9.6.15

 

Was verschieden ist, darf nicht als gleich angesehen werden!

Kardinal Bergoglio: ‚Ehe’ zwischen zwei Personen gleichen Geschlechts ist ein ‚schwerer anthropologischer Rückschritt’. Ein Brief aus dem Jahr 2010 des Erzbischofs von Buenos Aires.

„Wer bin ich, zu verurteilen?“ Dieses Wort, das Papst Franziskus bei der fliegenden Pressekonferenz auf dem Rückflug von Brasilien im Juli 2013 gesprochen hatte, gehört wohl zu den am meisten missbrauchten des Pontifikats. Es sollte der Anschein erregt werden, als „verurteile“ der Papst homosexuelle Beziehungen nicht. Das trügerische Wort von der „neuen Willkommenskultur“ wurde geprägt, „neue Öffnung“, „Revolution: diese Schlagwörter wurden in den Vordergrund gerückt, als habe der Papst die Lehre der Kirche geändert und den Katechismus abgeschafft.

Allein – liest man das Zitat vollständig, sagte Franziskus, der „Sohn der Kirche“, als den er sich gerne bezeichnet, auch im Jahr 2013 nichts anderes als das, was der Lehre in vollem Umfang entspricht. Menschen werden nie „verurteilt“, über ihr Verhalten hingegen ist ein Urteil notwendig und berechtigt.

So lohnt es sich, jene Worte (erneut? Zum ersten Mal?) in ihrem Zusammenhang zu lesen (was intellektuelle Redlichkeit eigentlich immer fordern würde). Der Papst sprach in einem eindeutigen „Wenn-dann-Satz“:
„Wenn einer Gay ist und den Herrn sucht und guten Willen hat – wer bin dann ich, ihn zu verurteilen? Der Katechismus der Katholischen Kirche erklärt das sehr schön, aber er sagt: Halt! Diese Menschen dürfen nicht an den Rand gedrängt werden, sie müssen in die Gesellschaft integriert werden. Das Problem liegt nicht darin, diese Tendenz zu haben, nein, wir müssen Brüder und Schwestern sein, denn das ist nur ein Problem von vielen. Das eigentliche Problem ist, wenn man aus dieser Tendenz eine Lobby macht: Lobby der Geizhälse, Lobby der Politiker, Lobby der Freimaurer – so viele Lobbys. Das ist für mich das schwerwiegendere Problem“.

Also: keine Rede von „neuer“, undifferenzierter „Offenheit“. Im Gegenteil: Lobbys werden erkannt, jene Lobbys, denen dann im Januar 2015 eine „ideologischen Kolonisierung“ vorgeworfen wurde.

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