16.10.15
Assyrer bitten Kirchen und Merkel um Geld für Rettung von IS-Geiseln
Der Chef des assyrischen Kulturvereins Saarlouis, Charli Kanoun, hat jetzt einen verzweifelten Hilferuf an die katholische deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerichtet. „Der Islamische Staat hat drei assyrische Geiseln
erschossen und dann ein Video ausgestrahlt von der Enthauptung“, sagte
Kanoun der SZ. Derzeit befänden sich noch etwa 180 christliche Geiseln
in Nordostsyrien in der Hand der Terroristen des Islamischen Staates
(IS). Der IS-Kommandeur verlange von Mar Aprem, dem Bischof der
Apostolischen Assyrischen Kirche des Ostens in Al Hassake, 50 000
US-Dollar Lösegeld pro Geisel, andernfalls würden die Geiseln getötet. Die Christen
waren im Februar bei einem IS-Angriff auf ihre 34 Dörfer am
Chabour-Fluss gekidnappt worden. Im August dieses Jahres hatte der IS
unter ungeklärten Bedingungen 21 der Geiseln
freigelassen, die sich auf Initiative der Saar-Landesregierung und des
Bundeskanzleramtes über Beirut ins Saarland retten konnten (die SZ
berichtete). „Um Christi willen, helfen Sie, sonst werden wir Zeugen
eines grausamen Massakers an Menschen, die nichts getan haben, als sich
zu Jesus Christus
zu bekennen“: Dies steht in der E-Mail des Assyrischen Kulturvereins an
die beiden großen Kirchen und die Kanzlerin. Zu der Frage von
Geiselnahmen und der Befreiung von Geiseln sagen die Bischofskonferenz und die EKD grundsätzlich nichts, teilten die Pressesprecher mit.
Die assyrischen Christen sprechen noch Aramäisch, die Sprache Jesu'. Kanoun sagte, die Verfolgung durch den IS erinnere an den Völkermord von Türken an etwa 60 000 assyrischen Christen 1915/16.
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Die assyrischen Christen sprechen noch Aramäisch, die Sprache Jesu'. Kanoun sagte, die Verfolgung durch den IS erinnere an den Völkermord von Türken an etwa 60 000 assyrischen Christen 1915/16.
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