4.4.17
Gericht und Fegefeuer
Die längste Zeit überstrapaziert, ist heute die Rede von Jüngsten
Gericht pastoral eher verpönt. Zu viel Heilsangst, zu viele Seelenqualen
hat sie hervorgebracht. Aber kann zugunsten der grenzenlosen Liebe
Gottes auf die – doch biblisch garantierte – Gerechtigkeit verzichtet
werden: für Opfer und Täter, Böcke und Schafe, die zur Rechten und die
zur Linken? Zugleich will Gott, dass alle Menschen gerettet werden –
auch wenn er den Himmel nicht unterschiedslos öffnet: Das Gericht wird
nichts einebnen, es wird alles ans Licht bringen, was im Verhältnis der
Menschen zueinander unrecht war. Aber auch Gott wird sich anfragen
lassen müssen. Und er wird uns eine bewegende – von Liebe und Verzeihen
getragene – Konfrontation mit Ihm und miteinander zumuten …
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