing), gilt Gelassenheit einerseits als Erstrebenswert im Sinne von innerer Ruhe, andererseits aber auch als abzulehnende Haltung, weil sie dem Vitalismus und dem Glauben an die Grenzenlosigkeit widerspricht.
Gelassenheit: eine ambivalente Haltung zur Welt, die jeden von uns ständig beschäftigt - weil wir gelassen sein wollen und uns zugleich davor fürchten, gelassen den Anschluss zu verpassen.
Thomas Strässle: "Gelassenheit. Über eine andere Haltung zur Welt", Hanser Verlag 2013
Hartmut Rosa: "Beschleunigung und Entfremdung", Suhrkamp Verlag 2013
Sighard Neckel, Greta Wagner (Hg.): "Leistung und Erschöpfung. Burnout in der Wettbewerbsgesellschaft", Suhrkamp Verlah 2013
Wolfgang Martynkewicz: "Das Zeitalter der Erschöpfung. Die Überforderung des Menschen durch die Moderne", Aufbau Verlag 2013
Livia Klingl: "Die Kunst vollkommener Gelassenheit", Metroverlag 2012
Robert Pfaller: "Die Illusionen der anderen. Über das Lustprinzip in der Kultur", Suhrkamp Verlag 2012
Robert Pfaller: "Wofür es sich zu leben lohnt. Elemente materialistischer Philosophie", S. Fischer Verlag 2011
Robert Pfaller: "Zweite Welten. Und andere Lebenselixiere", S. Fischer Verlag 2012
Wilhelm Schmid: "Auf der Suche nach einer neuen Lebenskunst", Suhrkamp Verlag 2008
Wilhelm Schmid: "Gelassenheit. Was uns hilft, wenn wir älter werden", Insel Verlag 2014 (erscheint im März)
Wilhelm Schmid: "Glück. Alles, was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist", Insel Verlag 2013
Ö1
Hartmut Rosa: "Beschleunigung und Entfremdung", Suhrkamp Verlag 2013
Sighard Neckel, Greta Wagner (Hg.): "Leistung und Erschöpfung. Burnout in der Wettbewerbsgesellschaft", Suhrkamp Verlah 2013
Wolfgang Martynkewicz: "Das Zeitalter der Erschöpfung. Die Überforderung des Menschen durch die Moderne", Aufbau Verlag 2013
Livia Klingl: "Die Kunst vollkommener Gelassenheit", Metroverlag 2012
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Robert Pfaller: "Wofür es sich zu leben lohnt. Elemente materialistischer Philosophie", S. Fischer Verlag 2011
Robert Pfaller: "Zweite Welten. Und andere Lebenselixiere", S. Fischer Verlag 2012
Wilhelm Schmid: "Auf der Suche nach einer neuen Lebenskunst", Suhrkamp Verlag 2008
Wilhelm Schmid: "Gelassenheit. Was uns hilft, wenn wir älter werden", Insel Verlag 2014 (erscheint im März)
Wilhelm Schmid: "Glück. Alles, was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist", Insel Verlag 2013
Ö1