12.5.18
Tod, Trauer und Funeralkultur bei Nichtglaubenden
Hannes Benedetto Pircher gibt am 5. November
Einblicke in Leben, Sinnfragen und Riten rund um den Tod von Menschen
»ohne Bekenntnis«. Als Trauerredner kann er auf einen reichen
Erfahrungsschatz von bis dato etwa 5000 Begräbnissen schöpfen.
1971 in Meran geboren, lebt und arbeitet als Trauerredner, Schauspieler und Autor in Wien. Schauspielstudium in Innsbruck und St. Petersburg. Studium der Philosophie in Bologna (Seminar von Umberto Eco) und an der Hochschule für Philosophie in München (Bakkalaureat). Von 1994 bis 2001 Mitglied des Jesuitenordens. Theologische Formation in Innsbruck. Als Schauspieler spielte Pircher u. a. am Tiroler Landestheater und an der Wiener Volksoper. ‒ Bücher, erschienen in der Edition Splitter (Wien): SORELLA MORTE. Über den Tod und das gute Leben ‒ Betrachtungen eines Grabredners. Wien 2017, 2. Auflage. ‒ DAS THEATER DES RITUS. De arte liturgica. Wien 2010
Termin: Montag, 5. November 2018, 18:30 Uhr
Ort: Seminarraum, Katholisches Bildungswerk, Stephansplatz 3, 2. Stock, 1010 Wien
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Der amtliche Vermerk »o. B.« (ohne Bekenntnis) gibt wenig
Aufschluß über Lebens- und Wertewelten von Menschen, die sich keiner
Religionsgemeinschaft zugehörig fühlen bzw. nicht (mehr) Mitglied einer
kirchlichen Gemeinschaft sind. Die Lebenswirklichkeit vieler Menschen
ist durch Entkirchlichung einerseits und eine hohe Individualisierung
der Nutzung religiös-spiritueller Ressourcen andererseits bestimmt. Der
soziologische Befund von der »Mehrfachzugehörigkeit des Individuums«
(Michael Hochschild) spiegelt sich eindrücklich wider im großen Angebot
auf dem Lebenshilfe- und Zeremonialmarkt. Vor diesem Hintergrund und aus
der Perspektive eines Trauerredners, der in rund fünftausend
Todesfällen Menschen »ohne Bekenntnis« dabei unterstützt hat, den im
Umgang mit dem Tod unverzichtbaren rites de passage (Arnold van
Gennep) eine angemessene, insofern lebensfördernde Gestalt zu geben,
geht Pircher in seinem Vortrag folgenden Fragen nach: Woran glaubt, wer
nicht glaubt ‒ angesichts des Todes und von Verlusterfahrungen? Was gibt
»Nichtglaubenden« Halt ‒ an Tagen, die nicht recht hell werden wollen?
Worin finden Menschen Trost, die nicht an ein Leben nach dem Tod
glauben? Rituale »sprechen« unabhängig von semantischen Zuschreibungen
(etwa genuin religiöser Natur) ‒ was sind hauptsächliche Erwartungen an
die Sinngestalt »nichtreligiöser« Abschiedsrituale?
Referent: Hannes Benedetto Pircher1971 in Meran geboren, lebt und arbeitet als Trauerredner, Schauspieler und Autor in Wien. Schauspielstudium in Innsbruck und St. Petersburg. Studium der Philosophie in Bologna (Seminar von Umberto Eco) und an der Hochschule für Philosophie in München (Bakkalaureat). Von 1994 bis 2001 Mitglied des Jesuitenordens. Theologische Formation in Innsbruck. Als Schauspieler spielte Pircher u. a. am Tiroler Landestheater und an der Wiener Volksoper. ‒ Bücher, erschienen in der Edition Splitter (Wien): SORELLA MORTE. Über den Tod und das gute Leben ‒ Betrachtungen eines Grabredners. Wien 2017, 2. Auflage. ‒ DAS THEATER DES RITUS. De arte liturgica. Wien 2010
Termin: Montag, 5. November 2018, 18:30 Uhr
Ort: Seminarraum, Katholisches Bildungswerk, Stephansplatz 3, 2. Stock, 1010 Wien
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