26.11.19

 

China Cables - kultureller Genozid


 Wie China Hunderttausende in Lagern interniert

Die Papiere wurden 2017 und 2018 verfasst und dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) zugespielt – jener Organisation, die schon Recherche-Projekte wie die Panama Papers, die Implant Files oder die Luxemburg Leaks koordiniert hat. Das ICIJ teilte die Dokumente mit weltweit 17 Medien, darunter der New York Times, dem Guardian und Le Monde; in Deutschland werteten Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR die Papiere gemeinsam aus. Die Rechercheergebnisse werden in den kommenden Tagen unter dem Titel China Cables veröffentlicht.

Auf Anfrage des Guardian erklärte die chinesische Botschaft in London, die Dokumente seien „reine Fälschung“. Mehrere unabhängige Experten stuften das geleakte Material hingegen als authentisch ein.

Die Dokumente zeigen, dass die Lager keineswegs reine „Berufs- und Ausbildungscamps“ sind, sondern abgeriegelte, streng bewachte und gezielt auf Indoktrinierung ausgerichtete Lager. Die Behörden internieren hier in der Regel Bürger, denen keinerlei offenkundige Straftaten vorgeworfen werden und die auch keinen Gerichtsprozess bekommen. Die chinesische Botschaft in Berlin verweist in diesem Zusammenhang auf Maßnahmen zur „Terrorbekämpfung und Entradikalisierung sowie zur beruflichen Aus- und Weiterbildung”.

Die Papiere wurden 2017 und 2018 verfasst und dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) zugespielt – jener Organisation, die schon Recherche-Projekte wie die Panama Papers, die Implant Files oder die Luxemburg Leaks koordiniert hat. Das ICIJ teilte die Dokumente mit weltweit 17 Medien, darunter der New York Times, dem Guardian und Le Monde; in Deutschland werteten Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR die Papiere gemeinsam aus. Die Rechercheergebnisse werden in den kommenden Tagen unter dem Titel China Cables veröffentlicht.

Auf Anfrage des Guardian erklärte die chinesische Botschaft in London, die Dokumente seien „reine Fälschung“. Mehrere unabhängige Experten stuften das geleakte Material hingegen als authentisch ein.

Die Dokumente zeigen, dass die Lager keineswegs reine „Berufs- und Ausbildungscamps“ sind, sondern abgeriegelte, streng bewachte und gezielt auf Indoktrinierung ausgerichtete Lager. Die Behörden internieren hier in der Regel Bürger, denen keinerlei offenkundige Straftaten vorgeworfen werden und die auch keinen Gerichtsprozess bekommen. Die chinesische Botschaft in Berlin verweist in diesem Zusammenhang auf Maßnahmen zur „Terrorbekämpfung und Entradikalisierung sowie zur beruflichen Aus- und Weiterbildung”.

Das Lager in Kashgar ist nur eines von vielen. Wissenschaftler und Aktivisten haben in der Region Xinjiang auf Satellitenbildern Dutzende solcher Anlagen identifiziert, bei denen es sich mutmaßlich um Internierungslager vor allem für Uiguren handelt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass mittlerweile mehr als eine Million Menschen in Xinjiangs Lagern interniert sind. Es sei einer der größten Menschenrechtsverstöße unserer Zeit, beklagen Experten, ein “kultureller Genozid“ mit dem Ziel, die Kultur der Uiguren und anderer muslimischer Minderheiten in China auszulöschen.

Die Regierung in Peking erklärt die Lager offiziell zu „Berufs- und Ausbildungscamps“, doch Ex-Häftlinge berichten von Zwang, Folter und Vergewaltigungen. Die internationale Politik, von den Vereinten Nationen über den US-Kongress bis zum Deutschen Bundestag, ist alarmiert.
Lange Zeit waren Satellitenbilder und Augenzeugenberichte die einzigen Hinweise auf das, was in Xinjiang vor sich geht. Der deutsche Sozialwissenschaftler Adrian Zenz fand weitere Indizien in öffentlichen Ausschreibungen: Zementlieferungen, Bestellungen von Überwachungskameras und Tausenden Kilometern Stacheldraht. Material für den Lagerstaat. Zuletzt hatte die New York Times die Mitschriften von mehreren bislang unbekannten Ansprachen von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping veröffentlicht, in denen es um die Lager in Xinjiang geht.
Ein neues Leak von vertraulichen Dokumenten aus der Kommunistischen Partei belegt nun unumstößlich und detailliert, wie die Regierung Hunderttausende Uiguren interniert.



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