15.9.15

 

Inside IS - 10 Tage im "Islamischen Staat"

von Jürgen Todenhöfer

Er hat mit Menschen gesprochen, die zu den grausamsten Taten fähig sind. Er ist in Gebiete vorgedrungen, wo Journalisten normalerweise getötet werden. Monatelang hatte der Publizist Jürgen Todenhöfer große Angst - aber der Wille, aus dem Inneren des IS zu berichten, war stärker.
"Für mich war das Entscheidende, diese Terroristen kennenzulernen", sagt der promovierte Jurist, ehemalige Strafrichter und Medienmanager. "Und da wir zusammen lebten - wir haben auf demselben Boden geschlafen, wir waren fast immer zusammen, sind in denselben Autos gefahren -, habe ich die Welt dieser Leute kennengelernt."

Der ehemalige, einst erzkonservative CDU-Politiker nimmt den Westen ins Visier, der die arabischen Welt aus wirtschaftlichen Gründen angegriffen und ausgebeutet habe: "Ohne den Krieg mit Bomben von G. W. Bush gegen den Irak gäbe es den IS gar nicht. Der IS ist ein Baby von G. W. Bush."

Trotz der scharfen Kritik am Westen leuchtet er die Wirklichkeit des IS unbestechlich aus. Das ist die Stärke von Todenhöfers Blick. Die Terroristen morden und schänden nicht wahllos, sondern nach ihrer eigenen kruden Ideologie. Christen und Juden dürfen ihre Religion ausüben, wenn sie die sogenannte Dschizya zahlen - eine Art Schutzgeld, eine Kopfsteuer für Nichtmuslime.

Alle Muslime, die nicht streng die Scharia befolgen, sind dagegen Todfeinde. Wie überhaupt alle Ungläubigen.

"Wir werden definitiv nach Europa  zurückkehren, und das wird nicht mit Freundlichkeiten sein, sondern mit der Waffe und mit unseren Kämpfern. Wer den Islam nicht annimmt und die Dschizya nicht zahlt, den werden wir töten."

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