26.2.10

 

Hören, Zuhören, Stillwerden, Gehorsam sein

- all das spielt in den Religionen dieser Welt eine große Rolle.
Auch im Christentum.

Doch meist klingt heute die Weisung Gott "gehorsam zu sein" nach Militär
und die Aufforderung, der Predigt und dem Pfarrer "zuzuhören", nach Hierarchie.

Die evangelischen Perspektiven am 28.2. beschäftigen sich mit der spirituellen Tiefe, die in den Begriffen "Hören, Horchen, Gehorchen" zu finden ist.



Hören, sagt Wilhelm Warning, ist eine Kunst, eine unbequeme.


Das Wort Gottes, so glauben es die Christen, kommt nicht von außen an den Menschen heran, er muss es in seinem Inneren suchen.

Die Stille kann dabei helfen, denn im Geräuschwirrwarr der modernen Welt kann der Anruf Gottes leicht untergehen.


"Ruft er zu mir, dann will ich auf ihn hören", so singen Christen am ersten Sonntag der Fastenzeit. Es geht darum, zuerst das Wort, den Ruf Gottes, zu vernehmen und hörend von ihm erfüllt zu sein. Erst dann kann man ihm huldigen, zum Beispiel indem man singt.

Benediktinermönch Gregor Baumhof, Leiter des Hauses für Gregorianik in München, formuliert das so: "Es geht darum, im Singen wie im Hören die gesungenen Worte mit ihren Melodien wieder und wieder mit jenem Leben zu füllen, das von Anfang an in ihnen war."

Das Wort im Hören zu verinnerlichen ist auch evangelischen Christen vertraut: durch die Predigt. Oft freilich wird sie wie ein Vortrag gehört: Man urteilt, lobt oder verurteilt, geht auf kritische Distanz.

Wo bleibt da der Anruf Gottes? Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer machte einst darauf aufmerksam, dass er nicht mit dem Verstand gehört werden kann: "Geborgen ist Gottes Spruch nicht in meinem Verstand, sondern in meinem Herzen. Darum ist es niemals damit getan, Gottes Wort gelesen zu haben. Es muss tief in mich eingedrungen sein."

Hilfreich ist dabei die Stille. Manchmal kann man sie hören. In den Städten fast nie, aber auch auf dem Land nur selten. Fernes Autorauschen gibt es schließlich fast überall. Erst in der Abgeschiedenheit kann man nach und nach das Rauschen des Windes vernehmen, oder das Summen von Insekten. Das Hören verfeinert sich, je mehr die Sinne zur Ruhe finden.


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