4.9.24
Warum Jugendliche Vorbilder und Idole haben und brauchen
Der US-amerikanische Popstar Taylor Swift tourt seit mehr als eineinhalb
Jahren um die Welt - diese Woche spielt sie drei Konzerte in
Österreich. Nichts darüber zu wissen, ist beinahe unmöglich. Selbst
Menschen, die ihre Musik nicht mögen oder nicht kennen, entkommen der
Medienberichterstattung bzw. der aufgeregten Begeisterung der
"Swifties", ihrer Fans, kaum.
Für manche dieser Fans ist Taylor Swift die gefühlt beste Freundin, für
andere Vorbild, wieder andere nennen sie "Mutter". Damit verbunden ist,
Fanartikel der Künstlerin zu kaufen, ihre Platten zu erwerben und in
teure Konzerttickets zu investieren. Das Magazin "Forbes" schätzt Swifts
Vermögen mittlerweile auf 1,1 Milliarden US-Dollar.
Dass Taylor Swift heute so erfolgreich ist, führt Ralf von Appen,
Professor für Theorie und Geschichte der Popularmusik an Universität für
Musik und darstellende Kunst Wien, auf verschiedene Faktoren zurück,
auch auf ihre engagierten Fans. Sie verteidigen den Popstar vehement,
sobald Kritik in Öffentlichkeit und Medien auftaucht, greifen jene an,
die Swift attackieren könnten.
Dass der Popstar heute gerade für so viele junge Frauen Vorbild und Idol
ist, führt Soziologin und Jugendforscherin Natalia Wächter von der
Universität Graz auch darauf zurück, dass der Einfluss von Familie und
Schule auf die Sozialisation von Jugendlichen immer mehr abnimmt.
Stattdessen gewinnen Gleichaltrige und Soziale Medien an Bedeutung.