2.12.15
Woher kommt der IS?
Die Wurzeln des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) reichen zurück in
die Zeit des Irak-Kriegs. Nachdem der sunnitische Machthaber Saddam
Hussein 2003 gestürzt worden war, löste der damalige
US-Besatzungsverwalter Paul Bremer die irakische Armee und die
Baath-Partei auf - die bisherige Elite des Landes stand vor dem Nichts.
Über Nacht waren tausende Offiziere arbeitslos, Sunniten hatten im
politischen System nichts mehr zu sagen. Aus diesen Reihen rekrutierte
sich fortan zu großen Teilen der bewaffnete Widerstand gegen die
US-Besatzung.
Auch dadurch fand Al Kaida hier nach der Vertreibung aus Afghanistan ein ideales neues Betätigungsfeld. 2004 gründete der jordanisch-stämmige Terrorist Abu Mussab al Sarkawi Al Kaida im Irak (AQI), eine besonders brutalen Bewegung, deren Markenzeichen medial inszenierte Morde sind. 2006 wurde al Sarkawi bei einem US-Luftangriff getötet, seine Organisation bestand jedoch weiter und nannte sich nun Islamischer Staat im Irak (ISI). Den alliierten Truppen gelang es zwar zunächst, ISI in den Untergrund zu drängen, nachdem aber die Amerikaner 2011 aus dem Irak abgezogen waren, gewann die Bewegung wieder an Boden.
Im gleichen Jahr trat ISI in den syrischen Bürgerkrieg ein und eroberte Territorien im Osten des Landes. Im April 2013 verkündete der jetzige Anführer Abu Bakr al-Baghdadi, dass ISI sich mit dem syrischen Al Kaida-Zweig "Al Nusra" zum "Islamischen Staat im Irak und in Syrien" (ISIS) vereinigen werde. Al Kaida war in diesen Schritt offenbar nicht eingeweiht - es kam zum Bruch, zahlreiche Al-Nusra-Kämpfer distanzierten sich von ISIS, es kam zu Kämpfen zwischen den beiden Gruppierungen. Später erklärte Al Kaida die Zusammenarbeit mit ISIS für beendet.
Im Irak betrieb ISIS eine geschickte Bündnispolitik mit Anhängern der Baath-Partei und sunnitischen Stammenskriegern. Im Juni 2014 rief ISIS ein Kalifat aus und bestimmte al-Baghdadi zum Kalifen. Gleichzeitig änderte die Organisation ihren Namen in "Islamischer Staat" (IS), weil sie eine Expansion über die Grenzen des Irak und Syriens hinweg anstrebt.
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Auch dadurch fand Al Kaida hier nach der Vertreibung aus Afghanistan ein ideales neues Betätigungsfeld. 2004 gründete der jordanisch-stämmige Terrorist Abu Mussab al Sarkawi Al Kaida im Irak (AQI), eine besonders brutalen Bewegung, deren Markenzeichen medial inszenierte Morde sind. 2006 wurde al Sarkawi bei einem US-Luftangriff getötet, seine Organisation bestand jedoch weiter und nannte sich nun Islamischer Staat im Irak (ISI). Den alliierten Truppen gelang es zwar zunächst, ISI in den Untergrund zu drängen, nachdem aber die Amerikaner 2011 aus dem Irak abgezogen waren, gewann die Bewegung wieder an Boden.
Im gleichen Jahr trat ISI in den syrischen Bürgerkrieg ein und eroberte Territorien im Osten des Landes. Im April 2013 verkündete der jetzige Anführer Abu Bakr al-Baghdadi, dass ISI sich mit dem syrischen Al Kaida-Zweig "Al Nusra" zum "Islamischen Staat im Irak und in Syrien" (ISIS) vereinigen werde. Al Kaida war in diesen Schritt offenbar nicht eingeweiht - es kam zum Bruch, zahlreiche Al-Nusra-Kämpfer distanzierten sich von ISIS, es kam zu Kämpfen zwischen den beiden Gruppierungen. Später erklärte Al Kaida die Zusammenarbeit mit ISIS für beendet.
Im Irak betrieb ISIS eine geschickte Bündnispolitik mit Anhängern der Baath-Partei und sunnitischen Stammenskriegern. Im Juni 2014 rief ISIS ein Kalifat aus und bestimmte al-Baghdadi zum Kalifen. Gleichzeitig änderte die Organisation ihren Namen in "Islamischer Staat" (IS), weil sie eine Expansion über die Grenzen des Irak und Syriens hinweg anstrebt.
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