17.3.18
Adolf Hitler. Versuchungen und Lehren
Der katholische Theologe und Autor Rainer Bucher legt dar, warum die
nationalsozialistischen Heilsversprechen so fatale Versuchungen waren.
Der Nationalsozialismus war etwas wirklich
Neues: eine für viele faszinierende Mischung von technischer
Modernisierung, nationalem Gemeinschafts- und sozialem
Gleichheitsversprechen, zudem voller ästhetischer Faszinationsangebote
und individueller Heroismusanmutungen und dazu noch von dynamischer
Jugendlichkeit.
Da schien wieder verbunden, was spätestens in der Weimarer Republik, wie viele meinten, auseinandergedriftet war: Individualität und Kollektiv, Modernität und Traditionsanschluss, Freiheit und Gebundenheit ans große Alte. Vor allem aber versprach der Nationalsozialismus die identitätsstiftende Idylle einer "Volksgemeinschaft" auf kulturell vertrauter, einheitlicher Basis.
Der heiße Kern des Hitlerschen Politikprojekts aber war ein scharfer, rassistischer Anti-Universalismus. Hitlers Projekt lief auf eine nach innen geeinte, nach außen kriegerisch-heroische "Volksgemeinschaft" hinaus: Für sie brauchte er den "Raum im Osten", aus ihr müssen Angehörige angeblich "minderwertiger Rassen", aber auch angeblich "Minderwertige" des eigenen Volkes, vor allem aber die Juden entfernt werden, aber auch jene, die sich diesem Projekt entgegenstellen.
Dass solch ein Projekt nur mit massiven Gewalt- und Ausschlussmechanismen funktioniert, war von Anfang an klar und wurde vom Regime auch nie versteckt. Die offene Gewaltbereitschaft gegenüber allen, die nicht mitmachen wollten, war spätestens seit den Verhaftungswellen nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 offensichtlich. Die früh einsetzende Diskriminierung jüdischer Menschen zeigte sehr bald: Wer nach Hitlers Meinung nicht zur "Volksgemeinschaft" gehörte oder wer sich ihr entzog, der wurde in Lager und bald schon in den Tod geschickt. Freilich: Lange wollten sehr viele gerne dazugehören.
Hitler hat nie verborgen, was er wollte. Im Gegenteil: Wirklich außergewöhnlich war er außer in seiner Skrupellosigkeit nur als Redner. Man konnte es wissen.
Ö1
Da schien wieder verbunden, was spätestens in der Weimarer Republik, wie viele meinten, auseinandergedriftet war: Individualität und Kollektiv, Modernität und Traditionsanschluss, Freiheit und Gebundenheit ans große Alte. Vor allem aber versprach der Nationalsozialismus die identitätsstiftende Idylle einer "Volksgemeinschaft" auf kulturell vertrauter, einheitlicher Basis.
Der heiße Kern des Hitlerschen Politikprojekts aber war ein scharfer, rassistischer Anti-Universalismus. Hitlers Projekt lief auf eine nach innen geeinte, nach außen kriegerisch-heroische "Volksgemeinschaft" hinaus: Für sie brauchte er den "Raum im Osten", aus ihr müssen Angehörige angeblich "minderwertiger Rassen", aber auch angeblich "Minderwertige" des eigenen Volkes, vor allem aber die Juden entfernt werden, aber auch jene, die sich diesem Projekt entgegenstellen.
Dass solch ein Projekt nur mit massiven Gewalt- und Ausschlussmechanismen funktioniert, war von Anfang an klar und wurde vom Regime auch nie versteckt. Die offene Gewaltbereitschaft gegenüber allen, die nicht mitmachen wollten, war spätestens seit den Verhaftungswellen nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 offensichtlich. Die früh einsetzende Diskriminierung jüdischer Menschen zeigte sehr bald: Wer nach Hitlers Meinung nicht zur "Volksgemeinschaft" gehörte oder wer sich ihr entzog, der wurde in Lager und bald schon in den Tod geschickt. Freilich: Lange wollten sehr viele gerne dazugehören.
Hitler hat nie verborgen, was er wollte. Im Gegenteil: Wirklich außergewöhnlich war er außer in seiner Skrupellosigkeit nur als Redner. Man konnte es wissen.
Ö1