10.1.16
Die Renaissance - Aufbruch in eine neue Zeit
Die Renaissance - eine Zeit der
Rückbesinnung auf antike Werte und humanistische Ideale. Aber auch eine
Epoche des Aufbruchs, der künstlerischen Blüte und der wegweisenden
Erfindungen.
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Zur Zeit der Renaissance lebte und wirkte auch einer der größten
bildlichen Schöpfer der Geschichte: Leonardo da Vinci. Der
Universalgelehrte betätigte sich auf zahlreichen Gebieten, als
Militärtechniker, Ingenieur, Architekt, Maler und Bildhauer. Eines
seiner berühmtesten Gemälde entstand zwischen 1495 bis 1497 im Kloster
Santa Maria delle Grazie in Mailand: "Das letzte Abendmahl". Im
früheren Speisesaal der Mönche nutze da Vinci eine ganze Wand für die
Szene, Jesus inmitten seiner Jünger beim Abendmahl vor seiner
Verhaftung. Schon zur Zeit seiner Entstehung galt das Gemälde als
Meisterwerk, doch die Zeit setzte ihm schwer zu. Es wurde überschmiert,
verätzt und verkratzt, die Wände faulten von innen, Teile des Klosters
wurden im zweiten Weltkrieg getroffen. Nur durch immer neue und
aufwendigere Restaurationen konnte das "Abendmahl" erhalten werden.
Selbst 500 Jahre nach seiner Entstehung zieht da Vincis Arbeit immer
noch die Menschen an.
Nicht nur in Italien hinterließ Leonardo da Vinci seine Spuren. Im Tal
der Loire ließ der französische König Franz I. das Schloss Chambord
erbauen, als Sinnbild eines neuen Zeitalters. An dem prunkvollen Bauwerk
sticht ein Merkmal besonders hervor: Eine doppelte Wendeltreppe,
entworfen von Leonardo da Vinci. Sie ist so angelegt, dass eine Person
auf der einen Seite hinauf- und gleichzeitig eine andere Person auf der
Treppe hinabgehen kann. Man sieht einander, trifft sich jedoch nicht.
Leonardo da Vinci hat sein Werk übrigens selbst nie gesehen, er starb,
bevor der Bau des Schlosses begonnen hatte.
Italien ist das Kernland der Renaissance. Hier finden sich viele der
prägendsten Bauten und Kunstschätze dieser Zeit. Um das Jahr 1600 war
Mantua ein Zentrum der Kultur und lockte Dichter, Musiker, Künstler und
Architekten an. Auch in Ferrara wirkt die Renaissance heute noch
lebendig. Doch nicht nur Glanz und Glorie dieses Zeitalters spiegeln
sich in den Bauten und Kunstwerken der Stadt wieder. Auch das Verhältnis
der Menschen zur Kirche und den herrschenden Würdenträgern veränderte
sich. In Ferrara predigte der Mönch Savonarola gegen den
verschwenderischen Lebensstil der Kirchenfürsten. Seine Überzeugungen
musste er mit dem Leben bezahlen, doch er wurde auch zu einem wichtigen
Vorläufer der Reformation.
Auch die Wissenschaft veränderte mit neuen Entdeckungen und
bahnbrechenden Erfindungen das Weltbild der Menschen in der Renaissance
nachhaltig. Nikolaus Kopernikus revolutionierte althergebrachte
Vorstellungen - nicht die Erde, sondern die Sonne sei der Mittelpunkt
des Universums. Die Kirche reagierte mit Schreck und Drohungen, doch
konnte den Vormarsch des Wissens nicht aufhalten. Die Erkenntnisse
Kopernikus' bildeten die Grundlage für die Forschungen Galileo Galileis.
In Pisa führte er seine Experimente zum freien Fall durch.Die
Renaissance war eine Zeit der künstlerischen und intellektuellen
Errungenschaften. An ihrem Ende steht der Beginn der Reformation und die
Spaltung der Kirche. In Wittenberg schlägt Martin Luther seine 95
Thesen an die Schlosstür und leitet so ein neues Zeitalter ein.
- Das Plantin-Moretus Museum in Antwerpen, Belgien
- Kloster Santa Maria della Grazie, Italien - Harmonie im Speisesaal
- Chambord, Frankreich - Ein Luftschloss aus Stein
- Vicenza, Italien - Die Stadt Palladios
- Mantua, Italien - Die ideale Stadt der Renaissance
- Ferrara, Italien - Musenhof und Machtzentrale
- Pisa, Italien - Aufbruch in die neue Zeit
- Eisleben und Wittenberg, Deutschland - Die Gedenkstätten Martin Luthers
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