15.5.17
Die urbane Farm
Werden Agrartürme die Ernährung der
Städte gewährleisten? Erstmals in der Geschichte lebt etwa die Hälfte
der Weltbevölkerung in Städten. In 50 Jahren sollen es sogar 70 Prozent
sein. Die Ernährung der Städte stellt eine enorme Herausforderung dar
und die Stadtplaner setzen verstärkt auf die urbane Landwirtschaft. Ein
vielversprechendes Konzept ist dabei das "Vertical Farming".
Auf
die großen Metropolen in aller Welt kommt eine riesige Herausforderung
zu: Sie müssen künftig sieben Milliarden Städter ernähren, ohne
weiterhin Raubbau an den Ressourcen der Erde zu betreiben. In Europa,
Nordamerika und Asien wird durch urbane Landwirtschaft versucht, die
Produktionsstätten näher an die Endverbraucher heranzuholen – mit
mäßigem Erfolg. Daher gehen manche noch viel weiter, um die Metropolen
von heute tiefgreifend zu verändern. Das um das Jahr 2000 an der
Columbia University in New York von Dickson Despommier entwickelte
Konzept des Vertical Farming – des senkrechten Anbaus – findet weltweit
immer mehr Zuspruch. In den USA, aber auch in Asien und Europa versucht
man, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Zwar wurde noch keine
„Wolkenkratzerfarm“ gebaut, aber alle dafür erforderlichen Technologien
sind bereits da. Die Dokumentation zeigt, wie Innovatoren von heute die
urbane Landwirtschaft von morgen vorbereiten. Auf den Dächern von
Montréal und New York verbindet eine neue Generation von „Technobauern“
Landwirtschaft und neue Technologien, um mitten in der Stadt und ohne
Pestizide frisches und gesundes Gemüse anzubauen. In Singapur wird durch
den Bau von zehn Meter hohen Hochhausfarmen an der Ressource gespart,
die in Städten am knappsten ist: Raum. Und in Holland ersetzt man im
Winter das rare Sonnenlicht durch hoch entwickelte Leuchtdioden. Doch
manche kritisieren die gigantischen Ausmaße des Konzepts und befürchten
eine Vereinnahmung von Dickson Despommiers Traum durch die
Lebensmittelindustrie. Junge Architekten wollen die Grundidee auf andere
Weise verwirklichen und die Techniken des Vertical Farming nutzen, um
die Städte der Zukunft zu autarken Ökosystemen zu machen.
Arte
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