10.11.17

 

Der große Crash – Margin Call

Eine New Yorker Investmentbank im Jahre 2008, 36 Stunden vor einer Finanzkrise: Kaum einer ahnt etwas von dem heraufziehenden Unheil, bis dem jungen Analysten Peter Sullivan brisante interne Informationen in die Hände fallen. Schnell wird klar: Aufgrund falsch bewerteter Immobilienkredite steht die Zukunft des gesamten Unternehmens auf dem Spiel. Die Führungsriege wird in Alarmbereitschaft versetzt, um zu retten, was zu retten ist. Noch in derselben Nacht fällt der geschäftsführende CEO eine Entscheidung, die den Fortbestand der Firma gewährleisten soll. Doch für die Finanzbranche hat der schmutzige Deal weitreichende Folgen.

ARD

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Kurz vor Ausbruch der großen Finanzkrise ab 2007 findet in der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank ein massiver Personalabbau statt. Um die Mitnahme geschäftsrelevanter Informationen durch die Entlassenen sowie jegliche Störungen des Geschäftsbetriebs zu verhindern, vollzieht sich die generalstabsmäßig geplante Aktion binnen weniger Stunden. Externe Personalberater informieren die betroffenen Mitarbeiter in Einzelgesprächen knapp und emotionslos über ihre Kündigung und ihre Abfindungsregelung. Schon während des Gesprächs wird der Computerzugang gesperrt und das Firmenhandy wird deaktiviert. Der (Ex-)Mitarbeiter darf dann noch einmal kurz unter Aufsicht eines Security-Mitarbeiters persönliche Dinge von seinem Schreibtisch holen und wird dann von der Security aus dem Gebäude auf die Straße geführt.
Zu den Betroffenen gehört mit Eric Dale der erfahrene Risikomanager der Abteilung. Er hatte 19 Jahre für das Unternehmen gearbeitet. Kurz bevor sich die Aufzugstür schließt, übergibt er seinem jungen Mitarbeiter Peter Sullivan noch einen USB-Stick mit brisanten Daten, mahnt ihn aber zur Vorsicht bei deren Verwendung.
Während seine verbliebenen Kollegen ihr „Überleben“ feiern, inspiziert Sullivan den Inhalt des USB-Sticks und prüft die von Eric Dale dokumentierten Berechnungen. Mit einigen Korrekturen kommt er zu dem gleichen Schluss wie Dale und benachrichtigt sofort seinen Kollegen Seth Bregman und seinen Vorgesetzten Will Emerson; dieser informiert umgehend seinen Boss Sam Rogers. In der Folge trifft auch dessen Vorgesetzter Jared Cohen im Büro ein. Sullivan informiert sie, dass seit einiger Zeit das Risikopotenzial bestimmter Wertpapierbestände (Asset Backed Securities und Mortgage Backed Securities: in Paketen gebündelte verbriefte Immobilienkredite und Auslöser der Finanzkrise 2007) falsch bewertet wurde, die Bank viel zu viele dieser Papiere in den eigenen Büchern hat und schon bei geringen Abweichungen der prognostizierten Marktbewegungen die Insolvenz droht.
Umgehend wird das Executive Committee (entspricht in etwa dem Vorstand) informiert und es kommt zu einer nächtlichen Krisensitzung. Hier beschließt der CEO, der nachts mit dem Hubschrauber eingeflogene John Tuld, dass am nächsten Morgen sofort alle „faulen Papiere“ verkauft werden müssen, egal zu welchem Preis, nur damit die Bank gerettet wird. Tuld spürt, „dass die Musik aufgehört hat zu spielen“ (Anspielung auf die berühmte Bemerkung von Charles „Chuck“ Prince, ehemals Citigroup Chef) und erkennt, dass der Markt zusammenbrechen wird. Seine Devise ist, dass, wer in diesem Business überleben will, entweder sehr schlau, schneller als die anderen sein oder betrügen müsse. Er will nicht „betrügen“, aber er möchte „als erster aus der Tür“ – obwohl er weiß und alle seine Mitarbeiter wissen, dass seine Kunden, die Käufer der Papiere, damit schwere Verluste erleiden, manche vielleicht darüber in den Ruin getrieben werden und das Vertrauen in die Bank auf Jahre zerstört werden wird.
Eric Dale wird noch am frühen Morgen von Emerson und Bregman bei seinem noch nicht abgezahlten Haus aufgesucht: Um sich seines Stillschweigens zu versichern, wird ihm ein letzter Arbeitstag in der Bank angeboten mit einem Gehalt von einer Million Dollar. Sollte er nicht annehmen, wird ihm eine juristische Schlammschlacht und die Verweigerung seiner Kündigungsentschädigung angedroht. Dale lehnt zunächst ab, kommt dann aber später doch in die Bank, weil er das Geld braucht.
Rogers hat moralische Bedenken, woraufhin Tuld ihm einen hohen Bonus anbietet. In der Morgenbesprechung vor dem neuen Geschäftstag bietet Rogers daraufhin jedem seiner Trader einen Bonus von 1,4 Millionen Dollar, wenn er 93 Prozent der ihm zugeteilten Werte verkauft. Er stellt weitere 1,3 Millionen Dollar für jeden Angestellten in Aussicht, wenn die ganze Abteilung 93 Prozent aller Papiere veräußern kann. Das Ganze muss in wenigen Stunden über die Bühne gehen, ehe der Markt misstrauisch wird. Alle Händler machen mit. Rogers wird danach von Cohen eröffnet, weiter in der Bank angestellt zu sein.
In einem Gespräch mit Sam Rogers rechtfertigt Tuld diese Art des Umgangs mit dem Markt damit, dass der Mensch eben so sei und die Finger einfach nicht vom Spielen (mit Geld) lassen könne, und zählt die Krisen seit Beginn des Börsenhandels auf:
Rogers entscheidet sich schließlich, weitere zwei Jahre in der Bank zu bleiben, gibt aber an, dies nur aus finanziellen Gründen zu tun, nicht wegen Tulds Argumenten.
Am Ende des Verkaufstages müssen die meisten Trader, darunter auch Seth, entlassen werden. Peter jedoch wird befördert. John Tuld sagt, dass man solche intelligenten Leute wie Peter in der kommenden Zeit brauchen wird. Sam fährt nachts zum Haus seiner Ex-Frau und beerdigt seinen Hund, der an Leberkrebs gestorben ist. Seine Ex-Frau spricht kurz mit ihm und sagt ihm, dass sie nicht wünsche, dass er ihr Haus betrete. Aus dem Gespräch wird deutlich, dass der gemeinsame Sohn der beiden an der Wall Street arbeitet und Rogers ihn nicht vor der Krise gewarnt hatte.


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