2.1.14

 

Unsere heutige Situation

Es ist kaum mehr vorstellbar, dass es einst Unternehmer gab, denen das Wohl der Mitarbeiter am wichtigsten war. In dieser Zeit haben sich Sozialisten noch tatsächlich um die Arbeitnehmer gekümmert und Gewerkschaften setzten viele soziale Errungenschaften durch. In den großen Betrieben wurden Lehrlinge ausgebildet, keiner fragte danach, ob das Gewinn bringt, denn jedem war klar, wie wichtig der Nachwuchs ist. In den Sparkassen kannten sich die Bankangestellten und die Kunden aus, die Geschäftsgebarung war jedem völlig klar. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts tauchten plötzlich jede Menge von Betriebsberatungsfirmen auf, die nur ein Ziel kannten, den Profit durch Arbeitsplatzeinsparungen zu erhöhen. Dies gefiel den Wirtschaftsbossen, Lehrwerkstätten wurden eingespart, jede Menge billige Arbeitskräfte wurden ins Land geholt. Die Finanzindustrie schuf ein System, bei dem sich anfangs gerade noch die Bankangestellten auskannten, später wussten weder die noch die Kunden, worum es genau geht. Die Globalisierung erlaubt es, dass Kinderarbeit in Konkurrenz mit sozial noch halbwegs gut abgesicherten Arbeitsplätzen in Europa trat. Die Realwirtschaft, die alleine echte Werte schaffen kann, spielt nur noch die zweite Geige. Sie manipulieren alles, von den Aktienkursen bis zum Goldpreis, und sie schaffen künstliche Krisen, um uns devot zu machen, die Politik schaut ohnmächtig und hilflos zu. Wohin dies zu guter Letzt führt, ist klar, nämlich zur sinnlosen Gewalt, da gibt es in der Geschichte der Menschheit jede Menge bittere Beispiele. Aber leider ist die Menschheit nicht fähig, Probleme zu lösen, ohne dass sie von Katastrophen dazu gezwungen wird.


Peter Blaschek  Das freie Wort

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