6.3.08

 

Anbetung in der Pfarre Muttergottes im Augarten



Ein wunderschöner Abend der Anbetung mit meditativen Texten und Lobpreisliedern.

Zur Ruhe kommen, über sein eigenes Leben nachdenken, seinen eigenen Leidensweg Christus geben, neue Einsichten bekommen.



Mit Jesus verbunden sein, bedeutet nicht nur an Seinem Leben, sondern auch an Seinem Leiden und Sterben Anteil zu nehmen.

In Verbundenheit mit Ihm wollen wir - in 3 Abschnitten des Matthäus-Evangeliums - Sein Leiden betrachten und darum bitten, dass uns dies zu einer tieferen Erfahrung des Willens und der Wege Gottes in unserem Leben führen möge.

Bitten wir den Herrn auch um ‚Trauer und Mitleiden’. ‚Mitleiden’ bedeutet etwas anderes als ‚Mitleid’. Jesus will nicht bemitleidet werden. Mitleiden bedeutet Teilhaben am Leiden Jesu Christi, mit Ihm einzutreten in Schmerz und Dunkelheit, die Er mit uns allen teilt.

In Seinem Kampf mit der Angst finden wir uns selbst wieder, wenn wir die Nacht des qualvollen Schmerzes, des Verlassensein und des Schweigens Gottes erleben. In Ihm entdecken wir auch unser Gesicht, wenn es von Tränen überströmt und von Trostlosigkeit gezeichnet ist.

Machen wir uns jetzt bereit, den Konflikt und das Alleinsein Jesu mit Ihm in der Passion zu teilen. Der Vater ist die einzige Stütze.


„Wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“
Jesus will nicht sterben, Er will leben. Er ist wie ein Todeskandidat, der eine tiefe Liebe zu diesem Leben empfindet, das ihm entrissen werden wird.
In der Zeit der Prüfung zu beten, ist eine Erfahrung, die Leib und Seele erschüttert, und auch Jesus bringt in der Dunkelheit jenes Abends‚ mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den, der Ihn aus dem Tod retten kann’ (Hebr 5,7)

„Aber nicht wie ich will, sondern wie Du willst“
Jesus will sich hingeben, an das letzte Geheimnis allen Seins, nicht an ein blindes Schicksal, sondern an Gottes unergründliche Liebe. Sein Gebet zweifelt nicht an dieser Liebe. Im Gegenteil, in der großen Einsamkeit dieser Nacht ist die Liebe des Vaters das einzig Sichere.


„Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?“
Wir erleben Petrus und die übrigen Jünger in ihrer menschlichen Begrenztheit. Die Augen sind ihnen zugefallen. Ihre große Freundschaft, ihr Wunsch mit Jesus zu sterben, endet in einem tiefen Schlaf.

Der Schlaf steht symbolisch für ihre geistige Erstarrung. Sie sind ganz einfach nicht vorbereitet auf die Gewalt des Todes, der durch Gethsemane streift und das Leben Jesu bedroht.

Jesus ist allein in den Momenten seines intensiven Schmerzes und hätte doch so sehr den Beistand Seiner Jünger gebraucht.

Es ist Seine letzte Nacht als freier Mensch, die letzte Nacht Seines Lebens.
Alle haben Ihn verlassen, und der Freund, der bis gestern mit Ihm gegangen ist, verrät ihn. Niemand ist da der Ihn tröstet.

So realisiert sich das prophetische Wort: „Ich habe darauf gewartet, dass jemand Mitleid mit mir haben werde, aber es gab niemand. Ich habe Tröster gesucht, aber nicht gefunden“. (PS 69,20)

Wir sind mit unserem Leiden nicht allein.
Christus hat schon alles getragen!

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