10.2.18

 

Tauriska Mundart Archiv

Die Vitalität einer Gemeinschaft wird durch ihre eigene Sprachkultur mitbestimmt. Die Wärme und unmittelbare Kraft der Mundart schafft Geborgenheit und Selbstbewusstsein. Sie lebendig zu halten betrachtet Tauriska als eine seiner Kernaufgaben.

Das Archiv befindet sich im restaurierten Samerstall in Niedernsill. Zu sehen und hören sind alte und zeitgenössische Mundart Werke, Sammelmappen, Manuskripte, sowie seltene Ton- und Video Aufzeichnungen. Besonders wertvoll: Druckwerke von Pinzgauer Wörtern ab 1784, alte Mundartdichtung in Form von Liedern, Texte von Volksschauspielen (z.B. Brucker Nikolausspiel), Beispiele von Brautbriefen, Sagen, Sammlungen von Kindersprüchen und Vokssprüchen von Erwachsenen.

Literarische Schatzkammer - Pinzgauer Mundart im Portrait
Tauriska war es von Beginn an ein großes Anliegen, die Sprache der Region zu fördern. Mit zahlreiche Lesungen und viele Neuerscheinungen von Mundartbüchern. Auf Anregung von TAURISKA drehte die Filmerin Margit Gantner 1998 die ersten Video-Filme über Mundartschaffende des Pinzgaues. Die Aussprache und das Hören sind ein wesentlicher Aspekt der Mundart. Deshalb sind dieseVideo-Dokumente für unsere Nachkommen von unschätzbarem Wert um ihre sprachliche Eigenständigkeit zu erhalten. So entstanden Video-Portraits von 34 Mundartdichterinnen und -dichtern, die man im Niedernsiller Samerstall ansehen oder ausleihen kann. Die Sammlung von Tonbändern enthalten eigene Aufzeichnungen von Gesprächen mit Menschen aus der Region über ihr Leben und ihre Arbeit in früherer Zeit. Die Video-Portraits wurden vom Sender TW1 österreichweit über Kabel und europaweit über Digitalsatellit ausgestrahlt.

Es besteht eine Kooperation mit dem Land Salzburg/Kulturelle Sonderprojekte (Prof. Alfred Winter), dem Verein TAURISKA (Susanna Vötter-Dankl und ChristianVötter) undTW1. Die finanzielle Basis konnte durch die Europäische Union aus Interreg II-Mitteln, das Land Salzburg und den Verein TAURISKA in Neukirchen geschaffen werden.

Das Archiv ist jedenDienstag von 16.00 bis 17.00 Uhr geöffnet oder auch nach telefonischer Vereinbarung mit Frau Barbara Rettenbacher - Höllwerth
(Tel. +43 (0)6548/8363) zugänglich. Für Besuchergruppen kann auf Wunsch auch eine Lesung mit einem ausgewählten Autor organisiert werden.

Link

Die Urdistanz aller Entfernungen, die 22-km Einheit. 1/2 Std. mit der Lokalbahn, 1 Std. mit dem Rad, 4 Std. zu Fuß. Zum Anmerken: Auf dem flachen Land können wir an einem Tag ziemlich genau so weit laufen, wie unser Blick uns den Horizont darstellt. Daher ist der Horizont eine sowohl der menschlichen Fort- als auch Denk- Bewegung durchaus optimal angepaßte Größe. Wie Ivan Illich vermerkt, konnte in den früheren Zeiten ein Wanderer sogar seine Sprache an die kaum merklich von lokalem Dialekt zu lokalem Dialekt sich verändernden Nuancen anpassen, so daß er, ohne es als Bruch zu erfahren, z.B. von einem urdeutschen Sprachhorizont in das französische oder italienische Sprachgebiet hinüberdiffundieren konnte. Er lernte die anderen Sprachen sozusagen "per pedes apostulorum". Dies war natürlich mit dem Zeitalter der Nationalstaaten und ihrer fixierten Grenzen ebenso zuende. (Leopold Kohr)

Ö1

Pinzgauer Mundart



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