18.9.15
Per App in Deutschland orientieren
Fast jeder Flüchtling hat ein Smartphone. Warum das nicht auch zur
Integration in Deutschland nutzen? Die ersten Apps für Asylbewerber
machen den Versuch.
Wenn sie vor Krieg und Gewalt fliehen, sind Flüchtlinge ohne Gepäck unterwegs. Höchstens das Smartphone steckt auf der Reise in der Hosentasche. Für Flüchtlinge kann das Smartphone in Deutschland eine große Hilfe sein: Übersetzungs-Apps helfen jetzt schon bei der Kommunikation, wenn Flüchtlinge und freiwillige Helfer aufeinander treffen, die aber nicht dieselbe Sprache sprechen.
Aber auch darüber hinaus kann das Internet den Flüchtlingen in Deutschland beim Zurechtfinden helfen, indem dort hilfreiche Informationen für den Alltag und die Integration in Deutschland zu finden sind. So gibt es mittlerweile eine Online-Jobbörse für Flüchtlinge, die von zwei Berliner Studenten entwickelt wurde. Die Piratenpartei hatte vorgeschlagen, eine landeseigene Smartphone-App als Orientierungshilfe zu entwickeln.
Vorbild war für die Piratenfraktion die Stadt Witten im Ruhrgebiet, die 2014 nach eigenen Angaben die erste Flüchtlings-App in Deutschland entwickelte.
Eine App hat immer eine starke Bildsprache. Das ist wichtig, wenn die Leute der Sprache nicht mächtig sind", ist Astrid Raith überzeugt. Aufgelistet sind beispielsweise ehrenamtlich angebotene Sprachkurse, Sportangebote oder Infos zu Behörden.
Wenn ein Flüchtling zum Beispiel auf der Suche nach Kleiderspenden ist, könnte er nachgucken, welche Organisation wo etwas anbietet. "Wie es im Smartphone üblich ist, kann man sich von der Navigation auch dorthin leiten lassen", erklärt Raith. Durch das gute "Freifunk"-Netz in Witten sei das auch ohne eigenes mobiles Internet möglich. Denn viele Bürger in Witten haben "Freifunk"-Router, die es den Menschen auf öffentlichen Straßen ermöglichen, kostenlos ins Internet zu gehen.
In Dresden programmierte die private Softwarefirma "Saxonia Systems" in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und München und der Partnerfirma "HeiReS" auch eine kostenlose App für Flüchtlinge. Seit Ende Juni gibt es die "Welcome-App" für Microsoft, ab August soll die App dann auch für Android und iOs funktionieren.
Richtig ausgereift ist die Idee mit den Apps allerdings bisher nicht. Denn viele Flüchtlinge haben zu Beginn ihrer Zeit in Deutschland nicht immer einen deutschen Handyvertrag und somit kein mobiles Internet. Auch der "Freifunk" in Witten ist nicht Standard in allen deutschen Städten. Aber das Potenzial ist da, die Apps müssen nur noch bei den Flüchtlingen ankommen. Das ist vor allem eine Sache der Kommunikation.
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Wenn sie vor Krieg und Gewalt fliehen, sind Flüchtlinge ohne Gepäck unterwegs. Höchstens das Smartphone steckt auf der Reise in der Hosentasche. Für Flüchtlinge kann das Smartphone in Deutschland eine große Hilfe sein: Übersetzungs-Apps helfen jetzt schon bei der Kommunikation, wenn Flüchtlinge und freiwillige Helfer aufeinander treffen, die aber nicht dieselbe Sprache sprechen.
Aber auch darüber hinaus kann das Internet den Flüchtlingen in Deutschland beim Zurechtfinden helfen, indem dort hilfreiche Informationen für den Alltag und die Integration in Deutschland zu finden sind. So gibt es mittlerweile eine Online-Jobbörse für Flüchtlinge, die von zwei Berliner Studenten entwickelt wurde. Die Piratenpartei hatte vorgeschlagen, eine landeseigene Smartphone-App als Orientierungshilfe zu entwickeln.
Vorbild war für die Piratenfraktion die Stadt Witten im Ruhrgebiet, die 2014 nach eigenen Angaben die erste Flüchtlings-App in Deutschland entwickelte.
Eine App hat immer eine starke Bildsprache. Das ist wichtig, wenn die Leute der Sprache nicht mächtig sind", ist Astrid Raith überzeugt. Aufgelistet sind beispielsweise ehrenamtlich angebotene Sprachkurse, Sportangebote oder Infos zu Behörden.
Wenn ein Flüchtling zum Beispiel auf der Suche nach Kleiderspenden ist, könnte er nachgucken, welche Organisation wo etwas anbietet. "Wie es im Smartphone üblich ist, kann man sich von der Navigation auch dorthin leiten lassen", erklärt Raith. Durch das gute "Freifunk"-Netz in Witten sei das auch ohne eigenes mobiles Internet möglich. Denn viele Bürger in Witten haben "Freifunk"-Router, die es den Menschen auf öffentlichen Straßen ermöglichen, kostenlos ins Internet zu gehen.
In Dresden programmierte die private Softwarefirma "Saxonia Systems" in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und München und der Partnerfirma "HeiReS" auch eine kostenlose App für Flüchtlinge. Seit Ende Juni gibt es die "Welcome-App" für Microsoft, ab August soll die App dann auch für Android und iOs funktionieren.
Richtig ausgereift ist die Idee mit den Apps allerdings bisher nicht. Denn viele Flüchtlinge haben zu Beginn ihrer Zeit in Deutschland nicht immer einen deutschen Handyvertrag und somit kein mobiles Internet. Auch der "Freifunk" in Witten ist nicht Standard in allen deutschen Städten. Aber das Potenzial ist da, die Apps müssen nur noch bei den Flüchtlingen ankommen. Das ist vor allem eine Sache der Kommunikation.
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