24.11.13

 

Situation der Christen im Nahen Osten noch nie so schlecht wie heute

Erzbischöfe aus Syrien und Libanon in Wien: "Helft uns"
Situation der Christen im Nahen Osten noch nie so schlecht wie heute - Ein Drittel der syrischen Christen bereits geflüchtet,

 
Die internationale Politik darf dem Blutvergießen in Syrien
nicht länger tatenlos zusehen. "Helft uns, dass wir die Hoffnung nicht verlieren". Mit diesem eindringlichen Appell forderten der chaldäische Erzbischof von Aleppo, Antoine Audo, und der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, die internationale Gemeinschaft auf, dem Bürgerkrieg in Syrien endlich ein Ende zu setzen. Im Rahmen des 4. "Colloquium Syriacum" der Stiftung Pro Oriente referierten die beiden Erzbischöfe am Mittwoch über die Situation der Christen in ihren Heimatländern. Noch nie sei deren Lage im Nahen Osten so schlecht wie heute.


Erzbischof Audo berichtete, dass die syrische Bevölkerung nach knapp drei Jahren des Bürgerkriegs müde sei, gleichzeitig würde die Hoffnung auf Frieden von Tag zu Tag weiter schwinden. Bisher seien tausende Christen durch den Krieg in seinem Heimatland ums Leben gekommen. Die Entführung schutzloser Christen durch die Rebellen seien mittlerweile eine gängige Praxis, um Geld für Waffen und Munition zu erpressen. In seiner Heimatstadt Aleppo würde mit der Zeit eine christliche Familie nach der anderen verschwinden - entweder weil sie fliehen oder weil sie sterben, so der chaldäische Erzbischof.

Der Krieg in Syrien richte sich zwar nicht explizit gegen die christliche Bevölkerung, sie sei der Gewalt allerdings schutzlos ausgeliefert, da der Staat seiner Rolle als Schutzmacht im derzeitigen Zustand der Anarchie nicht mehr nachkommen könne. Ein Drittel aller syrischen Christen sei bereits aus dem Land geflohen. "Wer das nötige Geld hat, der flieht", so Audo. Daraus ergebe sich eine prekäre Situation, denn viele Ärzte hätten das Land bereits verlassen, so dass die medizinische Versorgung der Bürgerkriegsopfer vor allem in den ländlichen Bereichen nicht mehr gegeben sei. Als Beispiel nannte der Erzbischof seine Heimatstadt, in der seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs bereits 80 christliche Ärzte geflohen seien.
 

Mehr

Comments: Kommentar veröffentlichen

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?