18.3.18

 

Hitlers amerikanische Lehrer

Am 13. Mai 1939 legte das Passagierschiff "St.Lois" vom Hamburger Hafen Richtung Kuba ab. Es war eine Sonderfahrt, Passagiere und Besatzung waren zum größten Teil jüdische Deutsche mit dem Ziel, nach der Reichspogromnacht das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen. Die Schifffahrt wurde als "Irrfahrt der St.Lois" bekannt und abgesehen von 29 Passagieren, die in Kuba an Land gehen durften, musste der Rest der Besatzung und Passagiere wieder zurück nach Europa fahren - nachdem auf Druck von Teilen der politischen Elite in den USA, die Visa-Bestimmungen in Kuba kurzerhand geändert wurden. Die übrigen 908 Menschen reisten wieder zurück nach Europa. Der tief verwurzelte Antisemitismus in Teilen der politischen Elite der USA verhinderte eine Rettung dieser Menschen, mindestens 254 von ihnen wurden im folgenden Holocaust ermordet. Wie kann es sein, dass in einem Land, welches am 11. Dezember 1941 offiziell dem nationalsozialistischen Deutschland den Krieg erklärte, diese Appeasement Politik gegenüber ihren jüdischen Mitmenschen möglich war? 

Hermann Ploppa zeigt in seinem Vortrag, dass die Idee der "Alleinschuld" Deutschland, speziell am der Vernichtung des jüdischen Lebens in Europa eben nur aus einer speziellen Perspektive erzählt wird, nämlich die anglo-amerikanische Geschichte. Dass gerade die Macht- und Geldeliten in England und den USA den Rassenwahn des 20. Jahrhundert beheizten und förderten wird gekonnt ignoriert oder überhaupt geschichtsrevisionistisch weggelogen.

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