5.7.24

 

Die Ethik der Verletzlichkeit

 Die Omnikrise und die vielen Konflikte der Gegenwart führen tagtäglich vor Augen, dass unser Leben viel stärker von Verletzlichkeit geprägt ist, als wir es wahrhaben wollen. 

Verletzlich ist der Mensch, weil – trotz aller Planung und Kontrolle – das Kontingente nicht abgeschafft werden kann. 

Jederzeit können wir mit Übeln konfrontiert werden, die uns aus den gewohnten Bahnen werfen. 

Dabei zeigt sich, dass das vorherrschende individualistische Menschenbild der Unabhängigkeit und Nicht-Angewiesenheit eine Illusion ist. 

Verletzlichkeit als „Grundsignatur der menschlichen Existenz“ (Giovanni Maio) verweist auf die wechselseitige Angewiesenheit der Menschen:
„Das Bewusstsein der Verletzlichkeit erst macht den Menschen zum Menschen, indem es Fähigkeiten in ihm hervorruft, die ohne Verletzlichkeit nicht zur Geltung kommen könnten.“
Es befähigt nicht nur zur Sensibilität, sondern ist auch ein Aufruf zur Verantwortungsübernahme.
Letztlich ist die Verletzlichkeit etwas, was alle Menschen miteinander verbindet.
Dabei ist nicht nur der Mensch verletzlich, sondern auch das Tier und die gesamte Natur. 

Johannes Kaup hat den renommierten Arzt, Medizinethiker und Philosophen Giovanni Maio an der Universität Freiburg besucht. Im Gespräch über die vielen Dimensionen der Verletzlichkeit macht Giovanni Maio deutlich, warum wir eine Ethik der Verletzlichkeit brauchen.

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