25.1.18

 

Mammutprojekt "Die letzten Tage der Menschheit"

Das bereite ich schon seit drei Jahren vor, nun kommt es am 13. Juli endlich heraus. Ein Mammutunternehmen, das alle Maßstäbe sprengt, für ein Mammutwerk an einem Mammutort, mit einem Großaufgebot an Schauspielern, Dekorationen und Schauplätzen. In Wiener Neustadt, wo wir seit drei Jahren auch die "Alma" spielen. In einer ehemaligen Waffenfabrik, die noch dazu Serbenhalle heißt, weil Hitler sie im Zweiten Weltkrieg in Serbien erbeutet hat. Dort ein Stück über den Ersten Weltkrieg, der ja bekanntlich mit einem Feldzug gegen Serbien begonnen hat – das ist natürlich fantastisch.

Das Stück von Karl Kraus wurde zwar mehrfach in Auszügen aufgeführt, gilt aber als unaufführbar. Wie werden Sie sich diesen "Letzten Tagen" nähern?
Es gibt 220 Szenen und 800 Figuren. Wir werden 50 Schauspieler dafür haben, 20 Schauplätze, eine originale Dampflokomotive – etwa zwei Drittel der Szenen werden wir aufführen können. Wir fangen um 18 Uhr an und spielen bis 2 Uhr früh. Aber anders als bei "Alma" werden wir Szenen wiederholen, sodass die Leute alles sehen können. Und den ganzen Abend gibt’s serbisches Essen fürs Publikum, nur Speisen vom Balkan, also vom Kriegsgegner, weil man natürlich Hunger kriegt bei so einem Theater-Marathon: Sarma, serbisches Reisfleisch, Ćevapčići. Und wir werden den Besuchern einen Leitfaden in die Hand geben, jeder Schauplatz hat einen QR-Code, diese quadratischen Strichcodes, die man mit dem Handy lesen kann. Dann erscheint auf dem Display, worum es sich handelt: Hintergründe zu den Szenen, historische Fotos etc. Das gab’s noch nie im Theater.

Paulus Manker akzeptiert Besucher mit Handys?
In dem Fall schon, da ist es Teil des dramaturgischen Konzepts. Es ist ja ein sehr ungewöhnliches Stück, es hat weder eine geschlossene Handlung noch einen Helden, es hat keine Entwicklung und keine Lösung. Es besteht aus wild collagiertem historischen Material. Ein Doku-Drama. Stringent ist nur, dass es von Kriegsbeginn bis Kriegsende geht, also viereinhalb Jahre.

Paulus Manker

Mehr

"Die letzten Tage der Menschheit"

in der "Serbenhalle"
Pottendorfer Straße 47
in 2700 Wiener Neustadt
 

Erinnerungsort "Serbenhalle"

 

Paulus Manker 
 

Comments: Kommentar veröffentlichen

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?